180019 SE Interpretation and Coherence (2008W)

Ausgehend vom Quineschen Begriff der 'radikalen Übersetzung' soll zunächst Davidsons Konzeption der 'radikalen Interpretation' und die damit einhergehende pragmatische Maxime des 'principle of charity' dargestellt werden. Daran anschließend soll Davidsons spezifisch praxisorientierte Version eines Externalismus behandelt werden, indem zugleich auch aufgezeigt wird, wie sich sein Ansatz von anderen Positionen des Externalismus und Antiindividualismus unterscheidet. Im Weiteren soll Davidsons Votum für eine distale Bedeutungstheorie erörtert werden, wobei hier insbesondere die Frage nach dem Stellenwert der Kausalität aufzuwerfen ist. Anhand der Kausalitätsfrage stellt sich dann generell die Frage nach dem Weltbezug und der Möglichkeit von genuin empirischem Gehalt. Diesbezüglich wird an meine Lehrveranstaltung im Sommersemester 2004 angeknüpft, die der Darstellung und Diskussion von McDowells 'Mind and World' gewidmet war. In diesem zentralen Werk ist eine Auseinandersetzung mit Davidsons Kohärenztheorie enthalten, von der sich McDowell abzuheben versucht. Im Anschluss daran soll nun unabhängig von McDowells Kritik die Konzeption von Davidsons Kohärenztheorie dargelegt werden. Hierbei wird in erster Linie auf die Aufsätze 'A Coherence Theory of Truth and Knowledge' ('Eine Kohärenztheorie der Wahrheit und Erkenntnis') und 'On the Very Idea of a Conceptual Scheme' ('Was ist eigentlich ein Begriffsschema?') Bezug genommen werden.