Universität Wien

180184 VO-L Philosophy of Science and History of Science of Research in Psychoanalysis Part 2 (2022S)

From the clinical to the empirical and interdisciplinary research.

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
REMOTE

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Die VO-L wird wöchentlich zu den bereits angegebenen Zeiten digital über Moodle-Collaborate (Videokonferenz) abgehalten.

Im Sommersemester 2022 findet die Sprechstunde von Univ.-Prof. Dr. Patrizia Giampieri-Deutsch ab Montag 14.03.2022 telefonisch statt.

Monday 14.03. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 21.03. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 28.03. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 04.04. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 25.04. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 02.05. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 09.05. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 16.05. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 23.05. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 30.05. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 13.06. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 20.06. 13:15 - 14:45 Digital
Monday 27.06. 13:15 - 14:45 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

LV-Ziele: Die zweiteilige VO-L zielt darauf ab, die Studierenden der Philosophie in die Geschichte und in das kritische Verhältnis der Wissenschaftsphilosophie zu den Behandlungs- und Forschungsmethodologien der Psychoanalyse und der psychodynamischen Psychotherapie einzuführen. Die Studierenden können das für ihre zukünftige fachübergreifende Forschung fruchtbar einsetzen.

LV-Inhalte: Die Teilnahme am Teil 2 der VO-L im Sommersemester 2022 setzt die erfolgte Teilnahme am Teil 1 der LV im Wintersemester 2021/22 nicht voraus.
Der zweite Teil der VO-L wird in die neuere extraklinische Forschung und in die Ergebnisstudien, die sich mit der Wirksamkeit der psychodynamischen Psychotherapien und der Psychoanalyse befassen, einführen. Darüber hinaus widmet sich die VO-L den experimentellen fachübergreifenden Untersuchungen (zur Subliminalitätsforschung, zur frühkindlichen Entwicklung oder zur Affektregulierung), die sich als Grundlagenforschung verstehen und dazu beitragen, nicht lediglich die Wirksamkeit der Psychoanalyse und der psychodynamischen Psychotherapie als Behandlung zu beweisen, sondern ihre Grundannahmen als Theorie des Geistes zu prüfen, zu ergänzen und zu aktualisieren. Durch die Begegnung mit ihren Nachbardisziplinen (wie den Kognitionswissenschaften, der Evolutionstheorie, der Neuropsychologie, der kognitiven Neurobiologie) integriert das psychodynamische Denken Beschreibungen, Erklärungen und Methodologien aus dem experimentellen Bereich. Im Dialog mit den Nachbardisziplinen erweisen sich insbesondere die neurowissenschaftlichen Disziplinen für Kooperation zugänglich: durch ihren kognitiven Wandel in der Theorie, ihre technische Integration von bildgebenden Verfahren sowie durch den avancierten Beitrag der molekularen Biologie treten sie in Zusammenarbeit mit der Psychoanalyse. Sind die Psychoanalyse und ihre Nachbardisziplinen unterwegs zu einer allgemeinen interdisziplinären Theorie des Geistes? Wird diese Synergie die Erneuerung der Metapsychologie, Freuds Theorie des Geistes, auf wissenschaftlicher Grundlage ermöglichen? Im ersten Teil der VO-L im WS 2021/22 wurde dargestellt, wie die Vergangenheit der Beziehungen der Wissenschaftsphilosophie gegenüber der Psychoanalyse und der psychodynamischen Psychotherapiewissenschaft meist von gegenseitigem Unverständnis gekennzeichnet war. Werden diese Disziplinen dank ihren gegenwärtigen Forschungsmethodologien den Kriterien der gegenwärtigen Wissenschaftsphilosophie endlich genügen können? Selbst die klassische klinische Fallstudienmethode, die mehrfach Gegenstand wissenschaftsphilosophischer Einwände war, erlebt dank der Neuropsychoanalyse eine Renaissance und die Ergebnisse der neuropsychoanalytischen Forschung wirken sich bereits auf den klinischen Alltag aus (z. B. als effektivere Behandlung von Lernhemmungen und Aufmerksamkeitsdefizitstörungen). Die gegenwärtige psychoanalytische und psychodynamische Forschung lässt sich weniger als Anpassung an die Erfordernisse der evidenzbasierten Medizin einschätzen, sondern sie zielt, wie empirische Studien zeigen, auf Anhebung der Standards des klinischen Alltags ab.

LV-Methode: Die VO-L wird digital wöchentlich über Moodle-Collaborate (Videokonferenzen)gehalten und durch die Lektüre von Texten, die auf Moodle hochgeladen sind, begleitet.

Assessment and permitted materials

Digitale schriftliche Online Prüfung über Moodle-Collaborate.

MODALITÄTEN ZUR DIGITALEN PRÜFUNG
Art der Prüfung: Digitale schriftliche Prüfung mit offenen Fragen mittels eines Prüfungsbogens zum Download im Open-Book-Format, das heißt, Sie können zur Prüfung die Literatur der LV verwenden. Es werden fünf (5) Fragen zu beantworten sein. Die Fragen, welche in Essays (= ein Essay bedeutet hier ein kurzer Text) im Ausmaß von etwa 200 Wörtern (eine halbe bis ganze Seite) zu beantworten sind, zielen auf das Verständnis des Unterrichtsstoffes, insbesondere auf das Erklären von Sachverhalten und Zusammenhängen.

An- und Abmeldung zur Prüfung erfolgen wie im Regelbetrieb über u:space. Nur korrekt angemeldete Studierende dürfen an der Prüfung teilnehmen. Studierende, die sich nicht korrekt angemeldet haben, können die Prüfung nicht ablegen.

Identifizierung: Die Abwicklung der digitalen schriftlichen Prüfung hat ausschließlich über die Nutzung von Moodle zu erfolgen. Studierende haben sich mit dem u:account einzuloggen. Darüberhinausgehende Identifizierungsmethoden sind nicht vorgesehen.

Ablauf der Prüfung: Sie haben im jeweils angegebenen Zeitraum 90 Minuten Zeit, um auf Moodle in der Aufgabe Prüfung den Prüfungsbogen herunterzuladen und zu bearbeiten, indem Sie die Essayfragen beantworten. Der Prüfungsbogen enthält alle für Sie relevanten inhaltlichen und studienrechtlichen Informationen. Vor Ablauf der Zeit laden Sie den Prüfungsbogen wieder in der Aufgabe Prüfung (ganz nach unten scrollen) auf Moodle hoch mit dem Button „Abgabe“.

Prüfungsaufsicht: Unmittelbar vor, während und nach der Prüfung sind für Sie via Telefon Mag. Stephan Fock mit Frau Univ.-Prof. Dr. Patrizia Giampieri-Deutsch unter der folgenden Telefonnummer +43 664 9255082 bei Fragen zur Prüfung und technischen Problemen erreichbar.

Abbruch einer Prüfung: Wird die Prüfung ohne Angabe eines wichtigen Grundes abgebrochen oder innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes nicht auf Moodle hochgeladen, muss die Prüfung mit „nicht genügend“ beurteilt werden. Bei technischen Problemen haben sollten Sie sich sofort an die Prüfungsaufsicht wenden. Notfalls kann eine Abgabe auch nachträglich per E-Mail erfolgen.
Studierenden, die sich für die Prüfung anmelden, aber nicht zu dieser antreten, müssen für den nächsten Antritt gesperrt werden.

Minimum requirements and assessment criteria

LV-Mindestanforderungen: Teilnahme an der wöchentlichen digitalen VO-L über Moodle-Collaborate (Videokonferenz) oder selbstständige Vorbereitung des Prüfungsstoffs mittels der Materialien, welche auf Moodle hochgeladen wurden.
Teilnahme an der digitalen schriftlichen Prüfungen mit offenen Fragen.

LV-Beurteilungsmaßstab: Die Gesamtleistung der schriftlichen Prüfung wird mit der fünfteiligen Notenskala 'sehr gut' (1), 'gut' (2), 'befriedigend'(3), 'genügend'(4) bzw. 'nicht genügend' (5) beurteilt. Im Sommersemester 2022 findet die Sprechstunde von Univ.-Prof. Dr. Patrizia Giampieri-Deutsch für Feedbackgespräche über ihre laufende Leistung nach Voranmeldung und Vereinbarung telefonisch statt.

Examination topics

Das Prüfungsverzeichnis ist eine Kurzliste aus der Gesamtliteratur der VO-L, welche auf Moodle hochgeladen ist:

Auerbach, J.S. (2004). Erfahrungen des Selbst in der Schizophrenie und der Borderline-Persönlichkeitsstörung. In Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Bd. 2. Anglo-amerikanische Perspektiven, hg. P. Giampieri-Deutsch. Stuttgart: Kohlhammer, S. 322-343 (für die Prüfung bes. § 1. Einleitung & § 2. Das Objektbeziehungsinventar, S. 322-324).

Fonagy, P. (2002). Object Relations Inventory (ORI). In An open door review of outcome studies in psychoanalysis, hg. P. Fonagy et. al. London: International Psychoanalytical Association, S. 53-55 (für die Prüfung bes. § Aim & § Description, S. 53-54).

Fonagy, P. (2002). Reflective Functioning (RF) Scale. In An Open Door Review of Outcome Studies in Psychoanalysis, hg. P. Fonagy et. al. London: International Psychoanalytical Association, S. 60-62 (für die Prüfung bes. § Aim & § Description, S. 60).

Giampieri-Deutsch, P. (2018). Zu den Ursprüngen der Frage der Voraussage in der Psychoanalyse in Wien und zu ihrer Fortsetzung in der Emigration. In Strukturen und Netzwerke – Medizin und Wissenschaft in Wien, 1848-1955, hg. D. Angetter, B. Nemec, H. Posch, Ch. Druml, P. Wendling. Göttingen und Wien: V & R unipress und Vienna University Press, S. 763-785.

Giampieri-Deutsch, P. (2020). Die Relevanz der Wissenschaftsgeschichte für die Wissenschaftsphilosophie und ihre Wechselwirkungen am Beispiel der Psychoanalyse und ihrer Forschung. In Wozu Wissenschaftsgeschichte? Ziele und Wege, hg. G. Brasseur. Reihe: Forschung und Gesellschaft, Bd. 16. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, S. 39-55.

Reading list

Barth, F., Giampieri-Deutsch, P. and Klein, H.-D., Ed. (2012). Sensory Perception. Mind and Matter. Wien and New York: Springer.

Beutel, M.E., Doering, S., Leichsenring, F., Reich, G. (2020). Psychodynamische Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.

Fonagy, P., Hg. (2002). An Open Door Review of Outcome Studies in Psychoanalysis. London: International Psychoanalytical Association.

Gabbard, G.O. (2014). Psychodynamic Psychiatry in Clinical Practice DSM-5 (R). 5. Ausgabe. Arlington, VA: American Psychiatric Publishing.

Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2002 und 2004). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Bd. 1: Europäische Perspektiven und Bd. 2: Anglo-amerikanische Perspektiven. Stuttgart: Kohlhammer.

Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2005). Psychoanalysis as an Empirical, Interdisciplinary Science. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Giampieri-Deutsch, P. (2010). Some remarks on psychoanalytic research and universities. International Forum of Psychoanalysis 19 (4): 210-217.

Giampieri-Deutsch, P. (2012). Perception, conscious and unconscious processes. In Sensory Perception. Mind and Matter, hg. F. Barth, P. Giampieri-Deutsch und H.-D. Klein. Wien and New York: Springer, S. 245-264.

Giampieri-Deutsch, P. (2014). Neuro-Psychoanalyse. In Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe. 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, hg. W. Mertens. Stuttgart: Kohlhammer, S. 622-631.

Giampieri-Deutsch, P. (2016). Ansätze zur Frage der Voraussage in der Psychoanalyse und in den Psychotherapiewissenschaften vom geschichtsphilosophischen, klinischen und empirischen Standpunkt. In Wissenschaftstheoretische und methodologische Problemlagen empirischer Voraussagen und statistischer Vorhersagen, hg R. Bachleitner, M. Weichbold, M. Pausch. Vienna und New York: Springer, S. 202-220.

Giampieri-Deutsch, P. (2018). Zu den Ursprüngen der Frage der Voraussage in der Psychoanalyse in Wien und zu ihrer Fortsetzung in der Emigration. In Strukturen und Netzwerke – Medizin und Wissenschaft in Wien, 1848-1955, hg. D. Angetter, B. Nemec, H. Posch, Ch. Druml, P. Wendling. Göttingen und Wien: V & R unipress und Vienna University Press, S. 763-785.

Giampieri-Deutsch, P. (2018). Dare we examine the origins of the psychoanalytic life of the session? Discussion: Two examples of research ‘within’ psychoanalysis. Psychoanalyse in Europe. Bulletin of the European Psychoanalytical Federation (EPF) 72: 215-222.

Giampieri-Deutsch, P. (2019). Das Problem des Fremdpsychischen: Wittgensteins Beitrag und die wissenschaftliche Forschung, insbesondere der Psychoanalyse. Bollettino Filosofico 34. Special Issue: L’altro, lo straniero, l’ospite: 90-110.

Giampieri-Deutsch, P. (2020). Die Relevanz der Wissenschaftsgeschichte für die Wissenschaftsphilosophie der Psychoanalyse. In Wozu Wissenschaftsgeschichte? Ziele und Wege, Reihe Forschung und Gesellschaft, Bd. 16. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, S. 39- 55.

Knekt, P. et al. (2011). Quasi-experimental study on the effectiveness of psychoanalysis, long-term and short-term psychotherapy on psychiatric symptoms, work ability and functional capacity during a 5-year follow-up. Journal of Affective Disorders 132: 37-47.

Leichsenring, F., Steinert, C. (2017). Psychodynamische Psychotherapie in Zeiten evidenzbasierter Medizin. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Levy, R. A., Ablon, J. S. und Kächele H., Hg. (2012). Psychodynamic Psychotherapy Research. New York, Dordrecht, Heidelberg und London: Springer.

Wallerstein, R.S. (1988). Psychoanalysis and Psychotherapy: Relative roles reconsidered. In The Annual of Psychoanalysis 16, hg. Chicago Institute for Psychoanalysis. Madison, CT: International Universities Press, S. 129-151.

Wallerstein, R.S. (2001). Die Generationen der Psychotherapieforschung. Ein Überblick. In Langzeitpsychotherapien. Perspektiven für Therapeuten und Wissenschaftler, hg. U. Stuhr, M. Leuzinger-Bohleber, M. Beutel. Stuttgart: Kohlhammer, S. 38-60.

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Last modified: Th 11.05.2023 11:27