170301 VO Lecture: The History of Theatre (2022S)
Art as a resonanting body: Resistance and/or self empowerment: Peter Weiss
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
Details
Language: German
Examination dates
- Monday 27.06.2022
- Monday 27.06.2022 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 10.10.2022
- Monday 10.10.2022 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 12.12.2022
- Monday 12.12.2022 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
Beginn: 14.3.2022
- Monday 14.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 21.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 28.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 04.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 25.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 02.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 09.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 16.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 23.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 30.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 13.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
- Monday 20.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Information
Aims, contents and method of the course
Historische Ereignisse wurden von Peter Weiss als Summe gesellschaftlicher Vorgänge betrachtet, als Prozess, der in die Gegenwart wirkt. Seine Malerei, Filme, seine Theaterstücke und (Theater)Theorie dokumentieren seine widerständige Ästhetik. Im Herbst 1971 begann Peter Weiss mit umfangreichen Recherchen für den zunächst mit Der Widerstand betitelten Roman. Die Titeländerung in Die Ästhetik des Widerstands verdeutlicht die Intention nicht nur den antifaschistischen Widerstand gegen Unterdrückungsmechanismen zu thematisieren, sondern vor allem „den Versuch zur Überwindung einer klassenbedingten Aussperrung von den ästhetischen Gütern.“ (Peter Weiss, Notizbücher 1971-1980, S. 419f). Der Begriff der Ästhetik umfasst künstlerische Kategorien, aber auch die geistigen Erkenntnisse, verbindet sie mit den politischen. Ausgehend von der Reflexion seiner eigenen Malerei sind es ausgewählte Gemälde, Skulpturen, Prosawerke die Weiss einer kritischen Befragung unterzieht, auf die Brauchbarkeit ihrer politischen Strukturen untersucht. Peter Weiss versteht die Kriegsereignisse, die Jahre 1937 bis 1945, den Holocaust aus dem Bewusstsein der Erfahrungen seines politischen Widerstands und der sozialen Erkenntnisse der 1960er und 1970er Jahre. Erzählte Zeit und Jetztzeit des Schreibprozesses werden zueinander in Beziehung gesetzt, kommentieren und ergänzen einander. Die historischen Ereignisse sind von den nachfolgendem, eigenem Erleben geprägt, sprengen „das Kontinuum der Geschichte“ (Walter Benjamin, Über den Begriff der Geschichte, S. 702) auf. Weiss sah seine Aufgabe als Autor darin, durch intensives Quellenstudium und selbst erlebte Erfahrungen mit Theaterstücken, Filmen und Theorien in Denkprozesse einzugreifen, politisches Bewusstsein zu schaffen. Er trat auf internationalen antifaschistischen Schriftstellerkongressen auf, bekannte sich öffentlich zur sozialistischen Gesellschaftsordnung, verstörte die Presse mit Aussagen über die Partisanen-Arbeit des Autors, der über politische Strukturen aufklären muss. Die „Partisanen-Arbeit“ wird in seinen Theaterstücken und Notizen zum Dokumentarischen Theater sichtbar. Die Notizen sind in 14 Punkten aufgeteilt, behandeln theoretisch seine Haltung zur Dramaturgie von Theaterstücken, deren politische Intention zugleich Programmatik ist. Weiss geht von der Theorie zur Praxis, der Vietnam Diskurs wird zum Paradigma der Notizen zum dokumentarischen Theater. Weiss, beobachtender Teilnehmer an den Frankfurter Ausschwitz Prozessen, fragt nach den Bedingungen, nach den Strukturen gesellschaftlicher Verhältnisse. Seine Auseinandersetzung mit politischen Themen und Zeitbefunden werden von Die Ermittlung, Marat/Sade, Vietnam-Diskurs bis zu Trotzki im Exil zum Politikum in der damaligen BRD und DDR, verschaffen dem zeitgenössischen Theater gesellschaftliche Brisanz. Die Realistischen Bilder bestanden für Weiss aus „Erinnerungsfetzen“, die aus Traumschichten herausgeschält werden und bilden wie seine gemalten Collagen „Zitate von Wirklichkeit“. (Der Maler Peter Weiss. Katalog, Berlin 1980, S.43.). Die Wahrnehmung von Wirklichkeit funktioniert nach diesem Prinzip. Wie der Träumende und der Wahrnehmende reproduziert der Künstler das Vorgefundene nicht, sondern produziert und konstruiert seine künstlerischen Arbeiten erst in der Transformation. Linien, Wege und vor allem Bewegung strukturieren seine Arbeiten. Standortbestimmungen, Räume, Sinneswahrnehmungen kreisen um Fluchtpunkte, sind Belagerungszustände, barriakadierte Beobachterposten. Einflüsse (Surrealisten, Sartre, Brecht) führen Weiss zu permanenten Selbstbefragungen und kritischem Revidieren früherer Standpunkte. Zwischen 1952 und 1961 wandte er sich filmästhetischen Experimenten zu, die er mit dem Begriff Avantgardefilm bezeichnete. Seit den frühen 1950er Jahren prägten filmästhetische Qualitäten sein Schreiben. Visuelle, filmische Techniken blieben auch nach seiner Abwendung vom Experimentalfilm eine ästhetische Konstante in seinem Werk.
Assessment and permitted materials
Ziele, Methoden:
Für Peter Weiss haben die Künste sowohl als ästhetisches Handeln als auch als ideologische Parteinahme im Sinne einer sozialistischen Gesellschaftsordnung Aufklärung zu leisten, zur politischen Meinungsbildung beizutragen. Theoretisch kommentiert Weiss seine Theaterarbeit mit den programmatischen Texten Das Material und die Modelle (1968) und Alle Zellen des Widerstands miteinander verbinden (1973). Die Beschäftigung mit seinen Theaterstücken, theoretischen Schriften, Filmen und Collagen sollen die "Partisanen-Arbeit" von Peter Weiss herausarbeiten. (Zeit)Geschichte, die Strukturen und Verhältnisse von Gesellschaftsordnung bedingen sein Verstehen von den Wirkmechanismen der historischen Kontexte, seine Auseinandersetzung mit Fragen der Notwendigkeit von Kunst in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Tendenzen, Entwicklungen und die Aktualität der widerständigen Ästhetik, sein Verständnis von Geschichte werden untersucht.
Abschlusskriterien: Wahlweise: Gespräch oder schriftliche Arbeit (Umfang ca. 3 Seiten)
Für beide Optionen gilt: Ein selbstgewähltes Thema aus der VO oder Zusammenschau der wichtigsten Aspekte, Tendenzen, Entwicklungen, Brüche aus der VO oder Themenerweiterung passend zum Thema der VO oder Formulierung einer Forschungsfrage mit kurzem Forschungskonzept
1. Prüfungstermin: 27. Juni 2022, 18:30 bis 20:00 UZA II, HS 3 (Gespräch);
27. Juni 18:30 bis 4. Juli 2022, 20.00 Abgabe der schriftlichen Arbeit auf moodle.
2 weitere Prüfungstermine folgen (Optionen wie oben)
Für Peter Weiss haben die Künste sowohl als ästhetisches Handeln als auch als ideologische Parteinahme im Sinne einer sozialistischen Gesellschaftsordnung Aufklärung zu leisten, zur politischen Meinungsbildung beizutragen. Theoretisch kommentiert Weiss seine Theaterarbeit mit den programmatischen Texten Das Material und die Modelle (1968) und Alle Zellen des Widerstands miteinander verbinden (1973). Die Beschäftigung mit seinen Theaterstücken, theoretischen Schriften, Filmen und Collagen sollen die "Partisanen-Arbeit" von Peter Weiss herausarbeiten. (Zeit)Geschichte, die Strukturen und Verhältnisse von Gesellschaftsordnung bedingen sein Verstehen von den Wirkmechanismen der historischen Kontexte, seine Auseinandersetzung mit Fragen der Notwendigkeit von Kunst in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Tendenzen, Entwicklungen und die Aktualität der widerständigen Ästhetik, sein Verständnis von Geschichte werden untersucht.
Abschlusskriterien: Wahlweise: Gespräch oder schriftliche Arbeit (Umfang ca. 3 Seiten)
Für beide Optionen gilt: Ein selbstgewähltes Thema aus der VO oder Zusammenschau der wichtigsten Aspekte, Tendenzen, Entwicklungen, Brüche aus der VO oder Themenerweiterung passend zum Thema der VO oder Formulierung einer Forschungsfrage mit kurzem Forschungskonzept
1. Prüfungstermin: 27. Juni 2022, 18:30 bis 20:00 UZA II, HS 3 (Gespräch);
27. Juni 18:30 bis 4. Juli 2022, 20.00 Abgabe der schriftlichen Arbeit auf moodle.
2 weitere Prüfungstermine folgen (Optionen wie oben)
Minimum requirements and assessment criteria
Kriterien der Benotung: Punktesystem (100)
100 bis 85 Punkte: sehr gut
84 bis 70 Punkte: gut
69 bis 50 Punkte: befriedigend
49 bis 30 Punkte: genügend
unter 29 Punkte : ungenügend
100 bis 85 Punkte: sehr gut
84 bis 70 Punkte: gut
69 bis 50 Punkte: befriedigend
49 bis 30 Punkte: genügend
unter 29 Punkte : ungenügend
Examination topics
siehe Semesterplan (moodle)
Reading list
siehe moodle
Association in the course directory
Last modified: We 07.12.2022 11:50