Universität Wien

170526 UE QUEERSTORIES x FILMMUSEUM - Film Curatorship (2023S)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 18.04. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
Tuesday 02.05. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
Tuesday 16.05. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
Tuesday 23.05. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
Tuesday 06.06. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
Tuesday 20.06. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
Tuesday 27.06. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG

Information

Aims, contents and method of the course

Um queeres Wissen und ein Gefühl von Gemeinschaft zu vermitteln, aber auch für Utopien und um aktivistisches Handwerk zu lernen, braucht es Geschichte(n). Eine maßgebliche historische Quelle sind sogenannte ephemere Filme – d.h. solche, die außerhalb industrieller oder künstlerischer Produktions- und Verwertungszusammenhänge entstanden sind. Ephemere Filme sind Geschichte. Sie wirken generationenübergreifend, bergen gesellschaftliche Revolutionspotentiale, sind in der Lage, Körperausdruck zu vermitteln. Trotz des Totalverbots von Homosexualität bis 1971 und der in Österreich weiterhin bis in die Mitte der 90er Jahre währenden scharfen Strafgesetzgebung (Verbot männlicher Prostitution bis 1989, Werbe- und Vereinsverbot bis 1996, Mindestalter bei Männern bis 2002), finden wir audiovisuelle Spuren, die in ein diverses, trans-/queer-/feministisches Universum führen: In Home Movies, Bewegungsfilmen, Kampagnenvideos, Klubfilme uvm. eröffnet sich eine audiovisuelle (Alltags-)Geschichte von Queer. Sie ist widerständig, körperlich, sinnlich, nachdenklich, lustig und vieles mehr – und sie kann sich zeigen lassen. Die Frage ist nur wie: In Zeiten von schwindender Demokratie und zunehmender Hasskriminalität, Homo- und Transphobie wird umso deutlicher, dass Sichtbarkeit nicht automatisch zu Empowerment führt, sondern auch vor Risiken der Verletzbarkeit stellt. Wie also kann man mit dem medienethisch delikaten Material kuratorisch umgehen? Welche Strategien gibt es, dieses – vielfach „stumme“ und manchmal „enigmatische“ (Super-8-Film), aber auch beschädigte und lückenhafte Material (Videoformate) – zum Sprechen zu bringen? Wie mit den Leerstellen umgehen – ohne etwa bestimmte Formen des Schweigens und der Unterdrückung zu reproduzieren? Wie kann man Sex, Begehren und intime Konnektivität bewahren und vermitteln?
Welche Formen der Bezugnahme – dies und jenseits des Zeigens – gibt es? Welche Beispiele von „queer curatorship“ oder „transformative use“ gibt es, welche sind noch zu ersinnen? Welche Potentiale kommen der Theorie und den Künsten zu? Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen medienethische Fragen: Sie betreffen die Prekarität des verstreuten Materials, aber auch das Ephemere selbst – etwa im Umgang mit Metadaten und Datenschutz. Welche strategischen Handlungsmöglichkeiten zwischen archivarischer Geheimhaltung und dem vorschnellen Hochladen online gibt es also? Wie verhalten sich die Bilder und audiovisuellen Spuren dazu?

Ziele
Die Lehrveranstaltung gibt entlang der Praxis und Theorie von Queer Archiving und Curatorship eine Einführung in verschiedene Aspekte kuratorischer Tätigkeit im Zusammenhang mit Film und Bewegtbild. Im Zentrum stehen Grundsatzfragen der Museums- und Sammlungspraxis, Fragen der Film- und Videotechnik (analog/digital), filmhistorische Recherche und Potentiale künstlerischer Praxis. Ziel ist die Sensibilisierung für jenes weitläufige Feld, das man als „Ökosystem Film“ bezeichnen könnte.

Methode
Die Lehrveranstaltung wird von Katharina Müller (Abteilung Forschung & Vermittlung, Österreichisches Filmmuseum) geleitet und vom Team des Filmmuseums sowie von intern und extern Mitwirkenden bestritten. Sie agiert entschieden multidisziplinär und dialogisch, um verschiedene Arbeitsweisen sichtbar zu machen. Sie nimmt direkten Bezug auf einschlägige Programmpunkte, Events und Schwerpunkte des Hauses.

Assessment and permitted materials

Im Laufe des Semesters sind auf Basis des im Seminar gezeigten und besprochenen Stoffes schriftlich 4 kleinere Hausarbeiten zu erbringen. Die Anleitung dazu (im Sinne der Bekanntgabe zu beantwortender Fragen bzw. einer praktischen Aufgabe) erfolgt im Kurs. Die Veranstaltung findet alle 2 Wochen statt. Für die Einreichung der Hausarbeit ist jeweils 1 Woche Zeit, damit für ein Feedback bis zur Folgeeinheit genug Zeit bleibt.

Minimum requirements and assessment criteria

Gearbeitet wird in Teams und einzeln. Es sind 4 Teilleistungen (à 25%) vorgesehen - sie sind für einen positiven Abschluss des Kurses ALLE positiv zu absolvieren: Eine konzeptuelle schriftliche Hausarbeit zu Beginn (Einzelaufgabe), eine weitere schriftliche Hausarbeit (Einzelaufgabe), eine Gruppenarbeit (Präsentation eines gemeinsam erarbeiteten kuratorischen Settings für einen ausgewählten Themenkomplex), eine abschließende Beschreibung der Erkenntnisse (Einzelaufgabe).

Examination topics

Siehe oben.

Reading list

Wird in LV bekannt gegeben bzw. zur Verfügung gestellt.

Association in the course directory

Last modified: Mo 24.04.2023 15:47