Universität Wien

180001 SE The transparent subject (2016W)

On the dream of transparency in modernity

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Monday 12.12. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Tuesday 13.12. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Wednesday 14.12. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Thursday 15.12. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Friday 16.12. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Monday 09.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Tuesday 10.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Wednesday 11.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Thursday 12.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Friday 13.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Monday 16.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Tuesday 17.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Wednesday 18.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Thursday 19.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Friday 20.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Aims, contents and method of the course

Sich über sich selbst Klarheit verschaffen wie weit man auch zurückblickt begleitet dieser Vorsatz das philosophische Denken. Erkenne dich selbst, so lautet bekanntlich schon die Inschrift des delphischen Orakels. In der Moderne bekommt gleichwohl die Forderung nach Durchsicht und Einblick eine ganz neue Grundierung, gilt sie doch von nun an nicht mehr nur als moralische Pflicht des Individuums gegenüber sich selbst, sondern als notwendige Voraussetzung demokratischer Gesellschaften. Transparenz, so heisst es, ermöglicht gleichen Informationszugang für alle, verbessert die Rechenschaftspflicht, schafft Vertrauen. Wer sich den Blicken anderer ausgesetzt weiß, verhält sich automatisch moralischer, so das Argument. Das Programm der Aufklärung verkörpert die Transparenzforderung schon ihrer Lichtmetaphorik wegen wie kein anderes Ideal. Während alle anderen absoluten Werte der Aufklärung wie Emanzipation, Autonomie, Universalität oder Toleranz nicht mehr ungebrochen gelten können, strahlt das ´messianische Potential`der Transparenz (M. Schneider) heute mehr denn je.
Das Seminar rekonstruiert anhand einschlägiger klassischer Texte den Erfolg dieser Kategorie, in sowohl erkenntnistheoretisch-individueller als auch sozialtheoretisch-gesellschaftlicher Perspektive (wichtige Stationen sind etwa Augustinus, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Jeremy Bentham, Georg Simmel, Jean-Paul Sartre, Michel Foucault, Niklas Luhmann). Es wird darum gehen, diesen Konsenswert der Moderne kritisch zu hinterfragen, und nach dessen interner Dialektik zu fragen. Mit Blick auf brisante Phänomene der Gegenwart (soziale Netzwerke, Überwachungsgesellschaft, Postdemokratie) soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen Transparenz emanzipatorische Wirkungen ermöglicht und wo es hingegen bedenkenswerten Konformismus erzeugt.
Das Seminar, das sich als Genealogie der Gegenwart versteht, ist eindeutig sachorientiert. und taugt daher nicht als personenzentrierte Einführung in spezifische Autoren. Dennoch gibt es einen gewissen Überblick über eine Reihe kanonischer Theoretiker der Moderne, und identifiziert systematische Übergänge zwischen Epochen, Themen und Problemen. Zudem soll es als Gelegenheit dienen, eigene Akzente zu setzen und sich etwa im Rahmen von Referat und Seminararbeit ‘Wissensinseln’ zu bilden.

Assessment and permitted materials

- Übernahme eines Impulsreferats in einer Einheit (10 Minuten). Aufgabe ist es, kurz den Kontext des jeweiligen Textes in Erinnerung zu rufen, die Kernargumente herauszuarbeiten (die Position so stark wie möglich zu machen) und anschließend mögliche Einsatzpunkte für eine kritische Diskussion anzudeuten. Illustrationen an Fallbeispielen und Einsatz anschaulichen Materials sind willkommen. Auf Moodle sind Zusatztexte aufgeschaltet, die ebenfalls miteinbezogen werden können.
- Seminararbeit (20-25 Seiten). Fragestellung bitte während des Semesters absprechen und ein Exposé mit Kapitelstruktur, Bibliographie und Inhalt bis spätestens 14.1.2017 per Email an emmanuel.alloa@unisg.ch schicken.
- Regelmäßige Teilnahme (max. 2 Fehlstunden) während des Blockseminars ist Voraussetzung für den positiven Abschluss der Lehrveranstaltung.

Minimum requirements and assessment criteria

- Aneignung des Textmaterials vor dem Beginn des Blockseminars
- Verständnis der in den Texten angesprochenen Sachproblemen
- Fähigkeit zur argumentativen Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ansätzen und zu deren Kontextualisierung im gegenwärtigen Diskurs

Examination topics

Gemeinsames Close Reading der Texte und Diskussion der Sachprobleme

Reading list

Ein Reader mit allen Pflichttexten wird auf Moodle zur Verfügung gestellt. Hinweise auf weiterführende Sekundärliteratur werden ebenfalls auf moodle bereit gestellt.
Zur Einstimmung:
- Byung-Chul Han, Transparenzgesellschaft, Berlin 2012.
- Manfred Schneider, Transparenztraum. Literatur, Politik, Medien und das Unmögliche, Berlin 2013.

Association in the course directory

M-10 Kunst, Kultur, Religion
M-11 Gegenwart
M3 E. Ästhetik, Kulturphilosophie, Interkulturelle Philosophie/ Philosophie in einer globalen Welt

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36