Universität Wien

180162 SE Seminar of Comparative Philosophy (2012S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Continuous assessment of course work

Dienstag, 14 - 16 Uhr, HS 3E. Erster Termin: 06. 03. 2012. Letzter Termin: 26. 06. 2012.

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Details

max. 45 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Currently no class schedule is known.

Information

Aims, contents and method of the course

In diesem Seminar geht es darum, komparative Denkmethoden anhand des Stoffs der Vorlesung gründlich kennenzulernen. Eine wenig erfolgreiche Komparatistik besteht z.B. darin, dass man Termini der unterschiedlichen philosophiegeschichtlichen Schulen nach äußerer Ähnlichkeit zusammenstellt, wobei ein mit einzelnen Termini und Satzaussagen zusammengehörendes System bzw. die Struktur des Denkens nur wenig reflektiert wird. Die Reflexion über einzelne Termini bewirkt, dass sich der Fokus nur auf einzelne Teile richtet und das Ganze unbeachtet bleibt. Und umgekehrt: Richtet sich der Fokus nur auf das Ganze, werden wichtige Details übersehen. In unserer Zeit wird (bedingt durch das Tempo des Informationsaustausches) das Resultat aus dem gesamten Denken und Handeln oft nur auf eine punktuelle Kategorie ausgerichtet. Man neigt (bewusst oder unbewusst) dazu, anzunehmen, dass die Zusammenstellung der gesammelten Daten schon als Philosophie und Wissenschaft gelten kann. Das muss jedoch gründlich reflektiert werden.

Forschungen der Hirnphysiologie und Neuroscience haben das Image, modern zu sein. Die Erklärung der Funktion der einzelnen Zellen, die Informationsübertragung durch die Synapse, der Ausstoß neuronaler Hormone zählen zum fortgeschrittenen Stand des menschlichen Wissens. Doch ist diese Art des Wissens fast ausnahmslos ein objektivistisches Wissen, ein Wissen über einen Gegenstand, der von außen her analysierbar ist. Der Denkende hält hierbei Distanz zum Gegenstand der Betrachtung, während das reale Menschsein samt seiner intellektuellen und real ontischen Erfahrung auf eine niedrigere Stufe herabgesetzt wird. Aber aus gesammelten digitalen Daten entsteht kein Leben, entstehen keine Lebewesen. Bei der Sammlung und Verarbeitung dieser Daten besteht die Gefahr, dass das Denken in einer höheren Dimension, mit seiner umfassenden Bezugnahme auf das Leben, gleichsam wie im Netz gelöscht wird.

Ist eine Weiterentwicklung ausschließlich in diese Richtung für die Philosophie angemessen und ausreichend? In diesem Seminar werden der Stoff der Vorlesung und ausgewählte Teile der Philosophie von Reininger, Heintel u.a. aus der Denktradition der Universität Wien einerseits und die von Nishida, Ueda u.a. aus der Denktradition der Universität Kyoto andererseits zueinander in Beziehung gebracht und analysiert.

http://audiothek.philo.at/categories/hashi-hisaki

Assessment and permitted materials

entweder durch Abhaltung eines mündlichen Referates am Ende des Semesters oder durch Abgabe einer schriftlichen Seminararbeit am Ende des Semesters

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

Reininger, Metaphysik der Wirklichkeit, München / Basel 1970.
Kant, Kritik der reinen Vernunft, Hamburg 1990.
Henrich, Between Kant and Hegel, Harvard University 2003.
Heintel, Die beiden Labyrinthe der Philosophie, Wien 1968.
-, Mündiger Mensch und Christlicher Glaube, Haltmayer, W. Heintel (Hg.),
Frankfurt a.M. 2004.
-, Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?, Wien 1993.
Klein, System der Vernuft, Bd. IV, Frankfurt a.M. 2003.
-, Metaphysik, Wien 1984, 2005.
-, Geschichtsphilosophie, Wien 1984, 2005.
Kroner, Von Kant bis Hegel, Tübingen 1961, 1977.
Nishida, Über das Gute, Frankfurt a.M. 1993.
-, Die Logik des Ortes, Darmstadt 1999.
-, Gesamtausgabe (Iwanami) Bd. 1 19, Tokyo 1965/ 1966.
(Essentielle Teile des Originals der Gesamtausgabe Nishidas werden von mir übersetzt und in der LV behandelt.)
Ohashi, Die Philosophie der Kyoto-Schule, München 1990.
Saigusa, Über Relationalität, in: All-Einheit, Henrich (Hg.), Stuttgart 1985.
Ueda, Vorüberlegung zum Problem der All-Einheit im Zen-Buddhismus,
in: All-Einheit, ibidem.
Nagasawa, Das Prinzip des Ich bei Fichte und das Prinzip des Selbst bei Dogen, in: All-Einheit, ibidem.
Hashi, Die Aktualität der Philosophie. Grundriss des Denkwegs der Kyoto-Schule, Wien 1999, 2004.
-, Kyoto-Schule Zen Heidegger, Wien 2012.
-, Die Dynamik von Sein und Nichts, Frankfurt a.M. 2004.
- Philosophische Anthropologie zur globalen Welt, Münster / Berlin 2012.
Wallner, Hashi (Hg.), Globalisierung des Denkens in Ost und West. Resultate des österreichisch-japanischen Dialogs, München 2012.

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BA M 8.1

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36