170552 UE Gender Film 2.0 (2015S)
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 16.02.2015 09:00 to Th 05.03.2015 23:59
- Deregistration possible until Tu 17.03.2015 23:59
Details
max. 50 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Monday 09.03. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 16.03. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 23.03. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 13.04. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 20.04. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 27.04. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 04.05. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 11.05. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 18.05. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 01.06. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 08.06. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 15.06. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 22.06. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Monday 29.06. 16:45 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Information
Aims, contents and method of the course
Cannes, 2012. Bei den Internationalen Filmfestspielen sorgt ein - wenn auch weitgehend sinnfälliger, so dennoch fragwürdig totalisierender - Befund der Festivalleitung für Aufsehen: Alles am Kino habe sich in den vergangenen Jahren grundsätzlich verändert: Von den Produktionsstrukturen, den Technologien, über die Art zu Filmen, die Transformation von Kategorien wie Dauer und Rhythmus bis hin zum sich wandelnden (Selbst-)Verständnis des Publikums und der ablebensbedingten Ablöse diversere Pioniere durch die Folgegeneration u.v.m. mag dies auch augenscheinlich zutreffen. Jedoch: Alles?! - Es dauert keine paar Tage bis zur nicht minder fragwürdigen öffentlichen Rektifikation des Befundes durch ein feministisches Kollektiv, das mit dem Hinweis auf ein künstlerisch schwerlich legitimierbares Detail aufwartet: Von zweiundzwanzig Filmen im offiziellen Wettbewerb von Cannes sind genau zweiundzwanzig von Männern realisiert. Keine Filmemacherin im Programm: "Les femmes montrent leurs bobines, les hommes, leurs films", folgert das Kollektiv La Barbe entsprechend und bekräftigt damit nolens volens das Bild einer Filmbranche als (zumindest repräsentativ) männerdominiertes Aktionsfeld. Im Herbst desselben Jahres setzen die Cahiers du Cinéma diskursiv nach: "Où sont les femmes?", fragt man mit Verweis auf eine "macho-phallokratische" Selektion, nicht ohne Skepsis gegenüber der Problematik der Pluralisierung von künstlerischen Einzelleistungen ("les femmes"). Die technologiebedingte Demokratisierung des Filmemachens - via etwa die zunehmend erschwinglichen Digitalkameras - scheinen am Ungleichgewicht des zumindest biologischen Geschlechterverhältnisses wenig geändert zu haben: Trotz einiger qualitativer Erfolge von "weiblichen" auteurs, stagniert die Zahl an Filmemacherinnen in Europa bei 12%. Frankreich behauptet sich mit einer Beteiligung von 20% einmal mehr als Kino-Ausnahme; nicht weniger ist es das auch in seiner kritischen Aversion gegenüber der z.T. missbräuchlichen Übernahme diverser Erkenntnisse der Gender Studies. Die Frage nach dem - angesichts der jeweiligen ästhetischen und politischen Resultate - so heterogenen Typus der "réalisatrice" bleibt im Selbstverständnis so sehr wie in der Rezeption brisant - sie formiert und misst sich an theoretischen Überlegungen ("l'écriture femme") so sehr wie an Schlaglichtern: Marguerite Duras, Agnes Varda, Claire Denis, Catherine Breillat, Chantal Akerman, Zabou Breitman, Virginie Despentes, Valérie Donzelli, Céline Sciamma, Catherine Corsini sind u.a. die Namen, die jedoch in der Causa der "condition féminine filmique" freilich um ihre "brustlosen" Mitstreiter zu ergänzen bleiben. So nimmt Abdellatif Kechiche 2013 die Goldene Palme für "La vie d'Adèle" entgegen und beansprucht damit einen beachtlichen neuen "lesbischen Klassiker", gestürzt allerdings überraschenderweise anlässlich des französischen Filmpreises César 2014 durch "Les Garçons et Guillaume, à table", in dem Comédie-Française-Mime Guillaume Gallienne in Doppelrolle als er selbst und seine Mutter auf das Theatralste sein heterosexuelles (!) Coming-Out zelebriert ... Zwischen "Tomboys", "Machos", "Ehefrauen" und "Camp", jenseits der Fragen biologischer Determinierung also, widmet sich die Lehrveranstaltung fragmentarisch der so bunten wie bruchstückhaften Geschichte und Gegenwart eines frankophonen "Autorinnenkinos" und bespielt im Rahmen der Zusammenführung der oftmals so divergenten Felder von Theorie und Praxis noch einmal diverse "gender-rules" an ihren explosivsten Schnittstellen mit Film. Vorausgesetzt ist eine Konzeption von Gender als diskursive und soziale Praxis (im Sinne des Modus des "doing gender"), folglich wird es darum gehen, das Konzept und seine Funktionen in ihrer jeweiligen Beschaffenheit und Sinnhaftigkeit auszuhandeln und die Frage nach eventuellen Neuauflagemöglichkeiten (Gender 2.0?) zu stellen.
Assessment and permitted materials
Mitarbeit, "Nicht-Referat", Hausarbeiten.
Minimum requirements and assessment criteria
Vermittlung film- und kulturwissenschaftlicher Kompetenzen; Sensibilität im Umgang mit visuellen Medien und ihren Wirkungspotentialen unter besonderer Berücksichtigung der Fragen von Produktion, Rezeption, Aneignung und Identitätsbildung.
Examination topics
Film- und Kinoanalyse unter Berücksichtigung diverser gendertheoretischer Konzepte und Überlegungen.
Reading list
Wird in der LV bekanntgegeben.
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Last modified: Mo 07.09.2020 15:36