Universität Wien

170650 SE Seminar: Aesthetics and Poetics (2015W)

Barad, Deleuze, Foucault

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Termine jeweils am Freitag von 09.45-13.00 im Seminarraum 2H415 UZA II Rotunde 2 am 16.10., 30.10., 13.11., 27.11.15, 11.12., 18.12.2015 und 08.01.2016


Information

Aims, contents and method of the course

Gilles Deleuze und Félix Guattari haben sich besonders in ihrem Spätwerk intensiv mit neuen Technologien und deren Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Medien auseinandergesetzt und dabei eine Vielzahl an Begriffen entwickelt, die bis heute in medientheoretischen Überlegungen eine wichtige Rolle spielen. Im Seminar sollen die medientheoretischen und technikphilosophischen Arbeiten und Begriffe von Deleuze und Guattari mit zentralen Überlegungen Michel Foucaults sowie Konzepten der feministischen Quantenphysikerin und Wissenschaftstheoretikerin Karen Barad produktiv zusammengelesen und so für kritische Auseinandersetzungen mit neuen Medien(-theorien) nutzbar gemacht werden.
Im Anschluss an eine Auseinandersetzung mit zentralen Begriffen und Konzepten wie „Macht“, „Disziplin“, „post-Media“, „Diffraktion“ und „(posthumanistische) Performativität“, sollen neuere medientheoretische und –philosophische Ansätze - die sich unter anderem mit der Materialität von Medien, der ‚Natur’ von Information sowie Fragen der Kommunikation und Kontrolle befassen - auf ihr Potenzial für eine kritische Theoretisierung neuer Medien sowie aktuelle Fragen von Politik und Demokratie hin untersucht werden. Wie funktionieren Techniken des Sichtbarmachen und mit welchen konstitutionellen Ausschlüssen (sexistische, rassistische, etc.) gehen diese jeweils einher? Welche Probleme wirft der Begriff der Repräsentation auf? Was bedeutet es, davon auszugehen, dass die Übertragung von Information immer auch die Transformation und Neuformation dieser bedeutet? Was bedeutet es, ‚agency’ und Performativität von ihren humanistischen Wurzeln und Setzungen loszulösen? Welchen Beitrag können neue materialistische und poststrukturalistische Theorien für eine Re/Konzeptualisierung von Medien, Information und Demokratie leisten?

Assessment and permitted materials

Regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme an Diskussionen und Gruppenarbeiten, Präsentation der zentralen Argumente eines Textes (ca. 20-30 Minuten), Verfassen von 3 kurzen Essays (jeweils ca. 2-3 Seiten), Verfassen einer Abschlussarbeit im Umfang von ca. 10-15 Seiten.

Minimum requirements and assessment criteria

In diesem Seminar soll der Umgang mit komplexen medientheoretischen und philosophischen Begriffen und Konzepten erlernt und auf aktuelle Debatten rund um Fragen der Verschränkung neuer Medien mit Fragen der Politik und Demokratie angewendet werden. Hierbei soll unter anderem danach gefragt werden, welchen Beitrag aktuelle medientheoretische und philosophische Begriffe und Konzepte wie „posthumanistische Performativität“, „Rhizom“, „Post-(Massen-)Medien und Post-Medium“ sowie „Kontrollgesellschaft“ für eine kritische Theoretisierung neuer Medien(-theorien) und ihrer möglichen demokratischen Potenziale bereitstellen können.

Examination topics

Nach einer inhaltlichen Einführung durch die LV-Leiter, sollen die Texte von den Studierenden in Form von Referaten aufgearbeitet und in der anschließenden Diskussion die zentralen Thesen und Konzepte in Kleingruppen kritisch diskutiert werden. Zu drei selbst ausgewählten Einheiten sollen kurze Essays (jeweils ca. 2-3 Seiten) verfasst werden, die anschließend gemeinsam im Plenum diskutiert werden. Schließlich sollen die erworbenen Kenntnisse in Form einer Abschlussarbeit (ca. 10-15 Seiten) reflektiert und nach Möglichkeit eine eigenständige Sichtweise auf die im Seminar besprochenen Themen entwickelt werden.

Reading list

Barad, Karen (2007): “Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter Comes to Matter”, Signs 28 (3): 801-831.
Benjamin, Walter (2010)[1936]: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Frankfurt/M: Suhrkamp.
Butler, Judith (2011): Bodies in Alliance and the Politics of the Street, <http://www.eipcp.net/transversal/1011/butler/en>.
Deleuze, Gilles/Guattari, Félix (1977): Rhizom, Berlin: Merve.
Deleuze, Gilles (1993): Unterhandlungen 1972-1990, Frankfurt/M: Suhrkamp.
Foucault, Michel (1977): Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, Frankfurt/M: Suhrkamp.
Guattari, Félix (2013): „Towards a Post-Media Era“, in: Apprich, Clemens/Slater, Josephine/Illes, Anthony/Schultz, Oliver (Hg.): Provocative Alloys: A Post-Media Anthology, Lüneburg: Mute & Post-Media Lab, S. 26-27.
Hall, Stuart (2006): „Encoding/Decoding”, in: Durham, Meenakshi/Keller, Douglas: media and cultural studies, Malden und Oxford: Blackwell, S. 163-173.
Haraway, Donna (1992): “The Promises of Monsters: A Regenerative Politics for Inappropriate/d Others,” in: Grossberg, Lawrence/Nelson, Cary/Treichler, Paula (Hg.): Cultural Studies, New York und London: Routledge, S. 295-337.
Holmes, Brian (2013): „Activism and Schizoanalysis: The Articulation of Political Speech“, in: Apprich, Clemens/Slater, Josephine/Illes, Anthony/Schultz, Oliver (Hg.): Provocative Alloys: A Post-Media Anthology, Lüneburg: Mute & Post-Media Lab, S. 106-121.
Huhtamo, Erkki/ Parrika, Jussi (2011): „Introduction: An Archaeology of Media Archaeology“, in: Dies. (Hg.): Media Archaeology: Approaches, Applications, and Implications, Berkeley: Univ. of California Press, S. 1-21.
Manovich, Lev (2001): The Language of New Media, Cambridge Mass.: MIT Press.
Marcuse, Herbert (1979)[1941]: “Einige gesellschaftliche Folgen moderner Technik”, in: Herbert Marcuse: Schriften, Bd. 3, Frankfurt/M: Suhrkamp, S. 286-319.
Parrika, Jussi (2015): A Geology of Media, Minneapolis und London: Univ. of Minnesota Press.
Raunig, Gerald (2015): Dividuum: Maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution, Wien u.a.: transversal texts.

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092: § 5(1)

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36