Universität Wien

170653 SE Seminar: Aesthetics and Poetics (2014S)

Philosophy of Film: Stanley Cavell

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 40 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Monday 10.03. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 17.03. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 24.03. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 31.03. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 07.04. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 28.04. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 05.05. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 12.05. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 19.05. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 26.05. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 02.06. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 16.06. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 23.06. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Monday 30.06. 18:30 - 20:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Aims, contents and method of the course

Die Lehrveranstaltung ist als Einführung in die filmästhetischen Schriften des Amerikaners Stanley Cavell (*1926) konzipiert. Seit seinem 1971 erschienenen Werk "The World Viewed - Reflections on the Ontology of Film" hat Cavell immer wieder Versuche unternommen, einen fächerübergreifenden Dialog zwischen Philosophie, Filmtheorie, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft herzustellen. In seinen idiosynkratischen Interpretationen von Filmkomödien der Jahre 1934-1949 ("Pursuits of Happiness", 1981) oder klassischen Melodramen des Hollywood-Kinos ("Contesting Tears", 1996) dienen literarische Bezüge zu Shakespeare, Poe und Henry James in gleichem Ausmaß als Kontrastfolien wie philosophische Referenzen zur Ordinary Language Philosophy (Wittgenstein, Austin) oder der Philosophie des amerikanischen Transzendentalismus (Emerson, Thoreau).

Alle diese - auf den ersten Blick oft beliebig wirkenden Bezüge - sollen die eigenständige Poetik und Philosophie des Kinos, für die Cavell argumentiert, sichtbar machen. Der Zugang Cavells ist einerseits sehr amerikanisch, da er betont, dass der behauptete Unterschied zwischen Hochkultur (z. B. Oper) und Massenkultur (z. B. Hollywood-Kino) ein Vorurteil ist, das einer ernsthaften Erforschung des Mediums Film im Wege steht; andererseits gibt es kaum einen amerikanischen Philosophen, der so "europäisch" schreibt und denkt: Letzteres liegt darin begründet, dass Cavell sich intensiv mit den Wurzeln amerikanischer Philosophie beschäftigt hat, einer Tradition, die zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts noch intensive Kontakte zu deutscher Romantik (Goethe, Schiller) und schottischer Common-Sense Philosophie unterhielt.

Assessment and permitted materials

Die Semesternote setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen: Falls der/die Studierende nicht an der Podiumsdiskussion teilnimmt, sind sechs kurze schriftliche Arbeiten (Inhaltsangaben, Reflexionen) jeweils vor den Seminareinheiten und eine Seminararbeit von ca. 15-20 Seiten zu Semesterende abzugeben. Für Teilnermer/-innen der Podiumsdiskussion reduziert sich die Anzahl der abzugebenden Kurztexte während des Semesters auf vier (statt sechs) Aufgaben. Anwesenheit und aktive Teilnahme an den Diskussionen wird erwartet.

Minimum requirements and assessment criteria

Studierende lernen
- sich im Werk Stanley Cavells zu orientieren
- Argumente nachzuvollziehen und kritisch zu hinterfragen
- anhand diverser Texttypen die behandelten Filme und literarischen bzw. philosophischen Impulse zu reflektieren.

Das Ziel der Lehrveranstaltung besteht darin, Cavells methodisch doch sehr spezifische philosophische Lesart von Filmen für Filmwissenschafter fruchtbar zu machen. Da eine Schwierigkeit der Lektüre Cavells im assoziativen Reichtum seiner Interpretationen besteht, werden neben ausgewählten Texten Cavells auch Primärtexte von Emerson, James und anderen gelesen und diskutiert. Die Studierenden werden dazu ermutigt, sich auch mit der feministischen und filmwissenschaftlichen Kritik an Cavells Theorien argumentativ auseinanderzusetzen.

Examination topics

- Detaillierte Analyse der Texte und Argumente
- Kritische Diskussionen im Forum & eine Podiumsdiskussion gegen Ende des Semesters
- Schreiben diverser Textformate (Reflexion, Exzerpt, Filmanalyse).

Statt Referaten wird in der zweiten Hälfte des Semesters angeboten, eine Podiumsdiskussion abzuhalten. Die Teilnahme an der Podiumsdiskussion reduziert die Anzahl der abzugebenden schriftlichen Arbeiten. Ausgewählte Texte werden über Moodle zur Verfügung gestellt und müssen jeweils in der Woche vor der Einheit gelesen werden - zur Überprüfung dienen schriftliche Kommentare und Zusammenfassungen, die am Tag vor der Einheit über moodle abgegeben werden.

Gute Englischkenntnisse erforderlich, da der Großteil der Texte nicht in Übersetzungen zugänglich ist.

Reading list

Verwendete Literatur (Auszug):

Cavell, Stanley (1979): The World Viewed. Enlarged Edition. Cambridge, Mass.: Harvard University Press.
Cavell, Stanley (1981): Pursuits of Happiness. The Hollywood Comedy of Remarriage. Cambridge, Mass.: Harvard University Press.
Cavell, Stanley (1995): "The Thought of Movies", in: Freeland/Wartenberg (Hg.): Philosophy and Film. N.Y.: Routledge, 13-32.
Cavell, Stanley (1996): The Cavell Reader. Hg. v. Stephen Mulhall. Cambridge, Mass.: Blackwell.
Cavell, Stanley (1996): Contesting Tears. The Hollywood Melodrama of the Unknown Woman. Chicago: University of Chicago Press.
Cavell, Stanley (2004): Cities of Words. Cambridge, Mass.: Harvard University Press.
Klevan, Andrew (2005): "Guessing the Unseen from the Seen: Stanley Cavell and Film Interpretation", in: Goodman, Russell B. (Hg.): Contending with Stanley Cavell. Oxford u. N.Y.: Oxford University Press.
Rothman, William (2003): "Cavell on Film, Television and Opera", in: Eldridge, Richard (Hg.): Stanley Cavell. Cambridge: Cambridge University Press.
Rothman, William & Keane, Marian (2000): Reading Cavell's The World Viewed. A Philosophical Perspective on Film. Detroit: Wayne State University Press.
Schwaab, Herbert (2010): Erfahrung des Gewöhnlichen. Stanley Cavells Filmphilosophie als Theorie der Populärkultur. Münster: LIT.

Association in the course directory

II.2.1. Theorieseminar Filmwissenschaft; 092: § 5(1)

Last modified: Sa 24.04.2021 00:19