Universität Wien

180086 SE Essence and Essentialities in Hegel’s Science of Logic (2023W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Continuous assessment of course work

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Thursday 12.10. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 19.10. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 09.11. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 16.11. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 23.11. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 30.11. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 07.12. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 14.12. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 11.01. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 18.01. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Thursday 25.01. 18:30 - 21:30 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

LV-Inhalte:
Warum sind das Wesen und das bestimmte Wesen als die Wesenheiten so überaus wichtige und spannende Bestimmungen, um Hegels Projekt einer spekulativen Philosophie bzw. spekulativen Logik besser zu verstehen? Dieser Frage und ihrer Beantwortung widmet sich dieses Seminar zu Hegels Wissenschaft der Logik. Genauer wird es darum gehen, den logischen Standpunkt oder die logische Verortung des Wesens im Verbund mit den anderen Denkbestimmungen exakt zu bestimmen. Insbesondere muss vor einer eingehenden Lektüre von Hegels Ausführungen zum Beginn der sogenannten Wesenslogik die logische Herkunft aus der Bestimmung und Fortbestimmung des Seins innerhalb der ganzen Seinssphäre oder Seinslogik in den Blick genommen werden.
Vom Ausgangspunkt des allergrundsätzlichsten Anfangs mit dem reinen Sein und dem reinen Nichts entfaltet sich über das Werden das bestimmte Sein, dessen Negativität in noch unvollkommenen Einbildungen der Negation in das Sein sich vorerst bis zum Fürsichsein entwickelt. Eben diese Art von Unvollkommenheit zeigt sich im absoluten Bestimmtsein des Fürsichseins zunächst überwunden, so dass nach einem weiteren Entwicklungsgang in der Stufe der Quantität mit der Gleichgültigkeit gegenüber der Grenze ein neues Freiwerden bzw. Freisetzen von Negativität zustande kommt. Erst nachdem im dritten und das erste Buch über das Sein abschließenden Abschnitt über das Maß aus der dort abgehandelten Logizität heraus die schon ausgebildete Negativität neuerlich maßgebliche Seinsmomente kreiert, erreichen wir mit der Gleichgültigkeit gegen sich selbst, also dem Gleichgültigsein gegen die eigene Gleichgültigkeit, eine Form von absoluter Negativität.
Diese absolute Negativität ist dann explizit das kennzeichnende Signum des Wesens, womit im Ablauf der Wissenschaft der Logik das zweite Buch zur Darstellung kommt.
Im Seminar widmen wir uns ausführlich dieser Bestimmung des Wesens und den weiteren damit verknüpften Bestimmungen wie dem Schein, der Reflexion (als setzender, äußerer und bestimmender) und den Reflexionsbestimmungen, die Hegel auch als Wesenheiten betitelt.
Die gemeinsame Lektüre startet mit dem Text zur Lehre vom Wesen und hat ein Open-End, diverse Passagen können eventuell übersprungen werden, thematisch wird nicht über die Reflexionsbestimmungen hinausgegangen.

LV-Methoden:
Das Hauptaugenmerk wird auf die gemeinsame Interpretation und Diskussion gelegt. Es wird eine genaue Textarbeit im Sinne eines Close-Readings verfolgt. Hierbei werden die ausgewählten Textabschnitte jeweils Absatz für Absatz gelesen und gemeinsam analysiert, ausgelegt und interpretiert. Am Beginn eines (vorab zu wählenden) Textabschnittes soll jeweils ein kurzes Impulsreferat gehalten werden, das einen Ausblick auf die zu erarbeitenden Themen gibt und dabei den Interpretationshorizont absteckt. Zu jeder Seminareinheit (mitTextlektüre, die wahrscheinlich erst mit der zweiten Einheit beginnen wird) soll ein Protokoll erstellt werden, das, je nach Anzahl der Teilnehmenden, von einem oder von zwei Studierenden (in gemeinsamer Ausarbeitung) verfasst werden muss.
Darüber hinaus wird die aktive mündliche Mitarbeit besonders gefördert und auch ausdrücklich in die Benotung miteinbezogen.

LV-Ziele:
Die Lehrveranstaltung setzt sich zum Ziel, jene Passagen der Hegelschen Logik genauer zu untersuchen, die eine Anfangsbestimmung von absoluter Negativität im Sinne des Wesens und der Wesenheiten (bzw. Reflexionsbestimmungen) erlauben. Beabsichtigt ist, zu einem Grundverständnis spekulativer Logizität zu kommen. Angeleitet wird zu eigenständiger
Interpretationsarbeit und zu einem originären Denkvollzug in Bezug auf logische Denkbestimmungen.

Assessment and permitted materials

Zeugniserwerb durch Präsentation eines Impulsreferates, durch laufende mündliche
Diskussionsbeiträge und durch die Erstellung eines Protokolls von einer Seminareinheit.
Die Lehrveranstaltung hat Kurscharakter, alle Leistungen sind während des Semesters zu
erbringen.
Erlaubte Hilfsmittel:
Primärtext und Sekundärliteratur.

Aufteilung der Leistungsnachweise:
30%: Zu verschriftlichendes Referat (mit Impulscharakter und eigens hervorgehobenen
Fragestellungen zur Lektüre).
30%: schriftliches Protokoll einer Seminareinheit mit ausführlicher und strukturierter
Wiedergabe der erarbeiteten Inhalte.
30%: laufende mündliche Diskussionsbeiträge, Anmerkungen, Fragen, Kritikpunkte.
10%: Anwesenheit.

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderung:
Für eine positive Beurteilung sind die schriftlichen Arbeiten, also das Referat, welches nicht unbedingt mündlich präsentiert werden muss, aber in einem schriftlichen Konzept abzugeben ist, und das Protokoll über eine Seminareinheit relevant. Überdies werden für die Beurteilung auch alle mündlichen Beiträge (Diskussion, Anmerkungen, Fragen, Kritikpunkte) herangezogen. Weiters ist eine regelmäßige Anwesenheit erforderlich (entschuldigtes Fehlen wird, nach Maßgabe der studienrechtlich erlaubten Häufigkeit, toleriert) sowie die aktive Mitarbeit in den einzelnen Seminarsitzungen.

Beurteilungsmaßstab:
•Sehr gut: Alle erbrachten Leistungen lassen eine anspruchsvolle, intensive und insbesondere eigenständige Auseinandersetzung mit den Themen der LV erkennen.
•Gut: Alle Leistungen sind gut durchdacht und gut ausgearbeitet.
•Befriedigend: Die Themen der LV wurden ausreichend kritisch behandelt.
•Genügend: Die Mindestanforderungen für eine positive Beurteilung wurden erbracht.
•Nicht genügend: Die Mindestanforderungen für eine positive Beurteilung wurden nicht erbracht.

Examination topics

Das im Seminar gemeinsam Erarbeitete sowie eigenständig Erarbeitetes aus der Sekundärliteratur. Es ist nicht zulässig, das im Seminar gemeinsam Erarbeitete gänzlich unberücksichtigt zu lassen.

Reading list

Auinger, Thomas, Gleichgültigkeiten des Seins. Aspekte der Seinslogik in Hegels Wissenschaft der
Logik (im Erscheinen, wird zur vorbereitenden Lektüre zur Verfügung gestellt).

Auinger, Thomas, Hegel, ein Pragmatist? Zur Relevanz einer viel versprechenden Hegel-
Interpretation, in: Hans-Dieter Klein (Hrsg.), Wiener Jahrbuch für Philosophie, Bd. XXXVI
(2004), Wien 2005, S. 89-103.

Auinger, Thomas, »Individuum est effabile«. Spekulativ logische Erkenntnis des Einzelnen in
Hegels Wissenschaft der Logik (Hegel-Studien Beiheft 72), Hamburg 2021.

Auinger, Thomas, Kritik und Verteidigung der Normativitäts-Hegelianer. Anmerkungen zu
Markus Gabriel, in: Christian Danz / Jürgen Stolzenberg (Hrsg.), System und Systemkritik um
1800, Band 3: System der Vernunft. Kant und der deutsche Idealismus, Kant-Forschungen Bd. 19,
Hamburg 2011, S. 227-237.

Auinger, Thomas, Substanz und Begriff - Zu Hegels Begriffsbestimmung des Begriffs anhand der
Kategorie der Substanz, in: Holger Gutschmidt / Antonella Lang-Balestra / Gianluigi Segalerba
(Hrsg.), Substantia - Sic et Non. Eine Geschichte des Substanzbegriffs von der Antike bis zur
Gegenwart in Einzelbeiträgen, Frankfurt / Paris / Lancaster / New Brunswick 2008, S. 421-444.

Hegel, G.W.F., Gesammelte Werke. In Verbindung mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft
herausgegeben von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste,
Hamburg 1968 ff.
GW 11: Wissenschaft der Logik.
Erster Band. Die objektive Logik (1812/13)
[enth. Zweytes Buch: Die Lehre vom Wesen, S. 233ff.]
GW 20: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften
im Grundrisse (1830)
GW 21: Wissenschaft der Logik.
Erster Band. Die Lehre vom Sein (1832)

Hegel, G.W.F., Werke in 20 Bänden, auf der Grundlage der Werke von 1832-1845 neu edierte
Ausgabe, Redaktion Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt a.M. 1986 ff.
WdL I: Werke 5, Wissenschaft der Logik I
Erster Teil, Die objektive Logik, Erstes Buch
WdL II: Werke 6, Wissenschaft der Logik II
Erster Teil, Die objektive Logik, Zweites Buch
[enth. Die Lehre vom Wesen]
Zweiter Teil, Die subjektive Logik
Enz. I: Werke 8, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften
im Grundrisse 1830, Erster Teil. Die Wissenschaft der Logik
Mit den mündlichen Zusätzen

Liebrucks, Bruno, Sprache und Bewußtsein. Band 6/2, Der menschliche Begriff. Sprachliche
Genesis der Logik, logische Genesis der Sprache, Hegel: Wissenschaft der Logik, Das Wesen,
Frankfurt am Main und Bern 1974.

Quante, Michael, Die Lehre vom Wesen. Erster Abschnitt. Das Wesen als Reflexion in ihm selbst,
in: Michael Quante / Nadine Mooren, Kommentar zu Hegels Wissenschaft der Logik (Hegel-
Studien Beiheft 67), Hamburg 2018, S. 275-324.

Schäfer, Rainer, Die Dialektik und ihre besonderen Formen in Hegels Logik. Entwicklungs-
geschichtliche und systematische Untersuchungen (Hegel-Studien Beiheft 45), Hamburg 2001.

Schick, Friedrike, Hegels Wissenschaft der Logik - metaphysische Letztbegründung oder Theorie
logischer Formen?, Freiburg/München 1994.

Schick, Friedrike, Identität und Unterschied als Reflexionsbestimmungen des Wesens, in: Andreas
Arndt / Günter Kruck (Hrsg.), Hegels Lehre vom Wesen, Berlin / Boston 2016, S. 61-80.

Schmidt, Klaus J., G.W.F. Hegel: Wissenschaft der Logik - Die Lehre vom Wesen. Ein
einführender Kommentar, Paderborn 1997.

Schmidt, Klaus J., Zum Unterschied zwischen wesenslogischer und seinslogischer Dialektik, in:
Dieter Wandschneider, Das Problem der Dialektik, Bonn 1997, S. 32-51.

Schmidt, Thomas M., Die Logik der Reflexion. Der Schein und die Wesenheiten, in: Anton
Friedrich Koch / Friedrike Schick (Hrsg.), G.W.F. Hegel. Wissenschaft der Logik (Klassiker
Auslegen Bd. 27), Berlin 2002, S. 99-117.

Stekeler, Pirmin, Hegels Wissenschaft der Logik. Ein dialogischer Kommentar, Bd. 2: Die Lehre zum Schein Hamburg 2020
objektive Logik. Die Lehre vom Wesen, Hamburg 2020.

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Last modified: We 11.10.2023 08:47