Universität Wien

180174 VO-L Introduction to animal ethics (2021W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
REMOTE

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 45 participants
Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Monday 11.10. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 18.10. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 25.10. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 08.11. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 15.11. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 22.11. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 29.11. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 06.12. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 13.12. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 10.01. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 17.01. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 24.01. 13:15 - 14:45 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Zwischen Menschen und Tieren besteht seit jeher eine enge und spannungsreiche Beziehung. Die moralischen Dimensionen dieses spannungsreichen Verhältnisses werden seit rund fünfzig Jahren unter dem Begriff der Tierethik diskutiert. Die Grundfrage der Tierethik als Bereich der angewandten Ethik lautet: Was dürfen wir mit Tieren tun und was nicht? Die Antworten auf diese Frage sind vielfältig ausgefallen. Grundsätzlich lassen sich die Ansätze jedoch Grundlagenprogrammen und Anwendungsdiskursen der Tierethik zuordnen. Während es in den Grundlagenprogrammen überwiegend um die Frage des moralischen Status von Tieren und seiner Begründung geht, stehen bei den Anwendungen die praktischen Folgen und die Begründung konkreter moralischer Ansprüche im Zentrum. In der Vorlesung werden sowohl Grundlagen und Anwendungen der Tierethik vorgestellt und bearbeitet.
Der erste Teil der Vorlesung widmet sich den prägenden Theorien, ihrer Kritik und Adaption: Die Argumente von Peter Singer und Tom Regan werden als Einstieg in das Thema dienen. Als konsequentialistische bzw. deontologische Theorie sind ihre Arbeiten zur Tierethik zu Klassikern und Eckpfeilern der weiteren Auseinandersetzung geworden. Obgleich diese Ansätze zentrale Weichenstellungen tierethischer Forschung beschreiben, sind mittlerweile eine Vielzahl jüngerer bzw. alternativer Ansätze entwickelt worden. Eine Auswahl dieser Ansätze (Cora Diamond, Clare Palmer, tugendethische Ansätze etc.) wird in der Vorlesung behandelt. Der zweite Teil der Vorlesung wendet diese theoretischen Grundlagen auf konkrete Kontexte an: Nutztierhaltung, Tierversuche und Heimtierhaltung.
Am Ende der Vorlesung sollten Studierende somit einen Überblick über das Feld der Tierethik, über dessen grundlegende Theorien und deren Einordnung verfügen. Darüber hinaus wird ein Verständnis von der Anwendung der Theorien in lebensnahen, praktischen Kontexten und die damit verbundenen Herausforderungen aufgebaut.

Die grundsätzliche Inhaltsvermittlung erfolgt über eigenständige Lektüre anhand von vorgegebenen Literaturleitfragen. Antworten auf die Literaturleitfragen können wöchentlich für die Online-Diskussionen anonym auf Moodle hochgeladen werden. So können die wöchentlichen Online-Diskussionen durch die Studierenden aktiv mitgestaltet werden. Wichtig: Die wöchentlichen Einheiten dienen somit der Vertiefung der Inhalte, der Anwendung und dem Weiterdenken und sollen ausreichend Raum für den vorbereiteten Austausch bieten.

Assessment and permitted materials

Die Leistungskontrolle erfolgt online und ist als Open-Book-Format angelegt. Sie besteht aus zwei Teilen: Die Literaturleitfragen ergeben gesammelt einen Fragenkatalog, der eigenständig ausgefüllt zur Online-Prüfung abgegeben wird und eine Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme der Prüfung bildet. Der zweite Teil der Leistungskontrolle ist ein zweistündiges, anwendungsorientiertes Take-Home-Exam. Darin wird ein tierethisch relevantes Beispiel anhand von Aspekten der behandelten Theorien in drei Fragen zu den Themen des Fragenkatalogs analysiert. In beiden Teilen dürfen Material und zusätzliche Quellen verwendet werden, müssen allerdings wissenschaftlichen Standards entsprechend angegeben werden.

Minimum requirements and assessment criteria

Das Ausfüllen des Fragenkatalogs dient zur eigenständigen Prüfungsvorbereitung und wird daher nicht inhaltlich bewertet, sondern nur dahingehend kontrolliert, ob es sich um eigenständig erbrachte Leistung handelt (via der Plagiatsprüfungssoftware Turnitin). Der Anwendungsteil überprüft, ob ein eigenständiger und souveräner Umgang mit den unterschiedlichen Ansätzen erworben wurde. Es wird im Laufe der Einheiten immer wieder Anwendungsaufgaben- und Beispiele geben, um das Herangehen an das anwendungsorientierte Prüfungsformat zu erleichtern. Die Mindestanforderung für die erfolgreiche teilnähme an der VO sind dementsprechend die Abgabe eines eigenständig ausgefüllten Fragenkatalogs und das erreichen von mindestens 21 Punkten in der anwendungsorientierten Take-Home-Prüfung.

Die Bewertung des Take-Home-Exams erfolgt anhand des folgenden Notenschlüssels: 0–20=5, 21–24=4, 25–29=3, 30–34=2,3 5–40=1

Examination topics

Der Prüfungsstoff umfasst ausschließlich die Pflichtliteratur und die eigenständige Beantwortung der Literaturleitfragen. Es wird jedoch empfohlen, die Einheiten regelmäßig zu besuchen oder die Aufzeichnungen anzuhören, um ein anwendungsorientiertes Verständnis der Theorien zu sichern.

Reading list

Alle Primärtexte finden Sie auf Moodle, das Buch zur Einführung in die Tierethik (Junius-Verlag 2016, Grimm und Wild) ist als Sekundärliteratur ebenfalls verpflichtend und prüfungsrelevant. Es ist in der Bibliothek vorhanden ist in einem Handapparat zur Verfügung gestellt.

Prüfungsrelevante Primärliteratur:
Grimm, H., Wild, M. (2016). Tierethik zur Einführung. Hamburg: Junius.
Singer, P. (1976). All Animals Are Equal. In Regan, T., Singer, P. (Eds.), Animal Rights and HumanObligations (pp. 148-162). New Jersey: Prentice-Hall.
Regan, T. (1983). The Case for Animal Rights. Berkeley: The University of California Press, 13-26.
Palmer, C. (2011). The Moral Relevance of the Distinction Between Domesticated and Wild Animals. In Beauchamp, T.; Frey, G. (Eds) The Oxford Handbook of Animal Ethics. Oxford: OUP.
Abbate, C. (2014). Virtues and Animals: A Minimally Decent Ethic for Practical Living in a Non-ideal World. J Agric Environ Ethics 27, 909-929.
Diamond, C. (1978). Eating meat and eating people. Philosophy, 53(206), 465-479. doi:10.1017/S0031819100026334
May, T. (2014). Moral Individualism, Moral Relationalism, and Obligations to Non-human Animals. Journal of Applied Philosophy, 31(2), 155-168. doi:10.1111/japp.12055
Monsó, S., Grimm, H. (2019). An Alternative to the Orthodoxy in Animal Ethics? Limits and Merits of the Wittgensteinian Critique of Moral Individualism. Animals, 12(9), 1057.
Norcross, A. (2004). Puppies, Pigs, and People: Eating Meat and Marginal Cases. Philosophical Perspectives 18, 229-244.
Bruckner, D. (2015). Strict Vegetarianism is Immoral. In Bramble, B.; Fischer, B. (Eds.) The Moral Complexities of Eating Meat. Oxford: OUP.
Bovenkerk. B., Poort, L. (2020). Institutionalized ethical Assessments of Animal Experiments. In Fischer, B.(Ed.) The Routledge Handbook of Animal Ethics. New York: Routledge.
Grimm, H., Olsson, I.A.S., Sandøe, P. (2019). Harm-Benefit Analysis — What is the Added Value? A Review of Alternative Strategies for Weighing Harms and Benefits as Part of the Assessment of Animal
Research. Lab Anim., 53(1), 17-27.
Grier, K. (2020). Pets. In Fischer, B. (Ed.) The Routledge Handbook of Animal Ethics. New York: Routledge.
Grimm, H., Bergadano, A., Musk, G.C., Otto, K., Taylor, P.M., Duncan, J.C. (2018). Drawing the Line in Clinical Treatment of Companion Animals: RecommendationsFrom an Ethics Working Party. Veterinary Record, 182(23), 1-7.
Grimm, H., Huth, M. (2016). The 'Significance of Killing' versus the 'Death of an Animal'. In Meijboom, F., Stassen, E. (Eds.) The End of Animal Life: A Start for Ethical Debate.

Association in the course directory

Last modified: Fr 12.05.2023 00:18