Universität Wien

190076 SE School and Education Research (2021W)

Die "Humanities" und ihr gesellschaftlicher Bildungsauftrag: Legitimation, Institutionalisierung und Traditionen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work
MIXED

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Update 10.1.: Pandemiebedingt werden auch die Termine im Jänner online stattfinden.

Monday 11.10. 11:30 - 14:45 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Monday 25.10. 11:30 - 14:45 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Monday 08.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Monday 22.11. 11:30 - 14:45 Digital
Monday 06.12. 11:30 - 14:45 Digital
Monday 10.01. 11:30 - 14:45 Digital
Monday 17.01. 11:30 - 14:45 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Wozu braucht es die Humanities? Die Humanities bzw. die Kulturwissenschaften oder Geisteswissenschaften werden auf unterschiedliche Art und Weise legitimiert, und ihre institutionelle Einbettung variiert abhängig von nationalem Kontext und Zeitperiode. Diese Unterschiede spielen eine zentrale Rolle für die Frage, welche Art von Wissen in konkrete Lehrpläne eingeht und neue Fächer formt, und sie haben deshalb auch entscheidende Folgen für die gegenwärtige Schul- und Bildungspraxis.

Dieses Seminar setzt sich mit verschiedenen Rechtfertigungen der Humanities auseinander. Wir werden sowohl Originaltexte als auch Übersichtstexte aus der Zeit von 1945 bis zur Gegenwart untersuchen und vergleichen, wie z.B. die Humanities als Kompensation und Sinnstiftung in der Moderne; als emanzipatorische Aufgabe in der Gesellschaft; als nationaler Zusammenhalt; oder mit Fokus auf ihre kommunikative Funktionalität dargestellt werden. Anhand historischer und international vergleichender Analysen der Institutionalisierung der Humanities untersuchen wir außerdem, wie diese Wissenschaften als Teil einer 'allgemeinen Bildung', einer 'liberal education' oder als nationsformende, kultur- und traditionsvermittelnde Fächer begriffen und verfestigt werden.

Ziele:
1. Erwerb von Kenntnissen zu verschiedenen pädagogischen, didaktischen, philosophischen und politischen Legitimierungsargumenten in den Auseinandersetzungen um Wissen.
2. Entwicklung eines Verständnisses dafür, wie nationale und historische Kontexte die Auswahl von als relevant betrachteten Wissensbeständen beeinflussen.
3. Fähigkeit, deutsch- und englischsprachige Seminarliteratur reflektiert zu lesen und zu diskutieren.
4. Fähigkeit, an Seminardiskussionen aktiv teilzunehmen und mündlich wie schriftlich Feedback zu geben.
Methoden:
Diskussion, Gruppenarbeit und Präsentation.

Assessment and permitted materials

Beurteilungsmaßstab
• Präsentation: 30 Punkte
• Feedback: 10 Punkte
• Seminararbeit: 40 Punkte (vorgegebener/vereinbarter Abgabetermin ist einzuhalten)
• Beteiligung an der Diskussion sowie an kleineren Seminaraufgaben: 20 Punkte.

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte sowie die Abgabe der Seminararbeit erforderlich.
1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Minimum requirements and assessment criteria

• Anwesenheitspflicht, Studierende dürfen zweimal unentschuldigt fehlen.
• Die Präsentation ist verpflichtend zu halten.
• Detailliertes Feedback zu mindestens einer anderen Präsentation ist verpflichtend.
• Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Seminararbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.

Examination topics

Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, insbesondere auch die fachlichen und fachdidaktischen Inhalte und Überlegungen der eigenen und der im Seminar präsentierten Planungen. Unterstützendes Lernmaterial befindet sich auf Moodle.

Reading list

Bollenbeck, Georg (1996). Bildung und Kultur; Glanz und Elend eines deutschen Deutungsmusters. Frankfurt am Main und Leipzig: Suhrkamp Taschenbuch Verlag.

Gumbrecht, Hans Ulrich (2004 (2001)). The Task of the Humanities, Today. In Hans Julio Cassado Jensen (red.), The Object of Study in the Humanities. Proceedings of the Seminar at the University of Copenhagen, September 2001. Copenhagen: Museum Tusculanum Press.

Jauss, Hans Robert (1991). Die Paradigmatik der Geisteswissenschaften im Dialog der Disziplinen. In Wolfgang Frühwald, Hans Robert Jauss, Reinhart Koselleck, Jürgen Mittelstrauss & Burkhart Steinwachs (red.), Geisteswissenschaften Heute. Eine Denkschrift (s. 45-72). Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Kimball, Bruce A. (1986). Orators & Philosophers. A History of the Idea of Liberal Education. New York: Teachers College Press.

Larsen J. E. (2015). Holistic Philological, Modernistic Societal, Optimizing Functional: Three phases of society's relation to the humanities (2015). in Langemeyer, I., M. Fischher & M. Pfadenhauer (Eds.) Epistemic and Learning Cultures. Wohin sich Universitäten entwickeln. Beltz Juventa: Wernheim & Basel, pp.138-152

Larsen, J. E. (2006). The Role of the Humanities in the Bologna Idea of the University: Learning from the American Model? Revista Española de Educatión Comparada, 2006(12).

Marquard, Odo (2003 (1985)). Über die Unvermeidlichkeit der Geisteswissenschaften. In Odo Marquard (red.), Zukunft braucht Herkunft (S. 169-187). Stuttgart: Philipp Reclam.

Ritter, Joachim (2003 (1961)). Die Aufgabe der Geisteswissenschaften in der modernen Gesellschaft. In Metaphysik und Politik: Studien zu Aristoteles und Hegel. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Rothblatt, Sheldon (1993). The limbs of Osiris: liberal education in the English-speaking world. In Sheldon Rothblatt and Björn Wittrock (red.), The European and American university since 1800. Historical and sociological essays (s. 19-73). Cambridge and New York: Cambridge University Press.

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M5.1

Last modified: Fr 12.05.2023 00:18