Universität Wien

180139 VO justice (2013W)

Ausgewählte Texte von der Antike bis zur Gegenwart

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Thursday 05.12. 16:00 - 18:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Thursday 12.12. 16:00 - 21:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Thursday 09.01. 16:00 - 21:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Friday 17.01. 09:00 - 14:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Thursday 23.01. 16:00 - 21:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Die Vorlesung wird sich mit dem schillernden Begriff der Gerechtigkeit an der Grenze von Ethik und Politischer Philosophie auseinandersetzen. Christoph Horn und Nico Scarano unterscheiden in ihrer „Philosophie der Gerechtigkeit“ (Horn/Scarano 2002) nicht weniger als zehn unterschiedliche Begriffsfelder des Gerechten, und dies bedeutet, dass wir nicht immer sicher wissen können, wovon die Rede ist, wenn der Kampfbegriff, die Minimalforderung oder das hehre Ideal der Gerechtigkeit in den Debatten auftaucht. Die Lehrveranstaltung wird einen breiten philosophiehistorischen Bogen spannen und sich zunächst mit den Gerechtigkeitskonzepten von Platon und Aristoteles auseinandersetzen. Dabei wird es auch um eine Einbettung in den theoretischen Kontext gehen. Danach folgt eine Schwerpunktsetzung auf die Neuzeit, innerhalb derer zunächst die kontroversen Überlegungen von Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau und David Hume vor dem Hintergrund der jeweiligen philosophischen Position erläutert und kritisch beleuchtet werden.
Daran anschließend werden wir uns mit Kant und Hegel auseinandersetzen, die beide keinen eigentlich elaborierten Gerechtigkeitsbegriff vorgelegt haben, aber sich dennoch eindeutig mit diesem thematischen Feld beschäftigt haben. Hier wird auch auf die weitreichenden Folgen dieser beiden Positionen in philosophiehistorischer Sicht einzugehen sein.
In einem letzten Schritt geht es um eine Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Gerechtigkeitskonzepten. Einerseits werden die schon zu Klassikern avancierten Positionen von John Rawls und Iris Marion Young aus dem angloamerikanischen Raum, andererseits die Überlegungen von Emmanuel Levinas und Jacques Derrida als Vertreter der sog. kontinentalen Philosophie behandelt.

Assessment and permitted materials

Schriftliche oder mündliche Prüfung

Minimum requirements and assessment criteria

Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, einerseits einen fragmentarischen Einblick in die Geschichte der praktischen Philosophie zu bekommen anhand sehr unterschiedlicher Überlegungen zum Gerechtigkeitsbegriff. Andererseits geht es um eine kritische Auseinandersetzung mit den bzw. auch einen Vergleich der jeweiligen Positionen zum Begriff der Gerechtigkeit.

Examination topics

Vortrag - Fragen und Diskussionsbeiträge allerdings jederzeit willkommen!

Reading list

Eine detaillierte Literaturliste wird zu Lehrveranstaltungsbeginn ausgegeben.
Zur Einstimmung sehr empfehlenswert:
Horn C./Scarano, N.: Philosophie der Gerechtigkeit. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2002.

Association in the course directory

BA M 6.4, PP 57.3.6

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36