Universität Wien

170232 PS Introductory Seminar "Theatre and Media Spaces" (2022W)

Medial post-Sovjet protest cultures

Continuous assessment of course work

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 11.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 18.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 25.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 08.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 15.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 22.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 29.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 06.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 13.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 10.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 17.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 24.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Tuesday 31.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

Inhalt
In diesem Seminar soll die Analyse politischer und ästhetischer Dimensionen von artikuliertem Protest in verschiedenen Medien (Film, Theater, Performance und Netz-Medien) im postsowjetischen Russland und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion im Vordergrund stehen. Ein zentraler Bestandteil des Seminars wird sich mit postsowjetischem Netzaktivismus, dessen rhetorischen Strategien, ästhetischen Darstellungsweisen sowie der Distribution in sozialen Netzwerken, auseinandersetzen: Wie konnten etwa die strukturellen Rahmenbedingungen von Web 2.0. den Protesten nach den russischen Parlamentswahlen 2011 eine Sichtbarkeit im Social Web verleihen und damit auch eine Schnittstelle zwischen öffentlichem und virtuellem Raum bilden? Welche inszenatorischen Praktiken verwenden einzelne aktivistische Akteure in ihren Beiträgen (etwa Video-Mashups auf dem YouTube-Channel Nawalny LIVE)? Als welche Gattungen werden aktivistische Videos transportiert (beispielsweise Musikvideos von Pussy Riot und t. A. T. u.)? In einem weiteren Schwerpunkt des Seminars soll wiederum untersucht werden, anhand welcher thematischer und motivischer Inhalte sowie ästhetischer Strategien sich protestkulturelle Ideen als künstlerische Intention in bestimmten gesellschafts- und kulturkritischen Werken aus Film, Theater und Aktionskunst herausbilden. Ein wichtiger Themenkomplex soll dabei das Aufzeigen von postsowjetischen repressiven Strukturen behandeln, wobei entweder die tragische Rolle des Individuums gegenüber einem korrupten Staatsapparat oder dessen potentielle Handlungsmacht wider eine gesetzlose Welt hervorgehoben wird. In diesem Kontext sollen diverse Werke verschiedener postsowjetischer Theaterkollektive (etwa der weißrussischen Theatergruppe Kupala?cy) sowie Autorenfilmer unter anderem STREET DAYS (GEO 2010) , THE TRIBE (UKR 2014) und HOUSE ARREST (RUS 2021) behandelt werden. Die korrespondierende Idee von Eigeninitiative als Triebfeder für Veränderung kann etwa auch in diversen Werken russischer Performance und Aktionskunst vorgefunden werden, wie beispielsweise bei dem Künstlerkollektiv Woina, Pjotr Pawlenski sowie German Winogradov, worin sich auf unterschiedliche Art und Weise der Künstler als politischer Akteur gegen die Staatsgewalt konstituiert. Eine solche Hervorhebung des Akteurs wider soziopolitische Umstände kann auch in LGBTQ+-Interessen vertretenden Werken konstatiert werden: So soll beispielsweise das von Kirill Serebrennikov inszenierte "Nurejew"-Ballett, worin die Homosexualität des ikonischen russischen Tänzers Rudolf Nurejew explizit thematisiert wird, das Theaterstück GET OUT OF THE CLOSET (RUS 2016) sowie der georgische Film ALS WIR TANZTEN (GEO 2020) behandelt werden. Ein weiterer Bestandteil des Seminars soll wiederum die Auseinandersetzung mit dokumentarischen Arbeiten in Theater und Film, welche sich auf reale Ereignisse staatlicher Oppression beziehen, beinhalten: Dabei soll beispielsweise das sich mit den gleichnamigen Bolotnaja-Prozessen auseinandersetzende Theaterstück THE BOLOTNAYA SQUARE CASE (RUS 2016) des Theater.doc behandelt werden.

Ziele:
- Aneignung unterschiedlicher filmwissenschaftlicher Positionen durch das Lesen ausgewählter Texte
- Kulturhistorische Kontextualisierung und Perspektivierung sowie Filmanalyse anhand entsprechender Untersuchungsgegenstände
- Eigenständige, weiterführende Reflexion

Methoden:
- Zwischen den Sitzungen erfolgende Textlektüre mit anschließender gemeinsamer Rekonstruktion und Diskussion
- Expert*innengruppen zugeteilte Seminartexte sollen im Rahmen eines Referats vorgestellt werden. Darüber hinaus unterstützen die Gruppen die Seminargespräche mit Expert*innen-Wissen sowie Beispielen und bereiten Diskussionsfragen vor.
- Angeleitete Kontextualisierung und Anwendung der erarbeiteten Textinhalte im Hinblick auf diverse Untersuchungsgegenstände sowie eigene Seh- und Medienerfahrungen
- Schriftliche Ergebnissicherung mittels einer Proseminararbeit

Assessment and permitted materials

Für eine positive Gesamtnote wird vorausgesetzt, dass folgende zwei Teilleistungen erbracht werden:

- Referat (im Rahmen einer Einteilung in Expert*innengruppen) einschließlich vorzubereitender Diskussionsfragen (30 %)

- Verfassen einer Proseminararbeit (ca. 10-15 Seiten), in dem die erarbeiteten theoretischen und historischen Inhalte im Rahmen eines Untersuchungsgegenstandes analytisch umgesetzt werden sollen (70 %)

Anstelle einer Proseminararbeit ist es auch möglich, in diesem Seminar eine Bachelorarbeit zu verfassen.

Minimum requirements and assessment criteria

- Anwesenheit in erster Sitzung, um LV-Anmeldung zu bestätigen - Regelmäßige Teilnahme (maximal zwei unentschuldigte Fehlsitzungen), Mitarbeit und Vorbereitung der Grundlagentexte - Bereitschaft, sich mit englischsprachiger Fachliteratur auseinander zu setzen- Erbringung der genannten schriftlichen und mündlichen Leistungen

Examination topics

Inhalte des Seminars

Reading list

Sekundärliteratur (Auswahl) Beumers, Birgitt (Hrsg.): Russia's New Fin de Siècle: Contemporary Culture between Past and Present. Bristol 2013. Beumers, Birgit; Etkind, Alexander; Gurova, Olga: Cultural Forms of Protest in Russia. London/ New York 2019. Eder, Jens; Hartmann, Britta; Tedjasukmana, Chris: Bewegungsbilder. Politische Videos in Sozialen Medien. Berlin 2020. Fahlenbrach, Kathrin: Video-Aktivismus: Formen und Strategien der audiovisuellen Mobilisierung im Netz. In: Forschungsjournal soziale Bewegungen. Band 33, Heft 2. Berlin 2020. Johnson, Lena: Art and Protest in Putin’s Russia. London/ New York 2015. Rowson, James: Documentary and Dissent: Performing Protest in Teatr.doc’s The Bolotnaya Square Case. In: Contemporary Theatre Review. Band 30, Heft 1. London 2020.

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Last modified: Tu 13.09.2022 10:48