Universität Wien

180114 SE Environmental ethics and biocultural diversity (2011W)

Positionen und Argumente

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Continuous assessment of course work

pünktlicher Anfang und Ende

Registration/Deregistration

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Details

max. 45 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Tuesday 04.10. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 11.10. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 18.10. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 25.10. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 08.11. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 15.11. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 22.11. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 29.11. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 06.12. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 13.12. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 10.01. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 17.01. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 24.01. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Tuesday 31.01. 11:00 - 12:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Aims, contents and method of the course

Das Seminar bietet eine Einführung in die Umweltethik (auch ökologische Ethik oder Naturethik genannt) anhand klassischer Texte. Die relativ neue Disziplin der Umweltethik hat sich aus einer Kritik (1) an der modernen instrumentalistischen Betrachtung der Natur als quantifizierbarer Ressource, (2) am Dualismus zwischen dem Menschen und der Natur und (3) am Anthropozentrismus entwickelt. Allen diesen liegt eine Anthropologie zugrunde, die dem Menschen einen Sonderstatus verleiht: Der Mensch ist zwar ein unvollendetes, unterlegenes Tier, aber er ist der einzige, der außerhalb der Natur und über ihr steht.
Im Mittelpunkt der Umweltethik steht dagegen die Frage, ob die Natur auch einen intrinsischen Wert (d.h. einen Wert für sich) hat und welche Folgen dies für das Verständnis des richtigen Umgangs mit der Natur hat. Die entsprechenden Antworten werden (radikal) physiozentrisch (z.B. pathozentrisch, biozentrisch) oder anthropozentrisch (im Bezug auf die Abhängigkeit der Menschenbedürfnisse von der Natur und auf ein gelungenes Leben) begründet. Ein Schwerpunkt des Seminars liegt auf der philosophischen Diskussion der biokulturellen Diversität bzw. der Vielfalt als moralisch-ästhetischem Imperativ.
Die in der Umweltethik behandelten Fragen reichen vom Gebot eines schonenden Umgangs mit den natürlichen Ressourcen bis zur Ablehnung des technischen Fortschritts, von einer Politik der Subsistenz bis zur Romantisierung der Spiritualität der indigenen Völker. Vor allem die Tiefenökologie entwickelt die Ökoethik zu einer Ökosophie, die den Menschen holistisch, d.h. aus der Perspektive der universalen Interdependenz, neu auslegt. Auch führt die Umweltethik zu einer perceptual politics (Berleant); diese rechtfertigt Ansprüche aller Bürger auf eine nachhaltige und ästhetische Gestaltung der Umwelt und auf einen allgemeinen Zugang zu perceptual commons (Wasser, Luft etc.). Mit der ökologischen Ethik rücken die folgenden moralische Werte in den Vordergrund: Respekt für die Natur (und für den Leib als die Natur des Menschen), Fürsorge, Offenheit für das Andere, Kommunikation, sowie Werte, die der ästhetischen und religiösen Haltung nahe stehen (Kontemplation der Natur, Staunen vor dem Wunder der Welt, Demut).

LV-begleitende Website: http://homepage.univie.ac.at/madalina.diaconu

Assessment and permitted materials

Impulsreferat, Teilnahme an den Diskussionen und eine schriftliche Seminararbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Kurze Einführung durch die LV-Leiterin, Impulsreferate und gemeinsame Diskussionen

Reading list


Literatur
Attfield, Robin, Environmental Ethics. An Overview for the Twenty-First Century, Cambridge: Polity Press & Backwell, 2003
Berleant, Arnold, Sensibility and Sense. The Aesthetic Transformation of the Human World
Exeter: Imprint Academic, 2010
Birnbacher, Dieter (Hg.), Ökophilosophie, Stuttgart: Reclam, 1997
Callicott, J. Baird, Beyond the Land Ethic, State University of New York, 1999
Guattari, Félix, Die drei Ökologien, Wien: Passagen, 1994
Harmon, David, On the Meaning and Moral Imperative of Diversity, in: On Biocultural Diversity. Linking Language, Knowledge and the Environment, hg. v. Luisa Maffi,Washington and London: Smithsonian Institution Press, 2001, 5370
Jonas, Hans, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt/M.: Insel, 1983
Krebs, Angelika (Hg.), Naturethik. Grundtexte der gegenwärtigen tier- und ökoethischen Diskussion. Suhrkamp Verlag, Frankfurt (Main) 1997
Leopold, Aldo, The Land Ethic, in:A Sand County Almanac and sketches here and there,Oxford [u.a.]:Oxford Univ. Press,1968 [1949]
Maffi, Luisa, Linguistic, Cultural, and Biological Diversity, in: Annua. Rev. Anthropol. 2005, 599617
Mellor, Mary, Ecofeminism: Linking Gender and Ecology, in: Jules Pretty et al. (Eds.), The SAGE Handbook of Environment and Society, vol. 1, Los Angeles et al.: SAGE, 2007,6677
Naess, Arne, Ecology, Community, and Lifestyle. Outline of an ecosophy. Cambridge et al.: Cambridge UP, 1990
Plumwood, Val, Environmental Ethics, in: Jules Pretty et al. (Eds.), The SAGE Handbook of Environment and Society, vol. 1, Los Angeles et al.: SAGE, 2007, 250-266
Singer, Peter, Praktische Ethik, Stuttgart: Reclam, 1994


Association in the course directory

BA M 12, BA M 14, § 4.1.3, PP 57.3.5, PP 57.3.7

Last modified: Sa 10.09.2022 00:19