170741 UE Performing Human Rights (2022S)
Performative Formats on Rights and Justice
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 07.02.2022 09:00 to Mo 21.02.2022 23:55
- Registration is open from Fr 25.02.2022 09:00 to Th 03.03.2022 23:55
- Deregistration possible until Fr 01.04.2022 23:55
Details
max. 30 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Wednesday 16.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 06.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 27.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 04.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 25.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Wednesday 29.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Mitarbeit, Referate, schriftliche Arbeit, Anwesenheit
Minimum requirements and assessment criteria
Nach Vorgabe des Curriculums
Examination topics
Reading list
Literatur (Auswahl)Arendt, Hannah: Vita activa, oder vom tätigen Leben (1967). München: Piper, 2007.Butler, Judith: Antigones Verlangen, Verwandtschaft zwischen Leben und Tod. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2001.Butler, Judith. Haß spricht, Zur Politik des Performativen. Berlin: Berlin-Verlag, 1998.Foucault Michel: Überwachen und Strafen, Die Geburt des Gefängnisses. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1994.Foucault, Michel. „Die ‚Gouvernementalität’“. In: Lemke, Thomas / Bröckling, Ulrich u.a. (Hg.). Gouvernementalität der Gegenwart, Studien zur Ökonomisierung des Sozialen. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2000, S.41–67.Jelinek, Elfriede: Das schweigende Mädchen /Ulrike Maria Stuart. Hamburg: Rowohlt, 2015.Malzacher Florian: Gesellschaftsspiele, Politisches Theater heute. Berlin: Alexander Verlag, 2020.Rau Milo: Das Kongo Tribunal. Berlin: Verbrecher Verlag 2017.Schwarte, Ludger. „Macht und Aktion. Zur Performanz politischer Öffentlichkeit.“ In: Haas, Birgit (Hg.). Macht – Performativität, Performanz und Politiktheater seit 1990. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2005, S.141–155.u.a.
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Last modified: Fr 01.04.2022 09:08
Das Verhältnis von Theater, Recht und Gerechtigkeit verweist auf tiefe historische Traditionen: Schon in der griechischen Antike herrschte auf vielen Ebenen ein demokratischer Streit im Theater um Grundrechte des Menschen; in vielen Tragödien wird das Gericht der göttlichen Willkür beklagt und das Menschliche eingefordert. Im 18. Und 19. Jahrhundert formierte sich das „Gerichtssaaldrama“, welches sich im 20. Jahrhundert in Formen des politischen dokumentarischen Theaters wandelte.
Gerade in den letzten Jahren gibt es viele Beispiele von Theaterprojekten bei denen Gerichtsprozesse, politische Tribunale oder Kriminalfälle zum Thema gemacht wurden: Zu nennen wären hier u.a. Milo Raus Theaterstücke zu den Kongo Tribunalen, Züricher und Moskauer Schauprozessen, aber auch Expert*innen-theater a la Rimini Protokoll machte das Gericht zum Thema. Jelineks Abhandlungen über die NSU Prozesse, die schweigende Angeklagte und biblische Motive („Das schweigende Mädchen“) sind wiederum sprachgewaltige komplexe Auseinandersetzungen im Assoziationsmaschinenstil.Der Schwerpunkt liegt auf dem Verhältnis von Performativer Handlungsmacht
und Recht, Repräsentationsfragen von Theater/Politik, brisanten historischen Fällen und aktuellen
politischen und künstlerischen Herausforderungen. Es stellt sich die Frage, was bringt das inszenierte Schau-Spiel mit dem Recht und das Recht dem inszenierten Schau-Spiel im politischen Kampf um Gerechtigkeit?Methode
Parallel zum Start des mehrjährigen Theater und Performanceprojekts „JUSTICIA!“ (Verein zur Förderung der Bewegungsfreiheit) wird künstlerische und wissenschaftliche Forschung zu spezifischen theatralen (und auch filmischen) – Formaten im Verhältnis zu bestimmten Rechtskomplexen und Kämpfen um Gerechtigkeit vermittelt. Performative künstlerische Praktiken, Methoden und Herangehensweisen werden vorgestellt und diskutiert. Mit Vergleichen von Gerichts- und Theaterräumen, aber auch durch die Kontextualisierung spezifischer historische Rechtfälle stellen sich vielfältige Fragen von Überwachen und Strafen (nach Foucault u.a.) in spezifischen Verhältnissen von Bühne und Wirklichkeit. Die Geschichte von (Theater)-Tribunalen, aber auch Zusammenhänge von Theater und Terror, oder Versammlungsrecht werden in spezifischen Kontexten gelesen und analysiert.Ziel
Ziel ist die vielfältige künstlerisch-wissenschaftliche Annäherung an das Thema im Allgemeinen und Sensibilisierung für gesellschaftspolitisch weitreichende Sichtweisen zu performativen Formaten von Recht und Gerechtigkeit. Überprüfung von theoretischen und philosophischen Begriffen auch in künstlerischen Produktionsprozessen. Wesentliches Anliegen ist die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Theater/Performance und der „Justiz“ in repräsentativen und affektiven Machtverhältnissen auf vielen Ebenen und mit spezifischen demokratiepolitischen Aspekten,