Universität Wien

180193 SE Logic of Science (2021W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Continuous assessment of course work
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Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 15.10. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 22.10. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 29.10. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 05.11. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 12.11. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 19.11. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 26.11. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 03.12. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 10.12. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 17.12. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 07.01. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 14.01. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 21.01. 11:30 - 13:00 Digital
  • Friday 28.01. 11:30 - 13:00 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Wissenschaftslogik beschäftigt sich mit der logischen und semantischen Analyse von wissenschaftlichen Aussagen sowie mit der Analyse der logischen Struktur wissenschaftlicher Theorien (van Benthem 1982, Demopoulos 2013). Die Lehrveranstaltung hat drei thematische Zielsetzungen. Erstens soll ein einführender Überblick über die Entstehungsgeschichte sowie über frühe Positionen innerhalb der formalen Wissenschaftstheorie gegeben werden. Hierbei werden insbesondere Frank P. Ramsey's logische Theorienrekonstruktion (Ramsey 1928), Alfred Tarski's Beiträge zur Methodologie der deduktiven Wissenschaften; sowie Rudolf Carnap's Untersuchungen zur Logischen Syntax; von Sprachen der formalen und empirischen Wissenschaften diskutiert (Carnap 1939). Zweitens widmet sich das Seminar einigen zentralen wissenschaftsphilosophischen Debatten aus der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, die unmittelbar aus diesen früheren Beiträgen zur logischen Analyse von Theorien hervorgegangen sind. Hierzu zählen insbesondere Diskussionen zwischen Vertretern der "syntactic" oder "received view"; (z. B. Hempel 1965) und Vertretern der "semantic view of theories" (z. B. Suppes 1969) um die adäquate Formalisierung von Theorien. Ein weiteres Thema, das hier beleuchtet werden soll, betrifft unterschiedliche Ansätze zur logischen Analyse von theoretischen Termen. Dies sind Terme, die auf nicht-beobachtbare Entitäten verweisen und durch Theorien implizit definiert werden (siehe Carnap 1956b, Hempel 2001a). Folgende Fragen sollen in Anschluss an die bestehende Forschungsliteratur näher diskutiert werden: Können theoretische Terme und deren Referenz auf theoretischen Entitäten durch die Ramsifizierung einer Theorie eliminiert werden? Wie lässt sich der indefinite Charakter solcher Terme semantisch modellieren (Andreas 2010)? Können theoretische Terme wissenschaftlicher Theorien in logischen Sprachen explizit definiert werden (Lewis 1970)? Der dritte thematische Block der Lehrveranstaltung widmet sich aktuellen Beiträgen zur formalen Wissenschaftsphilosophie, in denen Themen der früheren Wissenschaftslogik erneut aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Der Fokus wir hier insbesondere auf der Neubewertung der Unterscheidung zwischen einer syntaktischen und semantischen Theorieauffassung (Halvorson 2013, Lutz 2014) sowie der formalen Analyse der Begriffe "Theorienäquivalenz"; (Halvorson 2014), "empirische Adäquatheit" (Ketland 2004) sowie wissenschaftliche Repräsentation (French 2014, van Fraassen (2008) liegen.
Ziele des Seminars sind, (1) den TeilnehmerInnen einen Überblick über unterschiedliche Themenstellungen in der Wissenschaftslogik und formaler Wissenschaftstheorie zu verschaffen und (2) gemeinsam mit den TeilnehmerInnen eine systematische Untersuchung der philosophischen Motivationen und historischen Hintergründe unterschiedlicher wissenschaftslogischer Ansätze (z.B. zu Ramsifizierung, theoretischer Äquivalenz, und Semantik theoretischer Terme, etc.) zu beleuchten.

Die Lehrveranstaltung soll methodisch auf einer gemeinsamen Lektüre der historischen und aktuellen Literatur zu den oben genannten Themenbereichen in der Wissenschaftslogik (Russell, Ramsey, Carnap, Hempel, Friedman, Demopoulos, etc.). Ein weiterer Schwerpunkt sollen Kurzreferate der StudentInnen sowie die gemeinsame Diskussion der relevanten Positionen im Rahmen des Seminars darstellen.

Assessment and permitted materials

Voraussetzung für den Zeugniserwerb ist die regelmäßige und aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung (zwei unentschuldigte Fehlstunden sind möglich), die Übernahme eines Referats sowie das Verfassen einer schriftlichen Abschlussarbeit (im Ausmaß von ca. 15-20 Seiten, Umfang von ca. 25.000 bis 30.000 Zeichen in Times New Roman, Schriftgröße 12pt, Zeilenabstand 1,5).
Die Abschlussarbeit senden Sie bitte an: Herrn Ass.-Prof. Mag. Mag. Dr. Georg Schiemer: georg.schiemer@univie.ac.at und an Herrn Florian Kolowrat: florian.kolowrat@univie.ac.at

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht, Studierende dürfen zweimal unentschuldigt fehlen.
- Die Präsentation ist verpflichtend zu halten.
- Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Seminararbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.

Beurteilungsmaßstab:
- Präsentation: 30 Punkte
- Seminararbeit: 50 Punkte (vorgegebener/vereinbarter Abgabetermin ist einzuhalten)
- Beteiligung in den Diskussionsphasen (Konstruktive, fachlich richtige Beiträge und Engagement bei der Besprechung der Präsentationen): 20 Punkte

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich.

1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

„Alle Studierende, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben (Abs. 5) oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.“ (§ 10, Abs. 6 der Satzung).

Nähere Informationen zu Umfang etc. von wissenschaftlichen Arbeiten finden sich auf der SSC Homepage unter folgendem link https://ssc-phil.univie.ac.at/studienorganisation/wissenschaftliches-arbeiten/#c195173

Examination topics

Siehe dazu die obigen Angaben zum Beurteilungsmaßstab der LV.

Reading list

Andreas, H., (2010), A Modal View of the Semantics of Theoretical Sentences, Synthese, 174(3): 367-383.
Carnap, R., (1939), Foundations of Logic and Mathematics, Chicago: University of Chicago Press.
Carnap, R. (1956b). The methodological character of theoretical concepts. In: H. Feigl and M. Scriven (Eds.), The Foundations of Science and the Concepts of Psychology and Psychoanalysis, Volume i of Minnesota Studies in the Philosophy of Science
Fraassen, B. v. (2008). Scientific Representation: Paradoxes of Perspective. Oxford: Oxford University Press.
French, S., (2014). The Structure of the World: Metaphysics and Representation, Oxford University Press
Frigg, R. (2006). Scientific representation and the semantic view of theories. Theoria. An International Journal for Theory, History and Foundations of Science 21(1),
Glymour, C. (2013). Theoretical equivalence and the semantic view of theories. Philosophy of Science 80(2)
Halvorson, H. (2012). What scientific theories could not be. Philosophy of Science 79(2),
Halvorson, H. (2013). The semantic view, if plausible, is syntactic. Philosophy of Science 80(3).
Hempel, C. (1965). The theoretician's dilemma: A study in the logic of theory construction. In: Aspects of Scientific Explanation: And Other Essays in the Philosophy of Science, New York: Free Press.
Hempel, C. (2001). The meaning of theoretical terms: A critique of the standard empiricist construal., In: P. Suppes, et al. (eds.), Logic, Methodology and Philosophy of Science iv, Amsterdam: North Holland, 1973
Hodges, W. (1997). A Shorter Model Theory. Cambridge: Cambridge University Press.
Ketland, J., (2004), Empirical Adequacy and Ramsification, British Journal for the Philosophy of Science, 55 (2)
Lutz, S., (2012), Artificial Language Philosophy of Science, European Journal for the Philosophy of Science, 2(2).
Putnam, H. (1979). What theories are not. In: Mathematics, Matter and Method: Philosophical Papers (Second ed.), Volume 1, Chapter 13, pp. 215-227. Cambridge: Cambridge University Press.
Ramsey, F. (1931a). The Foundations of Mathematics and Other Logical Essays. International Library of Psychology, Philosophy and Scientific Method. London: Routledge & Kegan Paul, Ltd. Edited by R. Braithwaite.
Suppes, P. (2002). Representation and Invariance of Scientific Structures. Stanford, CA: CSLI Publications.

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Last modified: Fr 12.05.2023 00:18