180289 SE Aplomb and Body Consciousness (2009W)

"Ich bin ich" - aber wie ist dieses selbstbewusste Subjekt zu verstehen? Wird Selbstbewusstsein als das Bewusstsein verstanden, das ein Subjekt von sich selbst als von sich selbst hat, stellt sich die Frage, welche Rolle dabei der Körper spielt. Ist das selbstbewusste Subjekt ein bloß psychisches, das zu seinem Körper in besonderer Relation steht? Erfährt und versteht es sich selbst nur in Begleitung seines Körpers - oder als körperliches Subjekt, als Leib? Was hat es mit der so genannten Immunität gegen Irrtum durch Fehlidentifikation psychischer und körperlicher Selbstzuschreibungen auf sich? Das Spannungsverhältnis von nichtdualistischen und dualistisch akzentuierten Argumentationen wird die Fragestellungen des Seminars wesentlich prägen, die sich u.a. um Propriozeption, Kinästhesie und Raumbewusstsein drehen werden. Das Verständnis von zentralen Texten der analytischen und phänomenologischen Gegenwartsphilosophie soll erarbeitet, ein Problembewusstsein für die ebenso alte wie aktuelle Körper- bzw. Selbstbewusstseins-Thematik vermittelt werden. Insbesondere Texte von Quassim Cassam und Dan Zahavi sollen dazu dienen, entscheidende Argumentationen bezüglich des körperlichen Selbstbewusstseins aus dem Kontext der (sprach)analytischen Philosophie (Wittgenstein, Strawson, Shoemaker) heraus zu erläutern, Gemeinsamkeiten mit und Unterschieden zu phänomenologischen Positionen (Husserl, Merleau-Ponty) in der Körperbewusstseinsdebatte nachzugehen