180216 VO-L Philosophy of Science and History of Science of Research in Psychoanalysis Part 1 (2021W)
From the clinical to the empirical and interdisciplinary research.
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Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
Details
Language: German
Examination dates
- Monday 31.01.2022 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 04.04.2022 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 16.05.2022 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 27.06.2022 11:30 - 13:00 Digital
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
Im Wintersemester 2021/22 findet die Sprechstunde von Univ.-Prof. Dr. Patrizia Giampieri-Deutsch ab Montag 18.10.2021 nach Voranmeldung und Vereinbarung im Raum A0307, beim Haupteingang des Instituts für Philosophie rechts, NIG, 3. Stock oder telefonisch statt.
- Monday 11.10. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 18.10. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 25.10. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 08.11. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 15.11. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 22.11. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 29.11. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 06.12. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 13.12. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 10.01. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 17.01. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 24.01. 11:30 - 13:00 Digital
- Monday 31.01. 11:30 - 13:00 Digital
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
LV-Methode:
Die VO-L wird wöchentlich digital über Moodle-Collaborate stattfinden.
Die wöchentliche digitale VO-L-Einheit entfaltet sich anhand einer multimedialen Präsentation der Materialien.
Auf Moodle werden auch die Materialien der VO-L hochgeladen. Die Studierenden werden ermutigt, sich an der Diskussion zu beteiligen. Auch an Gedankenexperimenten und Kasuistik wird gearbeitet, um eine bessere Verarbeitung und ein vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen. Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen die Studierenden zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin ihre eingereichten Prüfungsbögen prüft.LV-Art der Leistungskontrolle:
Digitale schriftliche Online Prüfung.
Die VO-L wird wöchentlich digital über Moodle-Collaborate stattfinden.
Die wöchentliche digitale VO-L-Einheit entfaltet sich anhand einer multimedialen Präsentation der Materialien.
Auf Moodle werden auch die Materialien der VO-L hochgeladen. Die Studierenden werden ermutigt, sich an der Diskussion zu beteiligen. Auch an Gedankenexperimenten und Kasuistik wird gearbeitet, um eine bessere Verarbeitung und ein vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen. Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen die Studierenden zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin ihre eingereichten Prüfungsbögen prüft.LV-Art der Leistungskontrolle:
Digitale schriftliche Online Prüfung.
Minimum requirements and assessment criteria
LV-Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab:LV-Mindestanforderungen:
Vorbereitung des Prüfungsstoffs mittels der VO-L-Materialien, welche auf Moodle hochgeladen sind.
Teilnahme an der digitalen schriftlichen Online Prüfung.Modalität der digitalen schriftlichen Online Prüfung:
Es werden fünf (5) Fragen zu beantworten sein. Die Fragen, welche in Essays (= ein Essay bedeutet hier ein kurzer Text) im Ausmaß von etwa 200 Wörtern (eine halbe bis ganze Seite) zu beantworten sind, zielen auf das Verständnis des Unterrichtsstoffes, insbesondere auf das Erklären von Sachverhalten und Zusammenhängen.
In der digitalen schriftlichen Online Prüfungen mit offenen Fragen wird ein Prüfungsbogen zum Download. Die Prüfung findet im Open-Book-Format statt, das heißt, Sie können zur Prüfung den Prüfungsstoff der LV verwenden.LV-Beurteilungsmaßstab:
Die Gesamtleistung der digitalen schriftlichen Online Prüfung wird mit der fünfteiligen Notenskala: sehr gut (1), gut (2), befriedigend (3), genügend (4) bzw. nicht genügend (5) beurteilt. Die Studierenden können auch in der Sprechstunde ein Feedback über ihre laufenden Leistungen erhalten.
Vorbereitung des Prüfungsstoffs mittels der VO-L-Materialien, welche auf Moodle hochgeladen sind.
Teilnahme an der digitalen schriftlichen Online Prüfung.Modalität der digitalen schriftlichen Online Prüfung:
Es werden fünf (5) Fragen zu beantworten sein. Die Fragen, welche in Essays (= ein Essay bedeutet hier ein kurzer Text) im Ausmaß von etwa 200 Wörtern (eine halbe bis ganze Seite) zu beantworten sind, zielen auf das Verständnis des Unterrichtsstoffes, insbesondere auf das Erklären von Sachverhalten und Zusammenhängen.
In der digitalen schriftlichen Online Prüfungen mit offenen Fragen wird ein Prüfungsbogen zum Download. Die Prüfung findet im Open-Book-Format statt, das heißt, Sie können zur Prüfung den Prüfungsstoff der LV verwenden.LV-Beurteilungsmaßstab:
Die Gesamtleistung der digitalen schriftlichen Online Prüfung wird mit der fünfteiligen Notenskala: sehr gut (1), gut (2), befriedigend (3), genügend (4) bzw. nicht genügend (5) beurteilt. Die Studierenden können auch in der Sprechstunde ein Feedback über ihre laufenden Leistungen erhalten.
Examination topics
LV-Prüfungsstoff:
Das Prüfungsverzeichnis ist eine Kurzliste aus der Gesamtliteratur der VO-L, welche in der wöchentlichen digitalen VO-L-Einheit über Moodle-Collaborate ausgearbeitet und anschließend in der VO-L und auf Moodle bekanntgegeben wird.
Das Prüfungsverzeichnis ist eine Kurzliste aus der Gesamtliteratur der VO-L, welche in der wöchentlichen digitalen VO-L-Einheit über Moodle-Collaborate ausgearbeitet und anschließend in der VO-L und auf Moodle bekanntgegeben wird.
Reading list
Datenbank Psychoanalytic Electronic Publishing (PEP): http://www.pep-web.org.uaccess.univie.ac.atBarth, F., Giampieri-Deutsch, P., Klein, H.-D., Hg. (2012). Sensory Perception. Mind and Matter. Wien und New York: Springer.
Benussi, V. (1927). Zur experimentellen Grundlegung hypnosuggestiver Methoden psychischer Analyse. Psychologische Forschung 9: 197-274.
Erwin, E. (1996). A Final Accounting. Philosophical and Empirical Issues in Freudian Psychology. Cambridge, MA: MIT Press.
Erwin, E. (2002). The Freud Encyclopedia. New York & London: Routledge.
Farrell, B.A. (1981). The Standing of Psychoanalysis. New York & Oxford: Oxford University Press.
Fisher, S. & Greenberg, R.P. (1985). The Scientific Credibility of Freud´s Theories and Therapy. New York: Columbia University Press.
Fisher, S.& Greenberg, R.P. (1996). Freud Scientifically Reappraised: Testing the Theories and Therapy. New York: Wiley.
Fisher, S. & Greenberg, R.P. (2002). Scientific Tests of Freud´s Theories and Therapy. In The Freud Encyclopaedia, hg. E. Erwin. Routledge: New York & London, 509-514.
Fodor, J. (1975). Special sciences, or the disunity of science as a working hypothesis. Readings in Philosophy of Psychology. Bd. 1, hg. N. Block. Cambridge, MA: Harvard University Press, 120-133.
Fodor, J. (1997). Special sciences: Still autonomous after all these years. Noûs 31: 149-163.
Frenkel-Brunswik, E. (1954). Psychoanalysis and the Unity of Science. Contributions to the Analysis and Synthesis of Knowledge. Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences 80 (4): 271-350.
Grünbaum, A. (1984). Die Grundlagen der Psychoanalyse. Eine philosophische Kritik. Stuttgart: Reclam 1988.
Grünbaum, A. (1991). Eine zusammenfassende Darstellung von ‚Die Grundlagen der Psychoanalyse.‘ In Kritische Betrachtungen zur Psychoanalyse, hg. A. Grünbaum. Berlin & Heidelberg: Springer, 3-31.
Grünbaum, A. (1993). Validation in the Clinical Theory of Psychoanalysis. A Study in the Philosophy of Psychoanalysis. Psychological Issues. Mo. 61. Madison CT: International Universities Press.
Grünbaum, A. (2002). Critique of psychoanalysis. In The Freud Encyclopedia, hg. E. Erwin. Routledge: New York & London, 117–136.
Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2005). Psychoanalysis as an Empirical, Interdisciplinary Science. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Giampieri-Deutsch, P. (2020a). Freuds dynamisches Strukturmodell des Mentalen im 21. Jahrhundert. Einführung in Freuds Schriften Das Ich und das Es und „Die Zerlegung der psychischen Persönlichkeit“. In P. Giampieri-Deutsch (Hg.), S. Freud, Freuds dynamisches Strukturmodell des Mentalen im 21. Jahrhundert. Sigmund Freuds Werke. Wiener Interdisziplinäre Kommentare. Bd. 4. Göttingen: Vienna University Press, Vandenhoeck & Ruprecht, 9-82.
Giampieri-Deutsch, P. (2020b). Die Relevanz der Wissenschaftsgeschichte für die Wissenschaftsphilosophie der Psychoanalyse. In Wozu Wissenschaftsgeschichte? Ziele und Wege, hg. H. Hunger. Bd. 16. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 39-55.
Giampieri-Deutsch, P. (2021). Psychoanalysis and phenomenology. In The Routledge Handbook of Phenomenological Philosophy and Phenomenology, hg. D. De Santis, B.C. Hopkins, C. Majolino. London: Routledge, 718-730.
Hartmann, H. (1959). Psychoanalysis as a Scientific Theory. In Psychoanalysis, Scientific Method, and Philosophy, hg. S. Hook. New York: New York University Press, 3-37.
Macmillian, M. (1997). Freud Evaluated. Cambridge, MA: MIT Press.
Oppenheim, P. & Putnam, H. (1958). Unity of science as a working hypothesis. In Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Bd. 2, hg. H. Feigl, M. Scriven, G. Maxwell. Minneapolis: University of Minnesota Press, 3-36.
Rosenzweig, S. (1986). Freud and Experimental Psychology. St. Louis & New York: McGraw-Hill.
Shakow, D. & Rapapaport, D. (1964). The Influence of Freud on American Psychology. Psychological Issues, Vol. 4, Mo.13. New York: International Universities Press.
Benussi, V. (1927). Zur experimentellen Grundlegung hypnosuggestiver Methoden psychischer Analyse. Psychologische Forschung 9: 197-274.
Erwin, E. (1996). A Final Accounting. Philosophical and Empirical Issues in Freudian Psychology. Cambridge, MA: MIT Press.
Erwin, E. (2002). The Freud Encyclopedia. New York & London: Routledge.
Farrell, B.A. (1981). The Standing of Psychoanalysis. New York & Oxford: Oxford University Press.
Fisher, S. & Greenberg, R.P. (1985). The Scientific Credibility of Freud´s Theories and Therapy. New York: Columbia University Press.
Fisher, S.& Greenberg, R.P. (1996). Freud Scientifically Reappraised: Testing the Theories and Therapy. New York: Wiley.
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Fodor, J. (1975). Special sciences, or the disunity of science as a working hypothesis. Readings in Philosophy of Psychology. Bd. 1, hg. N. Block. Cambridge, MA: Harvard University Press, 120-133.
Fodor, J. (1997). Special sciences: Still autonomous after all these years. Noûs 31: 149-163.
Frenkel-Brunswik, E. (1954). Psychoanalysis and the Unity of Science. Contributions to the Analysis and Synthesis of Knowledge. Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences 80 (4): 271-350.
Grünbaum, A. (1984). Die Grundlagen der Psychoanalyse. Eine philosophische Kritik. Stuttgart: Reclam 1988.
Grünbaum, A. (1991). Eine zusammenfassende Darstellung von ‚Die Grundlagen der Psychoanalyse.‘ In Kritische Betrachtungen zur Psychoanalyse, hg. A. Grünbaum. Berlin & Heidelberg: Springer, 3-31.
Grünbaum, A. (1993). Validation in the Clinical Theory of Psychoanalysis. A Study in the Philosophy of Psychoanalysis. Psychological Issues. Mo. 61. Madison CT: International Universities Press.
Grünbaum, A. (2002). Critique of psychoanalysis. In The Freud Encyclopedia, hg. E. Erwin. Routledge: New York & London, 117–136.
Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2005). Psychoanalysis as an Empirical, Interdisciplinary Science. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Giampieri-Deutsch, P. (2020a). Freuds dynamisches Strukturmodell des Mentalen im 21. Jahrhundert. Einführung in Freuds Schriften Das Ich und das Es und „Die Zerlegung der psychischen Persönlichkeit“. In P. Giampieri-Deutsch (Hg.), S. Freud, Freuds dynamisches Strukturmodell des Mentalen im 21. Jahrhundert. Sigmund Freuds Werke. Wiener Interdisziplinäre Kommentare. Bd. 4. Göttingen: Vienna University Press, Vandenhoeck & Ruprecht, 9-82.
Giampieri-Deutsch, P. (2020b). Die Relevanz der Wissenschaftsgeschichte für die Wissenschaftsphilosophie der Psychoanalyse. In Wozu Wissenschaftsgeschichte? Ziele und Wege, hg. H. Hunger. Bd. 16. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 39-55.
Giampieri-Deutsch, P. (2021). Psychoanalysis and phenomenology. In The Routledge Handbook of Phenomenological Philosophy and Phenomenology, hg. D. De Santis, B.C. Hopkins, C. Majolino. London: Routledge, 718-730.
Hartmann, H. (1959). Psychoanalysis as a Scientific Theory. In Psychoanalysis, Scientific Method, and Philosophy, hg. S. Hook. New York: New York University Press, 3-37.
Macmillian, M. (1997). Freud Evaluated. Cambridge, MA: MIT Press.
Oppenheim, P. & Putnam, H. (1958). Unity of science as a working hypothesis. In Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Bd. 2, hg. H. Feigl, M. Scriven, G. Maxwell. Minneapolis: University of Minnesota Press, 3-36.
Rosenzweig, S. (1986). Freud and Experimental Psychology. St. Louis & New York: McGraw-Hill.
Shakow, D. & Rapapaport, D. (1964). The Influence of Freud on American Psychology. Psychological Issues, Vol. 4, Mo.13. New York: International Universities Press.
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Last modified: Fr 12.05.2023 00:18
Die zweiteilige LV zielt darauf ab, die Studierenden der Philosophie in die Geschichte und in das kritische Verhältnis der Wissenschaftsphilosophie zu den Behandlungs- und Forschungsmethodologien der Psychoanalyse einzuführen.LV-Inhalte:
Die Teilnahme am Teil 1 der LV im Wintersemester 2021/22 setzt die weitere Teilnahme am Teil 2 der LV im Sommersemester 2022 nicht voraus.
Die LV wird sich mit für den Austausch mit den anderen Wissenschaften zentralen Stellungnahmen der Wissenschaftsphilosophie zur Psychoanalyse befassen. Es wird in einem ersten Schritt erläutert, dass die spezifische Forschung der Psychoanalyse nicht nur nach außen hin, also gegenüber der Wissenschaftsphilosophie wie auch der Öffentlichkeit und den Versicherungsträgern, sondern auch nach innen in der psychoanalytic community selbst weitgehend unbekannt geblieben ist. In der Folge wird die LV aufzeigen, dass gerade die Berücksichtigung der breitgefächerten Forschungsgeschichte der Psychoanalyse für ein vortreffliches wissenschaftsphilosophisches Verständnis der Disziplin unerlässlich ist.
Da es weder im Bezugsrahmen der tradierten Dilthey‘schen Dichotomie von Natur- und Geisteswissenschaften noch im Rahmen der Theorie der Einheit der Wissenschaft genügend Ansatzpunkte gibt, sich der Psychoanalyse wissenschaftsphilosophisch anzunähern, ermöglicht erst die Jerry Fodor’sche Theorie der Spezialwissenschaften wissenschaftsphilosophische Untersuchungen, die der spezifischen Beschaffenheit der Disziplin gerecht werden. Denn erst eine eingehende wissenschaftsphilosophische Einschätzung der Psychoanalyse wird es wiederum erlauben, einen ausgewogenen zweiten Blick auf die Wissenschaftsgeschichte der Psychoanalyse zu richten.
Obwohl die frühe Rezeption der Philosoph*innen rund um den Wiener Kreis und dessen Umfeld die Psychoanalyse aufmerksam aufnahm, war die Annäherung an die Psychoanalyse seitens Wissenschaftsphilosophen wie Karl Popper und Ernest Nagel von Unverständnis geprägt, sodass sie ihr in ihren Stellungnahmen gänzlich den Status einer Wissenschaft absprachen.
Die kritischen Einwände des Wissenschaftsphilosophen Adolf Grünbaum und seiner Nachfolge - wie z. B. Edward Erwin und Malcom Macmillian - gegen die Methode der klinischen Fallstudie in der Psychoanalyse und der psychodynamischen Psychotherapie wurden von der Psychoanalyse gründlich rezipiert. Auf der Ebene der Psychoanalyse als psychotherapeutische Behandlung konnte Grünbaum die Unumgänglichkeit eines Weges über die extraklinische Forschung verständlich machen, um die Wirksamkeit der Psychoanalyse als Behandlungsmethode zu belegen, und trug somit zur Intensivierung der Psychotherapie-Forschung, insbesondere der Ergebnisstudien der psychoanalytischen Behandlung bei. Freuds Verständnis nach bildet die Psychoanalyse jedoch nicht nur eine psychotherapeutische Behandlungsform, sondern sie bietet auf einer zweiten Ebene auch eine allgemeine Theorie des Geistes an. Eine früh entstandene Tradition und eine zunehmende Anzahl interdisziplinärer experimenteller psychoanalytischer Studien wenden sich der Überprüfung der theoretischen Grundannahmen der Psychoanalyse sowie der psychodynamischen Modelle des Geistes zu, welche in diesem Teil 1 der VO-L einführend vorgestellt und im Teil 2 tiefgehend besprochen werden.
Des Weiteren bietet die Psychoanalyse auf einer dritten Ebene eine Untersuchungsmethode der bewussten und nicht-bewussten subjektiven und intersubjektiven Erfahrung im Rahmen des psychoanalytischen Prozesses zwischen Psychoanalytiker*in und Analysand*in an, die von Grünbaum mehr als Schwachstelle möglicher wissenschaftlicher Untersuchungen denn als neues Forschungsfeld eingeschätzt wurde. Denn die subjektiven und intersubjektiven Erfahrungen erschienen Grünbaum und seiner Nachfolge als eine durch Suggestion “kontaminierte” - also nicht verlässliche - Quelle klinischer Daten, die aus diesem Grund durch extraklinische Daten aus der empirischen Forschung ersetzt werden sollten.