Universität Wien

180206 VO-L Comparative Philosophy of the Buddhism (2023W)

Einflüsse des Tientai- und Huayen-Buddhismus im Zen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

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Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

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3. Prüfungstermin: DI. 30. April 2024, 13:15-14:45, HS 2G VOR ORT, NIG, 2. Stock
Weblink dieser Prüfung: https://moodle.univie.ac.at/course/view.php?id=431451

Modus: schriftlich : Ein kurzer Aufsatz im Umfang von 2 Seiten (max. 3 Seiten) muss nach den bestimmten Prüfungsfragen verfasst werden.
Mitnahme von Laptop, Tablette u.a. tragbarem Mediengerät ist gestattet.
Bitte um Mitnahme des eigenen Studienausweises.
Antwortbogen direkt auf den o.g. Link hochzuladen bzw. vor Ort der Leiter/in der Prüfung eigenhändig abzugeben

Achtung: Internet Anschluss in allen Bereichen der Universitätsgebäude geht per "eduroam".
Näheres unter: https://www.univie.ac.at/suche/?chooseSearch=search-web&q=eduroam
Darunter finden Sie WLAN Anschluss: https://zid.univie.ac.at/wlan/ ;
Anschluss per iPhone: https://zid.univie.ac.at/wlan/anleitungen/iphone/ ;
Anschluss per McOS: https://zid.univie.ac.at/wlan/anleitungen/macos/ ;
Anschluss per Linux: https://zid.univie.ac.at/wlan/anleitungen/linux-networkmanager/ u.a.

Tuesday 10.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 17.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 24.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 31.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 07.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 14.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 21.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 28.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 05.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 12.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 09.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 16.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
Tuesday 23.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8

Information

Aims, contents and method of the course

Wenn auch die meisten Buddhistischen Schulen in Ostasien auf den klassischen Texten des Pāli Kanon und den Texten des Mahayana-Buddhismus aus Indien basieren (ausgenommen denen des spät-indischen Mahayana), gestalten sie mit zahlreichen Kommentar- und Interpretationswerken ihre eigenen Denkrichtungen als Philosophie und Ethik seit dem 8. Jhdt. Ihre Erkenntnisinhalte stimmen mit denen des indo-tibetischen Buddhismus (einschließlich des Tantrismus, der dem Hinduismus nahe liegt) meistens nicht überein. Resultate ihrer weiteren Entwicklung seit dem Ende des 12. Jhdts. bis hin zur Moderne (Ende des 19. Jhdts.) zeigen sich mit ihren Literaturquellen als eigenständige Gebiete in der umfangreichen Geschichte des Buddhismus im weiten Raum Asiens. (Es verwundert nicht, dass aus dieser Genealogie eine originale „Philosophie der Kyoto-Schule“ gleich am Anfang der Moderne entstanden ist.) Unter den diversen Denkströmungen ist der Zen-Buddhismus aufgrund seiner ureigenen Gestalt der Lehre und seiner intellektuell-philosophischen Problemstellungen bekannt. Seine wesentlichen Inhalte bilden ein Pendant zur Philosophie der okzidentalen Welt, öffnen damit eine umfangreiche Dimension der Dialogkultur.
Dōgen, einer der bedeutendsten Gründer des Zen-Buddhismus in Japan (13. Jhdt.) wurde zuerst im Großkloster des Tendai-Buddhismus in Kyoto ausgebildet. Der Denkanstoß von der Lehre der busshō / Buddha-Natur leitete den jungen Dōgen stets zu einer Konfrontation hin: „In jedem einzelnen Menschen, dem animalischen und auch dem pflanzlichen Lebewesen wohnt eine „Buddha-Natur“ (busshō / buddhatā, buddhatva, eine entelechiale Einheit zur Entwicklung des Guten u. Heilsamen). Eine potentielle Möglichkeit zum satori (ursprünglich im Früh-Buddhismus „bodhi“), dem geistigen Erwachen/Awakening (eine geistige Erhellung im Zusammenhang mit dem leiblichen Dasein) ist in allen Wesen aktuell.“ Die „Idee der Buddha-Natur – stammt aus Indien“ hat in Ostasien eine nachhaltige Ausbreitung sowohl der Zustimmung und des Beifalls als auch kritischer Einwände erfahren. Dōgens Zweifel begann: `Möglichkeiten als angeborene Potentialität zum werdenden Buddha sind anders als die gegebene Wirklichkeit.´ Wenn ein leidendes Wesen (wie üblich in der Realwelt) als eine Vorstufe zum satori, nämlich als ein „notwendiger Gegensatz dem gegenüber“ affirmativ anerkannt wird, bleibt die Lehre in einer Prästabilisation in Harmonie; doch hilft sie dem Leidenden nichts. Die Ursache von Leid und Verwirrung der Menschen wird sich nur erweitern: Schriften der Tientai/Tendai-Systematik führten den jungen Dōgen zu einem Labyrinth. Demnach wendete sich Dōgen an Eisai, der als Tendai-Mönch die einzige Institution zur Erlernung des Zen in seinem Kloster in Kyoto eingerichtet hatte.

Methode:
Der Gegenstand der LV ist auf die Philosophie, Ontologie und Erkenntnistheorie der buddhistischen Denkrichtungen gerichtet und grenzt sich daher von der Literatur- u. Textkunde, Linguistik und Religionssoziologie von der Japanologie/Sinologie, bzw. Indologie/Tibetologie ab.
In der LV wird der kulturgeschichtliche Zusammenhang bestimmter Teile der Tendai/Tientai (天台)-Lehre und Zen, bzw. der Lehre des Huayen/Kegon (華厳)- und Zen (禅)-Buddhismus vergleichend-philosophisch erläutert und zu einer Erkenntnis abgeleitet.
Eine komparativ-philosophische Denkmethode dient nicht nur der sog. Philosophie von Ost und West, sondern auch dem gründlichen Begreifen des kulturwissenschaftlichen Erbes innerhalb derselben Sprache und derselben Kultur. Tendai hat im theoretischen Teil seiner Lehre eine systematische Gestaltung der Logik. Huayen/Kegon hat eine Erkenntnislehre in seiner Kosmologie, deren Teile auch in der maßgebenden Klassik des Tientai-/Tendai-Buddhismus (von Zhi-Yi) integriert sind. Zen bei Dōgen hat die essentiellen Teile von den beiden rezipiert, in kritischer Reflexion herausgefiltert und sie als wichtige Bestandteile der eigenen Systematik des Zen-Buddhismus etabliert.

Assessment and permitted materials

Besondere Hinweise zur Didaktik:
Wichtige Teile des Hauptwerkes Dōgens sind in meiner Monographie (Wien 2020) mit Anleitung übersetzt: Siehe Literturliste. Teile des Hauptwerkes des Tendai (Tientai)-Buddhismus, „maka shikan“ (maha zi guan: Mahā vipaśana), verfasst von Tientai-Großabt Zhi-Yi / Chigi werden in der LV abgehandelt.
1. Präsenzlehre u. Präsenzdiskussion vor Ort: Zwecks der Anpassung des BA-Moduls ist die Lehre allgemein verständlich, zur Anleitung der philosophischen Erkenntnis für eine globale Welt wird sie konfrontativ und anregend gestaltet.
2. Jede LV schließt mit einer Diskussion von 20 Minuten ab. Zwecks einer regen Interaktion wird jede 3. Woche eine längere Diskussion angeboten.
3. Eine einmalige Zen-Einführungspraxis außerhalb des Hauses wird in der Mitte des Semesters stattfinden.

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderung u. Leistungskontrolle:
Thematisches Mitdenken im Stoff, sich Hineindenken mit dem Stoff, wodurch ein aufbauendes System des Denkens im Zusammenhang mit dem Leben in der Gegenwart erreicht wird. Prüfung: schriftliche Prüfung

Examination topics

Themen, die in der LV abgehandelt wurden
Wichtigstes Nachschlagewerk:
Hashi, Hisaki:
- Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie. Dōgen: shōbō genzō
(Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas). Wien / Berlin 2020

Reading list

Dōgen, Kigen: shōbō genzō (Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas)
Original von Dōgen: siehe verschiedene Ausgaben von:
Masutani, F. (Hg. mit Übersetzung im modernen Japanisch), Tokyo 2007ff.; Okubo, D. (Hg.), Tokyo 1969f.; Mizuno, Y. u. Terada, T., Tokzo 1980; (Übersetzung im modernen Japanisch), Nakamura S. (Hg. mit Übersetzung im modernen Japanisch /Institute of Zen Culture, Nagoya / Tokyo 1993
- Hashi, Hisaki, Übersetzung mit Anleitung, in:
„Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie“, Hauptteil II (Siehe vollständige Angabe unten)
Hashi, Hisaki:
- Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie. Dōgen: shōbō genzō
(Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas). Wien / Berlin 2020
- Vom Ursprung und Ziel des Zen. Philosophie des originalen Zen-Buddhismus, in: Philosophische Anthropologie zur globalen Welt, Hauptteil II, Berlin‚ Wien 2014
Nakamura, Hajime:
daijō butten, Bd. 5, Kegon-kyō (Huayen.-Sutra), Tokyo 2005
daijō butten, Bd. 2, Hoke-kyō, Tokyo 2003
Sueki, Tekehiro:
tōyō no gōri shisō (Rationalistische Denkrichtungen u. Philosophien Asiens), Tokyo 1980
Taishō Tripitaka:
Bd. 9, Tokyo 1988; Bd. 45, Tokyo 1990
Zhi-Yi / Chigi: maha zhĭ guān/ maka shikan, Sekiguchi S. (Hg.), Tokyo 1988

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Last modified: Mo 01.04.2024 20:06