180149 PS Ethics and Psychoanalysis (2014S)
Continuous assessment of course work
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Sprechstunde von Univ.-Prof. Dr. Patrizia Giampieri-Deutsch im SS 2014: Dienstag 16:00-17:00 und nach Vereinbarung, Institut für Philosophie, NIG, 2. Stock, Zimmer C0215.
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Sa 15.02.2014 18:00 to Sa 01.03.2014 23:59
- Deregistration possible until Mo 31.03.2014 23:59
Details
max. 45 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Tuesday 11.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 18.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 25.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 01.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 08.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 29.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 06.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 13.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 20.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 27.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 03.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 17.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Tuesday 24.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Information
Aims, contents and method of the course
Die Teilnahme am Teil 2: Ethik in der Psychoanalyse der LV setzt die Teilnahme am Teil 1 der LV (WS 2013/14) nicht voraus. Der zweite Teil der LV widmet sich einer Einführung in die Ethik in der Psychoanalyse. Die Ethik der psychoanalytischen Behandlung ist eine Berufsethik, die auf der psychoanalytischen Behandlungstechnik begründet ist und das ethische Verhalten der PsychoanalytikerIn durch Neutralität, Abstinenz und Vertraulichkeit definiert. Für die Beschreibung der Werkzeuge der Analyse (Etablierung des Settings und Handhabung des Prozesses) lassen sich bereits aus Freuds behandlungstechnischen Schriften die Grundlagen der psychoanalytischen Technik deutlich gewinnen. Im klassischen Text Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung (Freud 1912 e) und in der Artikelreihe Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse I, II und III definierte Freud den analytischen Vertrag in Zur Einleitung der Behandlung (Freud 1913 c), den analytischen Prozess in Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten (Freud 1914 g) und die möglichen Grenzüberschreitungen in Bemerkungen über die Übertragungsliebe (Freud 1915 a [1914]), wie sie noch heute verstanden werden. Zwettler-Otte bemerkt: Der enge Zusammenhang von Ethik und Technik der Psychoanalyse ist seit Freud allgemein bekannt (Canestri 2001, S. 194) und stellt an die Haltung des Analytikers grundlegende Anforderungen; werden diese nicht eingehalten, ergeben sich gleichzeitig technische Fehler und ethische Grenzverletzungen (Zwettler-Otte 2007, S. 13). Im Kapitel Theory, technique and ethics von The Fundamentals of Psychoanalytic Technique schreibt Etchegoyen: It can even be said that ethics are a part of the technique, or, in another way, that what gives sense and coherence to the technical norms of psychoanalysis are its ethical roots (Etchegoyen 1991, S. 11). In diesem Sinn ist die angemessene psychoanalytische Behandlungstechnik auch (berufs-) ethisch (Treuniet 1996). Die Frage der psychoanalytischen Ethik ist jedoch nicht nur die technische Frage der Behandlung lege artis. Ausgehend von dieser Fragestellung eröffnet sich das Thema der Grenzüberschreitungen und -verletzungen in intersubjektiven Beziehungen im Allgemeinen (z. B. in der Erziehung, in der Ausbildung, in der klinischen und empirischen Forschungen mit PatientInnen bzw. ProbandInnen) und es stellt sich die Frage nach ihren ethischen und psychopathologischen (bis zu Traumata reichenden) Folgen. Als zentral erweist die Frage der Wahrnehmung und des Gebrauchs der Antwort der AnalytikerIn auf die Übertragung der AnalysandIn, also der Gegenübertragung. So werden in der LV differierende Auffassungen der Gegenübertragung in der Psychoanalyse ausgehend von Freud und Ferenczi präsentiert. Der Umgang mit dem Setting bes. bei Grenzsituationen wird auch mit Hilfe von Fallvignetten zur Diskussion gestellt. Aus dem Ethics Case Book of the American Psychoanalytic Association (2007) werden einige Fallgeschichten insbesondere zum Thema Distanz und Vertraulichkeit für die gemeinsame Diskussion vorgestellt. Zum Schwerpunkt von ethischen Grenzüberschreitungen und Verletzungen werden ausgewählte klinische Fälle der Technik aus dem Buch von Gabbard und Wilkinson einbezogen (Gabbard and Wilkinson 1994).
Assessment and permitted materials
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung: Der Zeugniserwerb erfolgt durch kurze Impulsreferate zur ausgewählten Literatur (Auszüge), durch aktive Teilnahme an der gemeinsamen Besprechung der Gedankenexperimente und der Kasuistik, der Literatur sowie der weiterführenden Literatur und durch ein schriftliches abschließendes Kurzreferat.
Minimum requirements and assessment criteria
Die LV zielt darauf ab, die Studierenden in die die Grundlagen der Ethik der Psychoanalyse als Behandlung, als Theorie des Mentalen und als Forschung einzuführen. Die Studierenden können das für ihre zukünftige interdisziplinäre Forschung fruchtbar einsetzen. Da insbesondere Bereiche an der Schnittstelle zwischen Ethik und Psychoanalyse behandelt werden, nähert sich die LV dem Erfahrungsbereich der Studierenden und zielt darauf ab, ihn zu erweitern.
Examination topics
E-Learning in Vorbereitung. Die Lehrveranstaltung wird als PS angeboten. Die PS-Einheit wird durch eine multimediale Präsentation der Materialien (inklusive Filme, Videos, Tonbänder u.a.) eingeführt. Die Studierenden werden ermutigt, selbst eigene kurze (multimediale) Impulsreferate vorzubereiten, um die anschließende Diskussion anzuregen. Auch über Gedankenexperimente und Kasuistik wird gearbeitet, um eine bessere Verarbeitung und vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen.
Reading list
In der vorliegenden Literaturliste werden bei Sigmund Freud die Werke aus: Freud, S. Gesammelte Werke. Bde. 1-17. London: Imago Publishing 1940-52 (seit 1960: Frankfurt am Main: Fischer); Bd. 18 und Nachtragsbd. Frankfurt am Main: Fischer 1968 und 1987 sowie die Jahresangaben seiner Publikationen werden aus der Bibliographie in: Meyer-Palmedo, I. und Fichtner, G., Hg. (1989). Freud-Bibliographie mit Werkkonkordanz. Frankfurt am Main: Fischer, S. 15-90 entnommen.Canestri, J. (2001). Feuerlärm: Überlegungen zur Übertragungsliebe. In Über Freuds Bemerkungen über die Übertragungsliebe, hg. E. Spector Person, A. Hagelin und P. Fonagy. Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog. S. 183-204.
Dewald, P.A. and Clark, R.W. (2007). Ethics Case Book of the American Psychoanalytic Association. New York: APsaA Press.
Etchegoyen, R. H. (1991). The Fundamentals of Psychoanalytic Technique. London und New York: Karnac Books.
Freud, S. (1915a [1914]). Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse (III). Bemerkungen über die Übertragungsliebe. GW 10: 306-321 [nachgedruckt in: Über Freuds Bemerkungen über die Übertragungsliebe, hg. E. Spector Person, A. Hagelin und P. Fonagy. Stuttgart: frommann-holzboog. S. 29-40].
Freud, S. (1912 e). Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung. GW 8: 376-387.
Freud, S. (1913 c). Zur Einleitung der Behandlung. Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse I. GW 8: 454-478.
Freud, S. (1914 g) Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten. Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse II. GW 10: 126-136.
Freud, S. (1915 a [1914]). Bemerkungen über die Übertragungsliebe. Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse III. GW 10: 306-321.
Gabbard, G. O. and Wilkinson, S. M. (1994). Establishment of optimal distance. In Management of Countertransference with Borderline Patients. Washington: American Psychiatric Press, S. 25-45.
Gabbard, G.O. and Lester, E. P. (2003 [1995]). Boundaries and Boundary Violations in Psychoanalysis. Washington and London: American Psychiatric Press.
Giampieri-Deutsch (1995). Ferenczis Beitrag zur Theorie des psychoanalytischen Prozesses. Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis 10: 259-291.
Giampieri-Deutsch, P. (2007). Rezension zu Akeret, R.U. (2005). Eine Couch auf Reisen. Ein Psychoanalytiker trifft ehemalige Patientin ein halbes Leben später. Gießen: Imago. Psychosozial Verlag. Erschienen in Psychologie in Österreich 27: 204-207.
Hübner, W. (2009). Notwendige Regelverletzung. Psyche 63: 22-47.
Limentani, A. ( 1993). Zwischen Anna Freud und Melanie Klein. Stuttgart: Klett-Cotta.
Treurniet, N. (1996). Über eine Ethik der psychoanalytische Technik. Psyche 50: 1-29.
Zwettler-Otte, S. (Hg.) (2007). Entgleisungen in der Psychoanalyse. Berufsethische Probleme. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht.
Dewald, P.A. and Clark, R.W. (2007). Ethics Case Book of the American Psychoanalytic Association. New York: APsaA Press.
Etchegoyen, R. H. (1991). The Fundamentals of Psychoanalytic Technique. London und New York: Karnac Books.
Freud, S. (1915a [1914]). Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse (III). Bemerkungen über die Übertragungsliebe. GW 10: 306-321 [nachgedruckt in: Über Freuds Bemerkungen über die Übertragungsliebe, hg. E. Spector Person, A. Hagelin und P. Fonagy. Stuttgart: frommann-holzboog. S. 29-40].
Freud, S. (1912 e). Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung. GW 8: 376-387.
Freud, S. (1913 c). Zur Einleitung der Behandlung. Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse I. GW 8: 454-478.
Freud, S. (1914 g) Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten. Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse II. GW 10: 126-136.
Freud, S. (1915 a [1914]). Bemerkungen über die Übertragungsliebe. Weitere Ratschläge zur Technik der Psychoanalyse III. GW 10: 306-321.
Gabbard, G. O. and Wilkinson, S. M. (1994). Establishment of optimal distance. In Management of Countertransference with Borderline Patients. Washington: American Psychiatric Press, S. 25-45.
Gabbard, G.O. and Lester, E. P. (2003 [1995]). Boundaries and Boundary Violations in Psychoanalysis. Washington and London: American Psychiatric Press.
Giampieri-Deutsch (1995). Ferenczis Beitrag zur Theorie des psychoanalytischen Prozesses. Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis 10: 259-291.
Giampieri-Deutsch, P. (2007). Rezension zu Akeret, R.U. (2005). Eine Couch auf Reisen. Ein Psychoanalytiker trifft ehemalige Patientin ein halbes Leben später. Gießen: Imago. Psychosozial Verlag. Erschienen in Psychologie in Österreich 27: 204-207.
Hübner, W. (2009). Notwendige Regelverletzung. Psyche 63: 22-47.
Limentani, A. ( 1993). Zwischen Anna Freud und Melanie Klein. Stuttgart: Klett-Cotta.
Treurniet, N. (1996). Über eine Ethik der psychoanalytische Technik. Psyche 50: 1-29.
Zwettler-Otte, S. (Hg.) (2007). Entgleisungen in der Psychoanalyse. Berufsethische Probleme. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht.
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BA M 6.1
Last modified: Mo 07.09.2020 15:36