180134 SE Philosophy and phenomenology of violence (2017S)
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Das Seminar beabsichtigt, Phänomene der Gewalt in phänomenologischer Perspektive zu analysieren. Sein Ziel ist, zentrale philosophische und v.a. ethische Fragestellungen, die i.R. diverser Auseinandersetzung mit Gewalt auftreten, vielfach jedoch unaufgelöst verbleiben, ans Licht zu bringen und kritisch zu refglektieren.
Im Zentrum stehen zwei Fragen: Erstens die Frage danach, wie Gewalt, die die Ökonomie des Sinnes und Verstehens unterbricht und möglw. zerstört, überhaupt thematisiert werden kann. Lässt sie sich sinnhaft explizieren, oder bleibt sie, wie Phänomene exzessiver oder sinnloser Gewalt suggerieren, ein Fremdkörper in normativen Ordnungen des Verstehens? Dass Gewalt in sozialen Sinnordnungen als (mindestens potenzielle) Drohung der Unordnung gleichwohl (immer) impliziert ist, dass sie also ein Phänomen einschließender Ausschließung verkörpert, das für das Funktionieren menschlicher Ordnungen konstitutiv ist, weist in eine andere Fragerichtung: die der Rationalisierung, Normalisierung und Funktionalisierung von Gewalt für die Genese und Erhaltung gesellschaftlicher Formationen. Das angezeigte Zusammenspiel von Nicht-Sinn und Sinn der Gewalt anhand einer Analyse verschiedener Gewaltformen herauszuarbeiten und in seinen ethischen Implikationen auszuloten, ist unsere Aufgabe.
Dieses Problem zeigt sich v.a. auch im Kampf um die Definitionshoheit über Gewalt, d.h. in Bezug auf die Frage danach, was (nicht) als Gewalt gilt bzw. wahrgenommen wird. Hier sind v.a. Diskurse der Gewaltrechtfertigung unter die Lupe zu nehmen, die allzu schnell die blinden Flecke jener Ordnungen selbst verschließen, d.h. ihre ordnungssetzende und ordnungserhaltende Gewalt, die sich selbst als Gewalt (insbesondere im Recht) aufzuheben vorgibt.
Im Zentrum stehen zwei Fragen: Erstens die Frage danach, wie Gewalt, die die Ökonomie des Sinnes und Verstehens unterbricht und möglw. zerstört, überhaupt thematisiert werden kann. Lässt sie sich sinnhaft explizieren, oder bleibt sie, wie Phänomene exzessiver oder sinnloser Gewalt suggerieren, ein Fremdkörper in normativen Ordnungen des Verstehens? Dass Gewalt in sozialen Sinnordnungen als (mindestens potenzielle) Drohung der Unordnung gleichwohl (immer) impliziert ist, dass sie also ein Phänomen einschließender Ausschließung verkörpert, das für das Funktionieren menschlicher Ordnungen konstitutiv ist, weist in eine andere Fragerichtung: die der Rationalisierung, Normalisierung und Funktionalisierung von Gewalt für die Genese und Erhaltung gesellschaftlicher Formationen. Das angezeigte Zusammenspiel von Nicht-Sinn und Sinn der Gewalt anhand einer Analyse verschiedener Gewaltformen herauszuarbeiten und in seinen ethischen Implikationen auszuloten, ist unsere Aufgabe.
Dieses Problem zeigt sich v.a. auch im Kampf um die Definitionshoheit über Gewalt, d.h. in Bezug auf die Frage danach, was (nicht) als Gewalt gilt bzw. wahrgenommen wird. Hier sind v.a. Diskurse der Gewaltrechtfertigung unter die Lupe zu nehmen, die allzu schnell die blinden Flecke jener Ordnungen selbst verschließen, d.h. ihre ordnungssetzende und ordnungserhaltende Gewalt, die sich selbst als Gewalt (insbesondere im Recht) aufzuheben vorgibt.
Registration/Deregistration
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- Registration is open from Mo 06.02.2017 12:00 to Mo 20.02.2017 12:00
- Deregistration possible until Fr 31.03.2017 12:00
Details
max. 45 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Monday 06.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 20.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 27.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 03.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 24.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 08.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 15.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 22.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 29.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 12.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 19.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Monday 26.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Kurzdarstellungen, Diskussionsbeiträge, Referate und/oder Seminararbeit
Minimum requirements and assessment criteria
1. Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit;
2. Lektüre der Basistexte und Verfassung von drei Kurzprotokollen;
3. Mündliches Referat samt schriftlicher Ausarbeitung oder schriftliche Seminararbeit zu einem gewählten Basistext bzw. einem Themenschwerpunkt.
2. Lektüre der Basistexte und Verfassung von drei Kurzprotokollen;
3. Mündliches Referat samt schriftlicher Ausarbeitung oder schriftliche Seminararbeit zu einem gewählten Basistext bzw. einem Themenschwerpunkt.
Examination topics
Reading list
Association in the course directory
BA M 6.2
MA Ethik M02 A, E
UF PP 09
PP § 57.3.4
MA Ethik M02 A, E
UF PP 09
PP § 57.3.4
Last modified: Mo 07.09.2020 15:36
2. Gewaltphänomene unter Anwendung insbesondere phänomenologischer Analysemethoden zu beschreiben;
3. die erkenntnistheoretischen und ethischen Probleme unseres Umgangs mit dem Gewaltbegriff zu reflektieren;
4. die vielfältigen Verflechtungen von Gewalt, Gemeinschaft und Politik zu thematisieren.