Universität Wien

170622 SE MA 1.3. "Discourses and Methods" (2022S)

Memory/Media: Trauma, Resistance, History

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 10.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Thursday 17.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Thursday 24.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Thursday 07.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Thursday 28.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Thursday 02.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Thursday 09.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

Inhalte
Kollektive und individuelle Geschichte wird in Erinnerungsmedien gespeichert und verhandelt. Wie sind Erinnerungsmedien zu beschreiben, was leisten sie, für wen sind Erinnerungsmedien von Bedeutung?
Wir fragen im Seminar danach, wie Erinnerungsmedien Erfahrungen von Trauma, Widerstand und Geschichte jener gesellschaftlichen Gruppen rekonstruieren und tradieren, die von Ausschluss, Repression und Gewalt betroffen gewesen sind.
Konzepte wie "Postmemory" (Marianne Hirsch), "Rememory" (Toni Morrison, 1987) oder "Multidirektionale Erinnerung" (Philip Rothberg 20) haben die erinnerungspolitischen Diskurse der letzten Jahre geprägt und werden im Seminar auf spezifische mediale Erzählformen und Medien bezogen. Auto/Biographisches Erinnern und Erzählen von Zeitgeschichte hat sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Dokumentarfilm und im Fernsehen als dominante Artikulation von Erinnerungsmedien durchgesetzt und ausdifferenziert.

Von Interesse für das Seminar sind Erinnerungsmedien, die der Rückeroberung von Geschichte und der medialen Verarbeitung von Verlust, Trauma und Widerstand in transnationaler Perspektive gelten. Projekte wie das Visual History Archive der Shoa Foundation (zwischen 1994 und 1999 wurden 52.000 Video-Interviews mit großteils jüdischen Überlebenden der Shoa geführt, dokumentiert und archiviert, in den letzten Jahren wurde die Sammlung um Interviews mit Überlebenden anderer Genozide, wie zum Beispiel aus Ruanda erweitert) werden vorgestellt und diskutiert. Wir fragen im Seminar an weiteren ausgewählten Beispielen nach den politischen und ästhetischen Potentialen auto/biographischer Erzählungen und Erinnerungen im dokumentarischen Film, in Videointerviews und in Instagram-Serien. (Küchengespräche mit Rebellinen(Karin Berger, A1984) Visual History Archive der Shoa Foundation (1994ff) The Watermelon Woman (Cheryl Dunye, USA 1997) Those who go, those who stay (Ruth Beckermann, A 2013) Kulenkampfs Schuhe (Regina Schilling, D 2018) Widerstandsmomente (Jo Schmeiser A 2019) /Evas.Stories (Mati Kochavi, ISR 2019)

Ziele
Ziel des Seminars ist es, aktuelle theoretische Diskurse und Konzepte zur transgenerationalen und transkontintalen Erinnerungen der Shoa, des Kolonialismus, der Repression von LGTBQ Communities, und der Sklaverei kennenzulernen sowie diese an konkreten Beispielen anzuwenden und kritisch zu diskutieren.

Methoden:
Input der LV-Leiter*in mit interaktiven Elementen, Gruppenarbeiten, Close Reading ausgewählter Texte/Textausschnitte. Vorab und/oder gemeinsame Sichtung einzelner Filme bzw. Filmausschnitte. Die Basis-Texte werden vorab gelesen und in der Übung gemeinsam diskutiert.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

- Kontinuierliche Anwesendheit und aktive Beteiligung
Abwesendheit bei einem Termin (Doppelstunde) ist unentschuldigt möglich.
- Regelmäßige Lektüre, möglichst fristgerechte Abgabe der schriftlichen Übungs-Arbeiten.
- Positive Bewertung aller Teilleistungen.
- Bereitschaft englischsprachige Texte zu lesen und zu diskutieren
- Teamarbeitsbereitschaft.

Examination topics

Die zur Verfügung gestellte und darüber hinaus gehende, selbst recherchierte Literatur.

Reading list

Assman, Aleida/Jan Assmann, Das Gestern im Heute. Medien und soziales Gedächtnis, in: Klaus Merten u.a. (Hg.),
Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Opladen 1994, S. 114-140
Dineo Gqola, P.: What is Slavery to Me?: Postcolonial/Slave Memory in post-apartheid South Africa. Wits University Press. 2010
Hirsch, Marianne: The Generation of Postmemory. In: Poetics today, ( 29) 2008, 1, 103-128.
Horvat, Anamarija: Screening Queer Memory. LGBTQ Pasts in Contemporary Film and Television London: Bloomsbury Academic 2021 978-1-350-18765-8 (ISBN)
Koselleck, Reinhart: Ereignis und Struktur. In: Koselleck Reinhart /Wolf-Dieter Stempel: Geschichte Erzählung Ereignis (1973) Fink:München 1990, 560-571
Keilbach, Judith: Geschichtsbilder und Zeitzeugen. Zur Darstellung des Nationalsozialismus im bundesdeutschen Fernsehen. Münster 2008
Landsberg, Alison: Prosthetic Memory. The Transformation of American Remembrance in the Age of Mass Culture. New York Columbia University Press 2004.
Morrison, Tony: The Site of Memory. In: William Zinser (ed.) Inventing the Truth, New York, Houghton
Mifflin company 1995
Rothberg, Michael. Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung (aus dem Engl. übersetzt v. Max Henninger) 2021 (2009)
Troutman, S./Johnson, B.: Dark Water: Rememory, Biopower, and Black Feminist Art.Taboo: The Journal of Culture and Education, 17 (3) 2018
Welzer, Harald (Hg.) Der Krieg der Erinnerung: Holocaust, Kollaboration und Widerstand im europäischen Gedächtnis Fischer: Frankfurt 2007

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Last modified: Th 19.05.2022 10:29