180062 SE Race Wars and Magistrate Angels (2011S)
Biopolitics and Governmentality in Foucault and Agamben. A comparison.
Continuous assessment of course work
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FR 13 - 17 HS 2H
an den Tagen: 4.3., 11.3., 18.3., 1.4., 8.4., 15.4., 13.5.,
Der letzte Termin am 13. 5. ist ausnahmsweise 5-Stündig 13 -- 18h
an den Tagen: 4.3., 11.3., 18.3., 1.4., 8.4., 15.4., 13.5.,
Der letzte Termin am 13. 5. ist ausnahmsweise 5-Stündig 13 -- 18h
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Fr 11.02.2011 14:00 to Su 27.02.2011 09:00
- Deregistration possible until Th 31.03.2011 23:00
Details
max. 45 participants
Language: German
Lecturers
Classes
Currently no class schedule is known.
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Grundlage des Zeugniserwerbs sind regelmäßige Anwesenheit, Diskussion, Referate und eine schriftliche Abschlussarbeit.
Es gibt einen Handapparat, der käufliche Erwerb von Literatur wird nicht erwartet.
Es gibt einen Handapparat, der käufliche Erwerb von Literatur wird nicht erwartet.
Minimum requirements and assessment criteria
Examination topics
SE, dh. gemeinsame Lektüre und Diskussion von Texten und Problemen aufgrund von Referaten der TeilnehmerInnen, die erste LV gebe ich eine Einfhrung in die Themen.
Reading list
Agamben, Giorgio: Homo Sacer 1. Die souveräne Macht und das nackte Leben. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1995.
- Was von Auschwitz bleibt. Das Archiv und der Zeuge (Homo Sacer III), (Quel che resta di Auschwitz, 1998), Frankfurt/Main: Suhrkamp 2003.
- Die kommende Gemeinschaft. Aus d. Ital. von Andreas Hiepko, Berlin: Merve-Verl. 2003.
- Die Beamten des Himmels. Über Engel; gefolgt von der Angelologie des Thomas von Aquin, Aus dem Ital. übers. und hrsg. von Andreas Hiepko, Frankfurt am Main: Verl. der Weltreligionen 2007.
- Herrschaft und Herrlichkeit. Zur theologischen Genealogie von Ökonomie und Regierung. (Italien. Ausg. 2007, Homo Sacer II.2), Suhrkamp, Frankfurt am Main 2010.
Böckelmann, Janine/Frank Meier (Hg.): Die gouvernementale Maschine. Zur politischen Philosophie Giorgio Agambens, Unrast Verlag, Münster, 2007.
Bröckling, Ulrich/ Susanne Krasmann, Thomas Lemke (Hg.): Gouvernementalität der Gegenwart, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2000.
Foucault, Michel: Vom Licht des Krieges zur Geburt der Geschichte, Hrsg.: Walter Seitter, Berlin: Merve 1986.
- Sexualität und Wahrheit 1. Der Wille zum Wissen. Frankfurt/Main 1979.
- In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesungen am Collège de France (1975-76), Aus dem Französischen von Michaela Ott, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1999.
- Die Wahrheit und die juristischen Formen. Frankfurt a.M. 2003.
- Geschichte der Gouvernementalität I. Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Vorlesung am Colleges de France 1977/1978, Frankfurt/Main: Suhrkamp 2004.
- Diverse Aufsätze aus 'Dits et Écrits', Schriften in vier Bänden, hrsg. von Daniel Defert, Suhrkamp 1994ff.
Lemke, Thomas: Die politische Ökonomie des Lebens – Biopolitik und Rassismus bei Michel Foucault und Giorgio Agamben. http://www.thomaslemkeweb.de/publikationen/Die%20politische%20%D6konomie%20des%20Lebens%20II.pdf.
Zakravsky, Katherina: 'Enthüllungen. Zur Kritik des'. In: Ludger Schwarte (Hg.): Auszug aus dem Lager. Zur Überwindung des modernen Raumparadigmas in der politischen Philosophie. Bielefeld: Transcript 2007, S. 59-78.
- Niemandsland der Ähnlichkeit. Zur Grammatik des 'Lagers'. In: Zonen. Essays zur Kritik des Lagers, hg. von Michaela Schweighart, erscheint bei Passagen 2009.
- Was von Auschwitz bleibt. Das Archiv und der Zeuge (Homo Sacer III), (Quel che resta di Auschwitz, 1998), Frankfurt/Main: Suhrkamp 2003.
- Die kommende Gemeinschaft. Aus d. Ital. von Andreas Hiepko, Berlin: Merve-Verl. 2003.
- Die Beamten des Himmels. Über Engel; gefolgt von der Angelologie des Thomas von Aquin, Aus dem Ital. übers. und hrsg. von Andreas Hiepko, Frankfurt am Main: Verl. der Weltreligionen 2007.
- Herrschaft und Herrlichkeit. Zur theologischen Genealogie von Ökonomie und Regierung. (Italien. Ausg. 2007, Homo Sacer II.2), Suhrkamp, Frankfurt am Main 2010.
Böckelmann, Janine/Frank Meier (Hg.): Die gouvernementale Maschine. Zur politischen Philosophie Giorgio Agambens, Unrast Verlag, Münster, 2007.
Bröckling, Ulrich/ Susanne Krasmann, Thomas Lemke (Hg.): Gouvernementalität der Gegenwart, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2000.
Foucault, Michel: Vom Licht des Krieges zur Geburt der Geschichte, Hrsg.: Walter Seitter, Berlin: Merve 1986.
- Sexualität und Wahrheit 1. Der Wille zum Wissen. Frankfurt/Main 1979.
- In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesungen am Collège de France (1975-76), Aus dem Französischen von Michaela Ott, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1999.
- Die Wahrheit und die juristischen Formen. Frankfurt a.M. 2003.
- Geschichte der Gouvernementalität I. Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Vorlesung am Colleges de France 1977/1978, Frankfurt/Main: Suhrkamp 2004.
- Diverse Aufsätze aus 'Dits et Écrits', Schriften in vier Bänden, hrsg. von Daniel Defert, Suhrkamp 1994ff.
Lemke, Thomas: Die politische Ökonomie des Lebens – Biopolitik und Rassismus bei Michel Foucault und Giorgio Agamben. http://www.thomaslemkeweb.de/publikationen/Die%20politische%20%D6konomie%20des%20Lebens%20II.pdf.
Zakravsky, Katherina: 'Enthüllungen. Zur Kritik des
- Niemandsland der Ähnlichkeit. Zur Grammatik des 'Lagers'. In: Zonen. Essays zur Kritik des Lagers, hg. von Michaela Schweighart, erscheint bei Passagen 2009.
Association in the course directory
BA M 6.2, § 4.1.3, PP § 57.3.4
Last modified: Mo 07.09.2020 15:36
Wesentliche Unterschiede und somit auch wesentliche Elemente der Bestimmung von Biopolitik betreffen:
Agambens Bestimmung einer transhistorischen, in der Moderne noch radikalisierten Souveränität, die das Gegenstück eines von ihr zugleich getrennten und adressieren, 'gebannten' 'nackten Lebens' bildet. Diese Definition unterscheidet sich grundsätzlich von der Foucaults, bei dem Souveränität eine begrenzte historische Formation bildet, die strukturell und historisch der Biopolitik vorausgeht.
In einem weiteren Schritt wird dann bei Foucault der Hintergrund der konkreten Einführung der Biopolitik im Rahmen einer Archäologie der Sexualität und deren Beziehung zu einem ihr vorhergehenden Regime der Disziplin gewürdigt. Für beides finden sich wiederum keine konkreten Entsprechungen bei Agamben.
Während Agamben Rechtbegriffe neu belebt, die bis auf die römische Antike zurückweisen und somit in einem historischen Kontinuum operiert, das als solches nur durch die Kontinuität einer bestimmten Rechtstradition möglich ist, grenzt Foucault das Recht als Diskurs ein und weist ihm sowohl innerhalb einer Typik der Machtformen wie auch innerhalb seiner an Diskontinuitäten orientierten Historiographie jeweils nur begrenzte Relevanz zu.
n einer ganz anders gelagerten früheren Schrift 'Vom Licht des Krieges zur Geburt der Geschichte' bestimmt Foucault den klassischen Rechtsdiskurs aber wiederum als begrenzte historische Formation, der in Form des modernen Rassen- und Klassenkrieges eine völlig andere Machtform gegenübertritt.
Aufgrund dieser Foucaultschen Bestimmung der Rasse wird nun ein genauerer Vergleich zwischen den jeweiligen Rassen- und Rassismuskonzepten bei Foucault und Agamben angestellt. Schließlich hat Agamben Foucault ja zum Vorwurf gemacht, er habe die modernen Totalitarismus nicht hinreichend gewürdigt. Zudem hat er für sich in Anspruch genommen, im Lager als Paradigma der Moderne eine biopolitische Struktur entdeckt zu haben, die sich grundsätzlich von Foucaults Einschließungsinstituten und dem ihnen zugeordneten Disziplinarregime unterschieden. Zu prüfen ist d.h. ob das Gefängnis und die Kaserne nicht sehr wohl strukturelle und historische Voraussetzungen des Lagers bilden, ohne die das moderne Lager nicht zu denken wäre, auch wenn in jenen das 'nackte Leben' noch nicht in seiner reinsten Form in Erscheinung tritt.
Allerdings hat Foucault zwar kurz, aber prägnant, den Nationalsozialismus als die extreme Form der Biopolitik sehr wohl gewürdigt, indem er gerade auf dessen hybride Vermischung von klassischer Souveränität und modernen Biopolitik hinwies.
Die Konstellation von Focault und Agamben wird ansatzweise bis in Foucaults letzte Leitthematik von Bipolitik und Machttheorie – die 'Gourvernementalität' als Mentalität des Regierens – verfolgt, deren Grundlagen Agamben im zuletzt übersetzten Abschnitt von 'Homo Sacer' 'Herrschaft und Herrlichkeit' in einem theologisch tradierten Ökonomie-Begriff zu finden glaubt.