170600 SE MA 1.1. "Forms of Staging and Aesthetic Perception" (2022W)
Auto-Rituals and Death Processions
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 05.09.2022 09:00 to Mo 19.09.2022 23:55
- Registration is open from Fr 23.09.2022 09:00 to Tu 04.10.2022 23:55
- Deregistration possible until Mo 31.10.2022 23:55
Details
max. 30 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
Beginn : 12.10. 2022
Falls erforderlich kann das Seminar auf online/ZOOM umgestellt werden
- Wednesday 12.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 19.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 09.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 16.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 23.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 30.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 07.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 14.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 11.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 18.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 25.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Ziele und Methoden: Auto als Identifikations- und Lebensentwurf, Kunst- und Todesobjekt; magisch-mythisches Kultobjekt, Kapitalismus /Fetisch/Religion; Körperfunktionen und Autotransformationen in Theater, Film, Happening, Installation Art, Plastik, Skulptur. Historische und kulturtheoretische Bedeutung des Autos, gesellschaftspolitische Implikationen, Verfolgung von historischen und zeitgenössischen Tendenzen, Entwicklungen, Brüchen und Bedeutungsverschiebungen. Offenes Forschen und Diskutieren, transdisziplinäres Arbeiten. Erstellung eines Forschungskonzepts in Kleingruppen, Präsentation in Form von Werkstattgesprächen, schriftliche Arbeit. ( siehe moodle Plattform).
Das Seminar wird sich mit Forschungsfragen dem Thema nähern. Arbeitsprozess und der Weg der Erarbeitung der Thematik werden reflektiert und diskutiert. Selbstorganisiertes Forschen, Erstellung eines Forschungskonzepts, das in kleinen Arbeitsgruppen Ende November/Dezember 2022 besprochen wird. Die (vorläufigen) Ergebnisse werden als Werkstattgespräche im Plenum Dezember 2022/Jänner 2023 präsentiert. Schriftliche Formulierung der Forschungsfrage (Arbeitsprozess und Erkenntnislage, Erweiterung durch Plenumsdiskussion). Abgabe der schriftl. Arbeit per mail/attachment ca. 10-12 Seiten bis 15.3. 2023.
Kriterien für den Abschluss bestehend aus : 1) Forschungskonzept, online Einreichung bis 16. November 2022; 2) Arbeitsgruppen: Besprechung der Konzepte Ende November/Dezember 2022; 3) Werkstattgespräche und Präsentation der Forschungen in Präsenz Plenum im Dezember 2022/Jänner 2023; 3) schriftl. Arbeit bis 15.3. 2023
Das Seminar wird sich mit Forschungsfragen dem Thema nähern. Arbeitsprozess und der Weg der Erarbeitung der Thematik werden reflektiert und diskutiert. Selbstorganisiertes Forschen, Erstellung eines Forschungskonzepts, das in kleinen Arbeitsgruppen Ende November/Dezember 2022 besprochen wird. Die (vorläufigen) Ergebnisse werden als Werkstattgespräche im Plenum Dezember 2022/Jänner 2023 präsentiert. Schriftliche Formulierung der Forschungsfrage (Arbeitsprozess und Erkenntnislage, Erweiterung durch Plenumsdiskussion). Abgabe der schriftl. Arbeit per mail/attachment ca. 10-12 Seiten bis 15.3. 2023.
Kriterien für den Abschluss bestehend aus : 1) Forschungskonzept, online Einreichung bis 16. November 2022; 2) Arbeitsgruppen: Besprechung der Konzepte Ende November/Dezember 2022; 3) Werkstattgespräche und Präsentation der Forschungen in Präsenz Plenum im Dezember 2022/Jänner 2023; 3) schriftl. Arbeit bis 15.3. 2023
Minimum requirements and assessment criteria
Bewertungsschlüssel: Forschungskonzept/Arbeitsgruppe 30%, Präsentation/Werkstattgespräch 30%, Schriftliche Seminar-Arbeit 40%.
1) Aufschlüsselung der Bewertung des Konzepts (max. 30 Punkte)
30-27 Punkte: Sehr gut; 26–23 Punkte: gut; 21–18 Punkte: befriedigend; 17-14 Punkte: genügend; ab 13 Punkte ungenügend; 2) Aufschlüsselung der Bewertung Werkstattgespräch (max. 30 Punkte) 30-27 Punkte: Sehr gut; 26–23 Punkte: gut; 12–18 Punkte: befriedigend;17- 14 Punkte: genügend; ab 13 Punkte ungenügend; 3) Aufschlüsselung der Bewertung der schriftlichen Arbeit (max. 40 Punkte) 40-35 Punkte: Sehr gut; 34–28 Punkte: gut; 27–21 Punkte: befriedigend; 20-14 Punkte: genügend; ab 13 Punkte ungenügend;
1) Aufschlüsselung der Bewertung des Konzepts (max. 30 Punkte)
30-27 Punkte: Sehr gut; 26–23 Punkte: gut; 21–18 Punkte: befriedigend; 17-14 Punkte: genügend; ab 13 Punkte ungenügend; 2) Aufschlüsselung der Bewertung Werkstattgespräch (max. 30 Punkte) 30-27 Punkte: Sehr gut; 26–23 Punkte: gut; 12–18 Punkte: befriedigend;17- 14 Punkte: genügend; ab 13 Punkte ungenügend; 3) Aufschlüsselung der Bewertung der schriftlichen Arbeit (max. 40 Punkte) 40-35 Punkte: Sehr gut; 34–28 Punkte: gut; 27–21 Punkte: befriedigend; 20-14 Punkte: genügend; ab 13 Punkte ungenügend;
Examination topics
Themen : Installation Art, Plastik, Skulptur, Hybridisierung: Begriffe und Theorien; Auto als Identifikations- und Lebensentwurf, Kunstobjekt; magisch-mythisches Kultobjekt, Kapitalismus /Fetisch/Religion; Körperfunktionen und Autotransformationen;
Zeitliche Rahmung: von den Futuristen, über Ödön von Horvath, Situationistische Internationale, Tinguely, Ant Farm, Vostell, César, Pipilotti Rist zu Matthew Barney, Jonathan Meese und Christoph Büchels Barca Nostra: das rettende Schiff der Flüchtlinge als Todesmaschine.
Zeitliche Rahmung: von den Futuristen, über Ödön von Horvath, Situationistische Internationale, Tinguely, Ant Farm, Vostell, César, Pipilotti Rist zu Matthew Barney, Jonathan Meese und Christoph Büchels Barca Nostra: das rettende Schiff der Flüchtlinge als Todesmaschine.
Reading list
siehe moodle
Association in the course directory
Last modified: Th 22.09.2022 10:49
1909 propagiert Marinetti im Futuristischen Manifest die automobile Raserei des Rennwagens als neues Schönheitsideal, das das alte Ideal einer Nike von Samothrake abgelöst hat. Beschleunigte Wahrnehmung, Bewegungsdynamik als Synästhesien von Licht, Schall und Geschwindigkeit sind Inspiration, Identitäts- und Lebensentwurf für künstlerische Positionen, die sich mit dem Automobil beschäftigen. In Robert Musils Mann ohne Eigenschaften wird die Geschwindigkeitsmaschine Auto und der produzierte Unfall zu einem alltäglichen, tödlichen Straßenereignis. Die sexuell konnotierte Potenz der Mensch-Maschine, den männlichen Autolenkern, denen Ödön von Horvaths Karoline und Elisabeth ausgeliefert sind ( Kasimir und Karoline, Glaube Liebe Hoffnung) kennzeichnen Aufstieg und Niedergang sozialer Schichten. In der Weimarer Republik bestand großes Interesse am Auto, Bertolt Brecht war vom Auto fasziniert, das er mit der Struktur des epischen Theaters vergleicht. Gebastelt aus einer Anzahl an Teilen, interessierte ihn der Herstellungsprozess. Das Auto als Todesmaschine und Statussymbol einer auf Konsum und Warenfetischismus basierenden Gesellschaft wird in den Schriften der Situationistischen Internationalen immer wieder thematisiert. In Helmut Käutners Trümmerfilm In jenen Tagen (1947) erzählt ein Auto die Episoden und Ereignisse im Leben seiner Besitzer. Die Autoperspektive, das kreuz und quer Fahren, die grenzenlose Freiheit auch in der Sexualität werden zum Leitbild der Beat Generation, etwa in Jack Keroucas On the Road (1951). Das Auto gelesen als amerikanische Hieroglyphe taucht in zahlreichen Performances als Ikone der Kultur, als amerikanischer Traum auf, etwa im Kollektiv Ant Farm (Media Burn), in begehbaren Environments, in religiösen Todes/Erlösungsassoziationen (Chris Burden trans-fixed, 1974). Das Collagieren und Montieren von Autounfall-Relikten von Wolf Vostell (Ruhender Verkehr, 2 Beton Cadillacs) führen das Auto zum Autometzger, auf den Autofriedhof. Vostell generiert aus unterschiedlichen Zeit-und Raumkoordinaten den Zusammenprall, die Zerstörung, den Tod. Die Verbindung von Natur und Zivilisation in der Zerstörung feiert Pipilotti Rist (Ever is Over All, 1997). Die Transformation von Stahl und Blech wird zum organischen Leib, Stoffwechselprozessen gleich. Matthew Barney feiert Auto-Rituale und Todesprozessionen (River of Fundament, UA 2014). Jean Tinguelys bis zur Selbstzerstörung ratternde Maschinen scheinen die Arbeits- und Produktionsprozesse im industriellen Zeitalter ad absurdum zu führen. In Jenseitskutsche (2000) von Jonathan Meese sind Skelette auf einem Holzgefährt zwischen Abfall und Utopie zum Stillstand gekommen und führen Metaphern gleich zur Installation Barca nostra von Christoph Büchel (Biennale Venedig 2019): das rettende Schiff als Todesmaschine weiterdenkend.