Universität Wien

170243 VU Documentary film, Subalternity and postcolonial Critique (2011W)

Continuous assessment of course work

Freitag jeweils von 16-20 Uhr im Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2. Stock, Stiege 7 am 14. und 28. Oktober, 11. und 25. November, 9. Dezember 2011 und 20. Jänner 2012

Registration/Deregistration

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Details

max. 100 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Currently no class schedule is known.

Information

Aims, contents and method of the course

In Zeiten der Globalisierung hat der Dokumentarfilm gerade auch in Österreich regen Zulauf erfahren und wird nicht nur von NGOs als Aushängeschild für die eigene Politik gebraucht, sondern beispielsweise auch im Rahmen des Projekts "Kino macht Schule" der Lehre zur Verfügung gestellt. Die Gefahren, die sich jedoch durch die unhinterfragte Glaubwürdigkeit von subjektiv montierten Lebensfakten ergeben, reichen von der Verdunkelung der Fabriziertheit filmisch dargestellter globalisierter Räume (der Migration, des weltweiten Handels etc.) bis hin zur Perpetuierung machtvoll aufgeladener Bilder über "Andere"/ "Fremde". Um diesen Gefahren filmwissenschaftlich-diskurskritisch begegnen zu können, bedarf es nicht nur eines theoretischen und historischen Verständnisses der - sehr heterogenen - Repräsentationstradition des Dokumentarfilms, sondern vor allem auch des gesellschaftskritisch-poststrukturalistisch-feministischen Theoriegebäudes des Postkolonialismus.
Postkoloniale KritikerInnen, allen voran Edward Said ("Orientalism") und Gayatri Spivak ("Can the subaltern speak"), haben theoretische Werkzeuge bereitgestellt, die nicht nur die Wirkmächtigkeit von Diskursen im post/kolonialen Kontext dekonstruieren, sondern vor allem auch die Rolle und Stellung der dargestellten/ vertretenen/ beschriebenen "Anderen"; kritisch thematisieren. "Die Fragen danach, wer wie spricht, was gesehen und wie es gesehen wird, berühren nicht nur die Ebene der Darstellung im Sinne der Sichtbarmachung, sondern auch die des Sprechens und des Gehörtwerdens." (Gutiérrez Rodriguez 2003: 18)
Gerade deshalb will diese LV auch Artikulationspraktiken von Minorisierten (ImmigrantInnen, Menschen mit Migrationshintergrund, Queers), die hegemoniale Diskurse mit ihrer Dokumentarfilmpraxis unterwandern, zur Diskussion stellen.

Assessment and permitted materials

Aktive Mitarbeit im Unterricht
Eingehende Lektüre der zentralen Texte
Zwei Textbesprechungen
Schriftliche Abschlussarbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Diese VU soll den Studierenden einen umfassenden Überblick über Dokumentarfilmtheorie und -geschichte sowie die einflussreichsten Konzepte der Postkolonialen Kritik geben und sie befähigen, diese anhand ausgewählter Beispiele dokumentarischen Filmschaffens zu erörtern. Im Zentrum stehen Fragen nach der Macht von Repräsentation, der Autorität von Autorenschaft, Subalternität und den Möglichkeiten subversiven Widerstands im Sinne der "subalterns are filming back". Dabei soll sowohl auf die Ästhetik und diskursive Rhetorik der Filme als auch auf ihren post/kolonialen Entstehungskontext eingegangen werden. Folglich soll nicht nur die kritisch reflektierte Lektüre theoretischer Texte, sondern auch die Analyse dokumentarfilmischer Bildwelten geschult werden.

Examination topics

Eingehenden Lektüre ausgewählter Texte zur Theorie und Geschichte des Dokumentarfilms (Nichols, Hohenberger u.a.) sowie grundlegender Werke der postkolonialen Kritik (Said, Spivak, Minh-ha, Gutiérrez Rodriguez u.a.). Die Aufarbeitung und Kontextualisierung erfolgt sowohl in Form individueller Kommentare auf der E-learning-Plattform als auch in Form der pointierten Aufarbeitung für das Plenum in Kleingruppen. Parallel dazu werden praktische Beispiele dokumentarischen Filmschaffens mit den gewonnenen konzeptuellen Perspektiven in Verbindung gesetzt.

Reading list

Wird in der ersten LV-Einheit bekannt gegeben.

Association in the course directory

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36