Universität Wien

170715 UE Image/writing (2021S)

Aesthetics, Poetics and Political Semiotics of the Pictogram (Hieroglyph, Isotype, Emoji etc.)

Continuous assessment of course work
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Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 11.03. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 18.03. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 25.03. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 15.04. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 22.04. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 29.04. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 06.05. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 20.05. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 27.05. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 10.06. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 17.06. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 24.06. 13:15 - 14:45 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Die Schaffung einer global verständlichen, ›vollkommenen Sprache‹ (Umberto Eco) gehört zu den großen Utopien der Mediengeschichte. ›Words divide, pictures unite‹ lautete das Motto des Wiener Philosophen, Bildpädagogen und Ökonomen Otto Neurath, der in der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts mit seiner Bilderschrift, dem ISOTYPE (International System of Typographic Picture Education) versuchte, die gesamte Gesellschaft visuell zu alphabetisieren.
Im frühen 20. Jahrhundert, vor dem Hintergrund medialer Beschleunigung, zunehmender Unübersichtlichkeit, Globalisierung und Kolonialismus erlebte die (trans-)kulturelle und (trans-) nationale Kommunikation einen Visualisierungsschub: Man suchte nach »Bausteinen einer globalen Sprache« (Jacobs/Rössler), nach Weltsprachen und klassenübergreifenden Bildschriften, visuellen Aufklärungs- und Regierungstechniken, Infographiken und Schrift-Bild-Kombinationen, oftmals in engem Dialog mit der Avantgardekunst und der Kinematographie.
Entlang der Bilderschriften lässt sich nicht nur eine Geschichte medialer Utopien, experimenteller Ästhetiken wie Poetiken oder universal angedachter Zeichensystemen rekonstruieren, sondern auch eine Geschichte der sozio-kulturellen Exklusionen, der Regierungstechniken, Machtverhältnisse und (Stereo-)Typisierungen. Das Seminar nimmt den Visualisierungsschub um 1930 zum Ausgangspunkt, um von dort verschiedenen utopischen Implikationen und realen Verkomplikationen, experimentellen Ästhetiken und Poetiken des Piktogramms nachzugehen: Es wird um den Traum von Eindeutigkeit und die Realität der Vieldeutigkeit (Ambiguität) gehen, um Hieroglyphen, Kalligramme und Schrift-Bild-Verhältnisse, um Literatur, Film und visuelle Zeichensysteme der Avantgarden, um Isotype und Emojis, Meme und Unisextoiletten, um pandemisches Krisenmanagement, Kolonialgeschichte, Handelssprachen und Versuche der visuellen Kommunikation mit Außerirdischen.

Assessment and permitted materials

(1) Lektüreaufgaben, die ad hoc abgefragt werden (25%)
(2) Kürzestpräsentation (Pecha Kucha) mit anschließender Diskussion/Moderation (50%)
(3) Kleingruppenarbeiten vor Ort mit anschließender Präsentation (bei Online-Betrieb ‘Breakout-Rooms’ via Zoom) (25%)

Minimum requirements and assessment criteria

Präsenzpflicht, Lektüre der Plenumstexte, Beteiligung an den Diskussionen, Erfüllung von (1), (2), (3)

Examination topics

Reading list

(Grundlage)

Umberto Eco: Die Suche nach der vollkommenen Sprache, München 1995.

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Last modified: Fr 12.05.2023 00:18