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170508 VU Highlights of the French theater of the 20th century (2015S)
starting from Eugène Ionesco and Samuel Beckett
Continuous assessment of course work
Labels
Französischkenntnisse von Vorteil
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 16.02.2015 09:00 to Th 05.03.2015 23:59
- Deregistration possible until Tu 17.03.2015 23:59
Details
max. 50 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Tuesday 10.03. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 17.03. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 24.03. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 14.04. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 21.04. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 28.04. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 05.05. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 12.05. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 19.05. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 02.06. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 09.06. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 16.06. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 23.06. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
- Tuesday 30.06. 13:15 - 14:45 Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
+ Regelmäßige Teilnahme.
+ Gruppenreferat oder Abschlussarbeit bzw. Möglichkeit eines alternativen Scheinerwerbs.
+ Gruppenreferat oder Abschlussarbeit bzw. Möglichkeit eines alternativen Scheinerwerbs.
Minimum requirements and assessment criteria
Angedacht ist eine Auseinandersetzung mit folgenden Fragestellungen:
+ Kritische Betrachtung der Begriffe: "absurd", "Philosophie des Absurden", "Absurdes Theater"
+ Was sind die wesentlichen Merkmale des Theaters des Absurden?
+ Wie lässt sich sein Erfolg und seine internationale Bedeutung erklären?
+ Was sind die Gemeinsamkeiten, Unterschiede der Theaterkonzepte von Ionesco und Beckett?
+ Welche Aufnahme fand das Theater des Absurden bei Publikum und Kritiker?
+ Wie haben sich Ionesco/Beckett einen Spielraum erschlossen?
+ Wie lässt sich die Funktion der Objekte im Theater Ionescos/Becketts begreifen?
+ Welche Raum-Zeit-Figurenkonstellationen gibt es? Welche Rolle spielen Paarkonstellationen im jeweiligen Theater?
+ Was für eine Bedeutung kommt den außersprachlichen Zeichen zu?
+ Kritische Betrachtung der Begriffe: "absurd", "Philosophie des Absurden", "Absurdes Theater"
+ Was sind die wesentlichen Merkmale des Theaters des Absurden?
+ Wie lässt sich sein Erfolg und seine internationale Bedeutung erklären?
+ Was sind die Gemeinsamkeiten, Unterschiede der Theaterkonzepte von Ionesco und Beckett?
+ Welche Aufnahme fand das Theater des Absurden bei Publikum und Kritiker?
+ Wie haben sich Ionesco/Beckett einen Spielraum erschlossen?
+ Wie lässt sich die Funktion der Objekte im Theater Ionescos/Becketts begreifen?
+ Welche Raum-Zeit-Figurenkonstellationen gibt es? Welche Rolle spielen Paarkonstellationen im jeweiligen Theater?
+ Was für eine Bedeutung kommt den außersprachlichen Zeichen zu?
Examination topics
+ Die Vorlesung bietet eine nähere Betrachtung des Theaters von Eugène Ionesco und Samuel Beckett, eine Einführung in das Theater des Absurden in Frankreich, seiner Vorläufer, seiner wichtigsten Vertreter und seiner Inszenierungsgeschichte. Die Beziehung zu geistigen, künstlerischen und historischen Kontexten wird hergestellt.
+ Vereinbarung zur Erarbeitung ausgewählter Themen, dialogische Auseinandersetzung im Rahmen von Besprechungen mit der Gruppe.
+ Präsentation der Arbeiten in Form von Referaten.
+ Vereinbarung zur Erarbeitung ausgewählter Themen, dialogische Auseinandersetzung im Rahmen von Besprechungen mit der Gruppe.
+ Präsentation der Arbeiten in Form von Referaten.
Reading list
(Auswahl) + Absurdes Theater: Stücke von Ionesco, Arrabal, Tardieu, Gherolde, Audiberti, dtv, München, 1966. + Beckett, Samuel: Warten auf Godot, übertragen von Elmar Tophoven, Suhrkamp Bibliothek, Berlin, Frankfurt am Main, Vierte Auflage 1996. + Beckett, Samuel: Endspiel. Fin de partie. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1960. + Beckett, Samuel: Glückliche Tage, in: Spectaculum V, sechs moderne Theaterstücke, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1963. + Benoist, Alain: Étude semiologique des accessoires dans trois pièces de Beckett: En attendant Godot, Fin de partie, Oh les beaux jours, Semiotica, Walter de Gruyter, Berlin-New York, 1996. + Bondy, François: Eugène Ionesco in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlt, Hamburg, 1975. + Büttner, Gottfried: Absurdes Theater im Bewusstseinswandel. Über den seelischen Realismus bei Beckett und Ionesco, Westliche Berliner Verlagsanstalt, Berlin, 1968. + Camus, Albert: Der Mythos von Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde. Rowohlt, Hamburg, dritte Auflage, 1977. + Corvin, Michel: Le théâtre nouveau en France, Presses Universitaires de France, Paris,1963. + Daus, Ronald: Das Theater des Absurden in Frankreich, 1. Auflage, Stuttgart, Metzler, 1977. + Damian, Michael: zur Geschichtlichkeit des Theater des Absurden, Haag+Hercher, Frankfurt am Main, 1977. + Drechsler, Ute: Die "absurde Farce" bei Beckett, Pinter und Ionesco, Gunter Narr Verlag, Tübingen, 1988 + Esslin, Martin: Das Theater des Absurden. Von Beckett bis Pinter, Rowohlt, 11. Auflage, Reinbeck, 1987. + Hoppe, Hans: Das Theater der Gegenstände, Schäuble Verlag, Rheinfeld und Berlin, 1992. + Ionesco, Eugène: Meine Erfahrungen mit dem Theater, in: Argumente und Argumente Schriften zum Theater. Eugène Ionesco (Aus dem Franz. von Claus Bremer) Neuwied: Luchterhand, 1964. + Jarry, Alfred: König Ubu. Ein Drama in fünf Akten. Übersetzt von Marlis und Paul Pörtner, Luchterhand Literaturverlag, Zürich, 1988. + Seipel, Hildegard: Untersuchungen zum experimentellen Theater von Beckett und Ionesco.Diss.Bonn, 1963.
Association in the course directory
Last modified: Fr 11.07.2025 00:14
Waren es zu Beginn der fünfziger Jahre noch die kleinen Theater, die den Dramatiker Ionesco aufführten (etwa sein Stück "Les Chaises"; 1952 im théâtre Lancry), so erlangte er Anfang der sechziger Jahre, durch die Förderung von Regisseuren und Theaterleuten und die Aufnahme ins Odéon Théâtre de l Europe mit seinem Stück "Rhinocéros" Weltruhm. Im Unterschied zum Existentialismus und zu den Stücken des engagierten Theaters (etwa eines Jean-Paul Sartres), findet in Eugène Ionescos Theater keine Verhandlung von politischen Ideen statt. Für ihn hat sich, wie er es in "Argumente und Argumente, Schriften zum Theater" anführt, das traditionelle illusionistische, psychologisch-realistische Theater überlebt. Die als grausam, absurd oder unerträglich empfundene Wirklichkeit soll nicht interpretiert oder erklärt, aber mit den Mitteln des Theaters und durch Hervorbringung neuer Formen auf die Bühne gebracht werden. Groteske Gegensätze, Szenen ohne Sinn, das Formelhafte der Sprache, die Vermischung von Komischem und Tragischem, findet Beachtung in einem experimentellen Theater, welches, einem Unbehagen entspringt, und, vom Surrealismus ausgehend, Träumen und Alpträumen, generell dem Denken in Bildern Vorrang gibt.
Die bevorzugten Themen des großen Erneuerers der traditionellen Dramaturgie, des gebürtigen Iren Samuel Beckett, sind die Kommunikationslosigkeit, die Einsamkeit des Einzelnen und seine tragische Existenz. Für sein Theater hat er eigene Gesetze, eine Spielwelt geschaffen, seine Stücke kennen keine Handlung, seine Figuren sind ohne feste Identitäten, es sind Typen bzw. Archetypen die sich im undefinierten Raum, in Pausen, der Leere aufhalten. Wie Ionesco hat auch Beckett seine Stücke stets in Hinblick auf die vorgesehene Aufführung geschrieben. Visuelle, akustische Zeichen, Objekte und Gestik spielen im Theater des Absurden eine wichtige Rolle.
Seit der Monografie von Martin Esslin 1961 hat sich der Begriff "Das Theater des Absurden" für die Strömung, die sich Anfang der fünfziger Jahre bildete, durchgesetzt. Davon ausgehend, dass es sich bei den Vertretern allesamt um Einzelgänger handelt, die sich keiner Gruppe oder Schule zugehörig fühlen, rückt diese Lehrveranstaltung das Werk, die Inszenierungen und die Rezeption von Eugène Ionesco und Samuel Beckett, die zu den maßgeblichsten Vertretern gehören, in den Mittelpunkt. Es wird die theatralische Dimension dieses Theaters, seine Themen und Bedeutung beleuchtet. Untersucht werden auch jene Vertreter der französischen Avantgarde, die das konventionelle Konversationsstück ablehnen, wie Arthur Adamov, Fernando Arrabal. Verbindungslinien gibt es auch zum Theater von Jean Genet. Vorläufer des Theaters des Absurden finden sich in den frühen experimentellen Theatertexten, die mit den Namen Jean Cocteau, Roger Vitrac, Alfred Jarry, Guillaume Apollinaire in Verbindung gebracht werden. Schließlich werden Parallelen zu den Vertretern des Theaters des Absurden in Europa gezogen.