Universität Wien

190036 SE BM 9 Field Research (AHP+DU+SB) (2020W)

Lernen als (bildende) Erfahrung

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Das Seminar wird - je nach aktueller Situation - als Präsenzlehrveranstaltung vor Ort bzw. auf Feldforschungsaufenthalt und/oder online abgehalten.

• Für die Präsenzeinheiten, die man online besucht, braucht man ein Endgerät wie Smartphone oder Laptop und Internetzugang.
• An die Kommunikation während der Präsenzeinheiten muss man sich mit Ton und Bild (Mikrofon und Kamera) beteiligen.

Studierende müssen die Lehrveranstaltungsleitung vor Beginn der Lehrveranstaltung informieren, falls...
• sie die technischen Voraussetzungen nicht erfüllen;
• sie aus einem wichtigen Grund (bei der ersten Einheit) nicht vor Ort anwesend sein können (zum Beispiel, weil sie zu einer Risikogruppe gehören oder nicht anreisen können);
• sie Anrecht haben auf eine abweichende Prüfungsmethode oder eine abweichende Prüfungsmethode brauchen, weil sie zu einer Risikogruppe gehören.

Raumkapazität HS 1 im WS 20: 18 Studierende + 1 Lehrende*r

Tuesday 20.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 03.11. 09:45 - 13:00 Digital
Tuesday 17.11. 09:45 - 13:00 Digital
Tuesday 01.12. 09:45 - 13:00 Digital
Tuesday 15.12. 09:45 - 13:00 Digital
Tuesday 12.01. 09:45 - 13:00 Digital
Tuesday 26.01. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Wie lernen Kinder und Jugendliche? Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit Menschen überhaupt lernen? Wann ist eine Veränderung lernen?

Fragen nach dem Lernen können ganz allgemein als Antworten auf gesellschaftliche Konfliktlagen interpretiert werden. Die damit einhergehenden Forderungen nach z. B. ‚lebenslangem Lernen‘, ‚Lernen des Lernens‘ oder aber die Unterteilung in ‚informelles‘, ‚formales‘ und ‚nonformales‘ Lernen liefern keine zeitunabhängigen Definitionen, sondern gelten vielmehr als notwendige Bedingung dafür, sie als zentrale Elemente von Gesellschaftsreformen zu proklamieren. Betrachtet man die Fragen nach dem Lernen und die damit in Zusammenhang stehenden Charakteristika genauer, so wird deutlich, dass diese je nach eingenommener Perspektive ganz unterschiedlich beantwortet werden müssen.

Im SE „Forschung im Feld“ wird dieser Fragestellung nach dem Lernen in einer pädagogisch-phänomenologischen Sichtweise nachgegangen. Entgegen vieler Untersuchungen zum Lernen, die auf das Ergebnis und nicht auf den Prozess fokussieren, wird bei dieser Betrachtungsweise der Blick darauf gerichtet, wie gelernt wird. In einer pädagogisch-phänomenologischen Perspektive ereignet sich Lernen als (bildende) Erfahrung immer dann, wenn die Übereinstimmung zwischen den eigenen Erwartungen und den Vollzügen nicht mehr gegeben ist und die alten Erfahrungen nicht mehr ‚tragen‘. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Entwicklung und Durchführung eines gemeinsamen Forschungsprojekts zum Lernen als (bildende) Erfahrung, wobei einführend Einblick in den aktuellen Forschungsstand der (inter- )nationalen Lernforschung gegeben wird. Methodisch ist die Lehrveranstaltung auf den praktischen Einsatz des phänomenologisch orientierten Verfahrens der Vignettenforschung ausgerichtet. Je nach aktueller Situation werden dafür selbst Vignetten – als verdichtete Beschreibungen intersubjektiver Wahrnehmung und Erfahrung – im Feld erhoben bzw. auf bereits bestehende Vignetten zurückgegriffen.

Die LV ist aufgrund ihres einführend-forschungspraktischen und zugleich vertiefend-inhaltlichen Charakters sowohl für Studierende geeignet, welche ihr Praktikum noch nicht abgeschlossen haben, als auch für diejenigen gedacht, welche innerhalb von BM 9 bereits vielfältige Praktikums- bzw. Forschungserfahrungen sammeln konnten. Im Seminar durchlaufen die Studierenden (möglichst) sämtliche Phasen des Forschungsprozesses: von der anfänglichen Idee und ihrer Operationalisierung, über die Datenerhebung in Form von Teilnehmenden Erfahrungen, bis hin zur Präsentation und Dissemination der Ergebnisse. In einer prozessorientierten und reflexiven Herangehensweise werden sich die Studierenden zudem laufend mit ihren eigenen Lernbiographien und (veränderten) Wahrnehmungsgewohnheiten auseinandersetzen.

Ziele:
Die Studierenen sollen...
- die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens anwenden können;
- aktuelle nationale und internationale Theorie- und Forschungsergebnisse der empirischen Lern- und Lehrforschung und ihre interdisziplinären Bezüge kennen sowie deren systematisierende, diagnostische, erkenntniserweiternde und praxisaufklärende Funktion für pädagogische Handlungsfelder einschätzen können;
- mit einer ausgewählten Methode der Praxisforschung vertraut sein und diese weitgehend selbstständig für die Durchführung und Analyse eigener innovativer Forschungsvorhaben in pädagogischen Handlungsfeldern einsetzen können;
- sich mit eigenen Lernerfahrungen in ein reflexives Verhältnis setzen können.

Methoden:
- Input mit medialer Unterstützung zu zentralen (erkenntnis-)theoretischen Konzepten sowie empirischen Ansätzen
- Diskussion von konkreten Beispielen und methodischen Verfahren
- Schriftliche Ausarbeitung von Arbeitsaufträgen (Forschungsdokumentation und Forschungstagebuch) und der Abschlussarbeit
- Kurzpräsentation ausgewählter Arbeitsaufträge
- Literaturstudium
- Kontinuierliche Einzel- und Gruppenarbeit (Übungen)
- (Pecha-Kucha-)Präsentation
- Angeleitetes Arbeiten

Assessment and permitted materials

- Kontinuierliche Anwesenheit und qualifizierte Mitarbeit in den Seminareinheiten bzw. innerhalb der Online-Plattformen
- Verschriftlichen der Arbeitsaufträge zum geplanten Forschungsvorhaben
- Führen eines Forschungstagebuchs
- Kurzpräsentationen ausgewählter Arbeitsaufträge im Plenum bzw. innerhalb der Onlineplattformen
- Bereitschaft zur Erhebung, Verdichtung und Auswertung der Daten während und außerhalb der Präsenz- bzw. Onlinetermine der LV
- Abschließende (Pecha-Kucha-)Präsentation und Diskussion des persönlichen Erkenntnisprozesses
- Abfassen einer schriftlichen Arbeit, in der die Forschungsergebnisse dokumentiert werden (nach den üblichen Standards guter wissenschaftlicher Praxis)

Nähere Informationen hinsichtlich der formalen Bedingungen für den positiven Abschluss der Lehrveranstaltung werden in der ersten Einheit bekanntgegeben. Ohne ordnungsgemäße Anmeldung (bzw. Erfüllung der Voraussetzungen) und Teilnahme am ersten Termin werden Studierende (ausnahmslos) nicht in die prüfungsimmanente Lehrveranstaltung aufgenommen.

Minimum requirements and assessment criteria

Voraussetzungen für Beurteilung:
• Möglichst durchgehende Anwesenheit (jedoch mind. 80% Anwesenheit) auf Grund des prozess- und gruppenorientierten Charakters der LV

Beurteilungsschlüssel:
- Kontinuierliche Anwesenheit und qualifizierte Mitarbeit in den Seminareinheiten bzw. innerhalb der Online-Plattformen (10 %)
- Lektüre der Literatur, Ausführung der Arbeitsaufträge und Führen eines persönlichen Forschungstagebuchs in Einzelarbeit inner- und außerhalb der Seminareinheiten (15 %)
- Kurzpräsentationen im Rahmen der Arbeitsaufträge in Einzelarbeit (10 %)
- Präsentation zu den Erkenntnisprozessen im Seminar und zu ausgewählten Fragestellungen (z. B. Pecha-Kucha) sowie anschließende Diskussion in Einzelarbeit (25 %)
- Schriftliche Arbeit zum Forschungsergebnis (max. 6 Seiten) in Einzelarbeit (40 %)
- Kontinuierliche Anwesenheit und qualifizierte Mitarbeit (10 %)
- Lektüre der Literatur, Ausführung der Arbeitsaufträge und Führen eines persönlichen Logbuchs inner- und außerhalb der Seminareinheiten in Einzelarbeit (15 %)
- Kurzpräsentationen im Rahmen der Arbeitsaufträge in Einzelarbeit (10 %)
- Präsentation des persönlichen Erkenntnisprozesses der LV (z. B. Pecha-Kucha) sowie anschließende Diskussion in Einzelarbeit (25 %)
- Schriftliche Arbeit zum Forschungsergebnis (max. 6 Seiten) in Einzelarbeit (40 %)

Examination topics

Siehe dazu die vorangehenden Punkte zu "Art der Leistungskontrolle" und "Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab".

Reading list

- Agostini, E. (2016). Lernen im Spannungsfeld von Finden und Erfinden. Zur schöpferischen Genese von Sinn im Vollzug der Erfahrung. Paderborn [u. a.]: Ferdinand Schöningh.
- Künkler, T. (2011). Lernen in Beziehung. Zum Verhältnis von Subjektivität und Relationalität in Lernprozessen. Bielefeld: transcript.
- Meyer-Drawe, K. (2012). Diskurse des Lernens (2., durchges. und korr. Aufl.). München: Wilhelm Fink.
- Mitgutsch, K., Sattler, E., Westphal K. & Breinbauer, I. M. (Hg.). (2008). Dem Lernen auf der Spur. Die pädagogische Perspektive. Stuttgart: Klett-Cotta.
- Rumpf, H. (2004). Diesseits der Belehrungswut. Pädagogische Aufmerksamkeiten. Weinheim und München: Juventa.
- Schratz, M., Schwarz, J. F. & Westfall-Greiter, T. (2012). Lernen als bildende Erfahrung. Vignetten in der Praxisforschung. Mit einem Vorwort von Käte Meyer-Drawe und Beiträgen von Horst Rumpf, Carol Ann Tomlinson, Mike Rose u. a.. Innsbruck, Wien, Bozen: StudienVerlag.

Weitere Literaturangaben werden in der LV bekannt gegeben.

Association in the course directory

BM 9 SE FoFe (AHP+DU+SB)

Last modified: Fr 12.05.2023 00:18