Universität Wien

180262 SE Seminar for Comparative Philosophy (2009S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Continuous assessment of course work

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Details

max. 45 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Tuesday 10.03. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 17.03. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 24.03. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 31.03. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 21.04. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 28.04. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 05.05. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 12.05. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 19.05. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 26.05. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 09.06. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 16.06. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 23.06. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Tuesday 30.06. 14:00 - 16:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Dieses Seminar ist eine parallele LV zu meiner VO am Dienstag; eine separate Teilnahme am Seminar ist jedoch möglich.

In den Geistesströmungen einer Zeit der Globalisierung und Interkulturalität entsteht das Problem, dass im Übergang von Senden und Empfangen einer Fremdkultur vieles passieren kann. Ein positives Resultat ist die mögliche Emergenz neuer Entwicklungen in den einander tangierenden Horizonten zweier Kulturen. Andererseits kann die Übertragung und Übernahme einer Fremdkultur viele - kulturphilosophisch gesehen - heikle Momente enthalten, indem manche Empfänger diese bewusst oder unbewusst außer acht lassen: So werden etwa in manchen Übersetzungen der klassischen Texte der chinesischen Philosophie einschließlich der Zen-Klassik Aussagen gemacht, deren Sinn sehr weit vom Original entfernt ist. Dies geschieht aus einer bewussten oder unbewussten Lockerung der grundlegenden Prinzipien für Kommentar und Interpretation der chinesischen Literatur und Philologie: Jede Erklärung der Satzaussage muss durch gründliches Verstehen jedes einzelnen Zeichens erfolgen. Zu einzelnen Zeichen gehören verschiedene Dimensionen einer weiteren Bedeutung. Kommentare und Interpretationen sollten über den Horizont dieser mehrfachen Grundbedeutung und ihrer Umdeutungen jedes Zeichens nicht weit hinausgehen. Werden zwei Zeichen kombiniert, so verliert eine "Wort-für-Wort-Übertragung von Einzelzeichen" quasi an Bedeutung. Auch hierzu gehört ein richtungweisendes Prinzip: Die Erläuterung bzw. Interpretation kombinierter Zeichen hat ihren Freiraum nur, wenn sie über die Grundbedeutung und die dazu gehörenden Umdeutungen der einzelnen Zeichen nicht weit hinausgeht. - In manchen Übersetzungen geschieht leider eine Deformation: Die "Freiheit" (bzw. Phantasie) des Übersetzers überschreitet oft die im Originaltext dargebotene Emergenz.

Zum richtigen Gebrauch einer philosophischen Aussage gehört eine philologische Grundkenntnis. Das ist allgemein bekannt. M.E. kann eine philosophisch-philologische Erkenntnis in der hermeneutischen Interpretation innerhalb einer bestimmten Landessprache, z.B. der Erforschung des Originaltextes von Meister Eckhart in Mittelhochdeutsch, eine fachliche Vertiefung in jedem Detail der Aussage erreichen. Die in der Zeit der "Globalisierung" vorgenommene Übertragung historischer Texte von einer Kultur zu einer anderen wird von einem anderen Problem begleitet: Eine "Transformation" im Zwischenraum von Sender und Empfänger kann leicht in eine "Deformation und die sich daraus ergebende Fehlleistung" verfallen, wenn der Interpret die grundlegenden Unterschiede der Sprachen, Kulturen und der dazu gehörenden Denksysteme nicht gründlich kennt.

In den mannigfaltiger werdenden Geistesströmungen von Globalisierung und Interkulturalität scheint es, dass die Basis einer "einzigen Wahrheit" von vergangenen Zeiten manchmal an Bedeutung verliert. Ebenso sind manche Leute gegenüber den gegenwärtigen Medien oft ahnungslos, was für ein Kriterium der Wahrheit in unserer Zeit gelten sollte. Auch sind sie unsicher, welches Ziel ihr Lebensweg haben sollte: Gibt es eine Wahrheit, die trotz allem Wandel der Zeiten unwandelbar bleibt? In Konfrontation mit diesen Kernfragen sollten wir reflektieren, welche Wahrheit die Philosophie des Zen für das Rätsel des menschlichen Lebens in unserer Zeit anbietet.
Didaktik: In jeder Seminarstunde wird ein essentieller Teil der Vorlesung in den Mittelpunkt der Thematik gestellt. Wichtig ist selbständiges Mitdenken und Weiterdenken zur dargebotenen Problematik. Es ist möglich, mit einigen von mir übersetzten Zen-Texte einen Teil der LV als Lektürenseminar zu gestalten. Es wird darauf verzichtet, näher auf philologische Einzelheiten einzugehen, da dieses SE hauptsächlich an "Zen und Philosophie in der Gegenwart" orientiert ist.

Assessment and permitted materials

Zeugniserwerb: Entweder durch ein mündliches Referat am Ende des Semesters oder durch die Abgabe einer schriftlichen SE-Arbeit ab Ende des Semesters. Voraussetzung hierfür ist die regelmäßige Teilnahme.

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

siehe die VO am Dienstag.

Association in the course directory

BA M 11, § 4.1.7 und 4.2.4, PP § 57.6

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36