Universität Wien

180239 SE Ethics, Human Rights and Justice in Psychoanalysis (2019W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Im WS 2019/20 wird die Sprechstunde von Univ.-Prof. Dr. Patrizia Giampieri-Deutsch montags ab Montag 14.10.2019 nach Vereinbarung stattfinden.

Monday 14.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 21.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 28.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 04.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 11.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 18.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 25.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 02.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 09.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 16.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 13.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 20.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Monday 27.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Aims, contents and method of the course

LV-Ziele:
Das SE zielt darauf ab, die Fragestellungen der Ethik, der Menschenrechte und der Gerechtigkeit in Freuds psychoanalytischen Untersuchungen der Ethik herauszuarbeiten. Da insbesondere Bereiche an der Schnittstelle zwischen Ethik und Psychoanalyse behandelt werden, nähert sich das SE dem Erfahrungsbereich der Studierenden und zielt darauf ab, ihn zu erweitern.

LV-Inhalte:
Das zweiteilige SE wird die Studierenden in Bereiche an der Schnittstelle zwischen Ethik und Psychoanalyse einführen. Freuds Position in der normativen Ethik, in der Wertethik und in der Metaethik wird im ersten Teil des SE im Wintersemester 2018/19 rekonstruiert und es wird gezeigt, dass Freuds Untersuchungen zur Ontogenese und Phylogenese der Normen sowie der Werte für die philosophische Ethik nach wie vor von Relevanz sind. Der erste Teil widmet sich zuerst Freuds früheren Versuchen zur Ethik wie „Die ‚kulturelle‘ Sexualmoral und die moderne Nervosität“ (Freud 1908 d) sowie „Totem und Tabu“ (Freud 1912-13 a), um in der Folge zu Freuds reiferen ethischen Untersuchungen wie „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ (Freud 1921 c), „Die Zukunft einer Illusion“ (Freud 1927 c), „Das Unbehagen in der Kultur“ (Freud 1930 a [1929]), „Warum Krieg?“ (Freud, 1933 b [1932]), „Ein Wort zum Antisemitismus“ (Freud, S. 1938 a) und „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“ (Freud 1939 a [1934-38]) zu gelangen. Zur Einschätzung der Tragweite von Freuds Beitrag zur Ethik, der sowohl die Perspektive des Subjektes wie auch die Perspektive der Gesellschaft berücksichtigt und verbindet, werden seine historischen Texte im Lichte der gegenwärtigen philosophischen Untersuchungen (wie z. B. von Seyla Benhabib und Martha Nussbaum) sowie der psychoanalytischen Untersuchungen (wie z. B. von Vamik Volkan) zu den Menschenrechten und zur Menschenwürde sowie deren Missachtung und Verletzung vorgestellt.
Die Teilnahme am Teil 1 des SE im Wintersemester 2019/20 setzt die weitere Teilnahme am Teil 2 des SE im Sommersemester 2020 nicht voraus.

LV-Methode:
E-Learning in Vorbereitung. Die LV wird als SE angeboten. Die SE-Einheit wird über eine multimediale Präsentation der Materialien (inklusive Filme, Videos, Tonbänder u.a.) eingeführt. Die Studierenden werden ermutigt, selbst eigene kurze auch multimediale Impulsreferate vorzubereiten, um die anschließende Diskussion anzuregen. Auch mit Gedankenexperimenten und Fragen der Kasuistik wird gearbeitet, um eine bessere Verarbeitung und ein vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen. Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen die Studierenden zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in Moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Assessment and permitted materials

LV-Art der Leistungskontrolle:
Prüfungsimmanente LV: Der Zeugniserwerb erfolgt durch eine Präsentation im Rahmen des SE zur Literatur des SE, durch aktive Teilnahme an der Diskussion und an der gemeinsamen Besprechung von Gedankenexperimente, Kasuistik, SE-Literatur sowie weiterführender Literatur und durch ein schriftliches abschließendes SE-Arbeit.

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderungen:
Erstens die regelmäßige und aktive Teilnahme am SE über die Beteiligung an der Diskussion (es besteht Anwesenheitspflicht, ein zweimaliges unentschuldigtes Fehlen ist erlaubt); zweitens eine gelungene Präsentation im Rahmen des SE und drittens ein schriftliches abschließendes SE-Arbeit nach formalen Richtlinien, die im SE und in Moodle vermittelt werden.

LV-Beurteilungsmaßstab:
Die Gesamtleistung wird mit der fünfteiligen Notenskala: sehr gut (1), gut (2), befriedigend (3), genügend (4) bzw. nicht genügend (5) beurteilt. Die SE-Arbeit fließt in die Beurteilung zu 50%, das Referat zu 30% und die aktive Teilnahme an der Diskussion zu 20%. In der Sprechstunde können die Studierenden ein Feedback über ihre laufende Leistung erhalten.

Examination topics

LV-Prüfungsstoff:
Auswahl aus der SE-Literatur.

Reading list

LV-Literatur:
In der vorliegenden Literaturliste werden bei Sigmund Freud die Werke aus: Freud, S. Gesammelte Werke. Bde. 1-17. London: Imago Publishing 1940-52 (seit 1960: Frankfurt am Main: Fischer); Bd. 18 und Nachtragsbd. Frankfurt am Main: Fischer 1968 und 1987 entnommen. Die Jahresangaben seiner Publikationen werden nach der Bibliographie in: Meyer-Palmedo, I. und Fichtner, G., Hg. (1989). Freud-Bibliographie mit Werkkonkordanz. Frankfurt am Main: Fischer, S. 15-90 bestimmt.

Arendt, H. (1979 [1951]). The Origins of Totalitarianism. New York: Harcourt Brace Jovanovich.
Benhabib, S. (2007). Another Universalism: On the Unity and Diversity of Human Rights. Proceeding and Addresses of the American Philosophical Association 81/No. 2: 7-32.
Benhabib, S. (2011). Dignity and Adversity. Human Rights in Troubled Times. Cambridge: Polity Press.
Bion, W. R. (1961). Experiences in groups and other papers. London: Tavistock.
Bieri, P. (2013). Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher Würde. München: Hanser.
Erlich, H. S. (2006). Der Mann Freud: A contemporary perspective on his and our Jewish and psychoanalytic identity. In New Perspectives on Freud's Moses and Monotheism, hg. R. Ginsburg und I. Pardes. Tübingen: Max Niemeyer Verlag, S. 235-244.
Freud, S. (1908 d). Die „kulturelle“ Sexualmoral und die moderne Nervosität. GW 7: 143-167.
Freud, S. (1912-13 a). Totem und Tabu. GW 9.
Freud, S. (1921 c). Massenpsychologie und Ich-Analyse. GW 13: 71-161.
Freud, S. (1927 c). Die Zukunft einer Illusion. GW 14: 325-380.
Freud, S. (1930 a [1929]). Das Unbehagen in der Kultur. GW 14: 419-506.
Freud, S. (1933 b [1932]). Warum Krieg? GW 16: 13-27.
Freud, S. (1938 a). Ein Wort zum Antisemitismus. GW Nachtragsbd.: 777-781.
Freud, S. (1939 a [1934-1938]). Der Mann Moses und die monotheistische Religion. GW 16: 103-246.
Giampieri-Deutsch, P. (1999). Aggression und Normengenese. Zum ethischen Subjekt in der Psychoanalyse. Geschichte und Gegenwart 18/4, S. 147-164.
Giampieri-Deutsch, P. (2006). Ethik in der österreichischen Philosophie. In Geschichte der österreichischen Humanwissenschaften. Bd. 6.2: Philosophie und Religion: Gott, Sein und Sollen, hg. K. Acham (1998-). Wien: Passagen Verlag, S. 441-498.
Kelsen, H. (1922). Der Begriff des Staates und die Sozialpsychologie – Mit besonderer Berücksichtigung von Freuds Theorie der Massen. Imago 8: 97-141.
Kilborne, B. (2009). Benjamin Kilborne interviews author Martha Nussbaum. Date of interview: May, 2006 Psychoanalysis, Ethics, and the Literary Imagination. American Journal of Psychoanalysis 69: 266-271.
Sandkühler, H.-J. (2013). Kapitel 9, Teil 3. In Menschenwürde und Menschenrechte. Über die Verletzbarkeit und den Schutz der Menschen. Freiburg und München. Verlag Karl Alber, S. 271-302.
Volkan, V. D. (2014 a). Animal Killer: Transmission of War Trauma from one Generation to the Next. London: Karnac Books.
Volkan, V. D. (2014 b). Psychoanalysis, International Relations, and Diplomacy: A Sourcebook on Large-Group Psychology. London: Karnac Books.

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:21