Universität Wien
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190080 SE Education as an Academic Discipline (2025S)

Zur pädagogischen Bedeutsamkeit systematischen Denkens

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work
Th 13.03. 16:45-20:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

    Classes (iCal) - next class is marked with N

    • Saturday 12.04. 09:00 - 18:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
    • Saturday 14.06. 09:00 - 18:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

    Information

    Aims, contents and method of the course

    Das Seminar Bildungswissenschaft als Disziplin nicht im Sinne eines fertig ausgestalteten Systems auf der jeweiligen Höhe seiner Zeit, in das nun lediglich (und ein weiteres mal) geordnet einzuführen wäre, sondern, worauf das dem Titel beigestellte Fragezeichen anspielt, im Unterschied dazu als 'epistemologisches Korrelat eines unaufgeklärten Problemkomplexes' (Jörg Ruhloff) Grundbegriffe, Kategorien oder auch Methoden verweisen auf Metaphern, Narrationen und Diskurse, die das, was wir als (pädagogisch, erziehungswissenschaftlich oder nun eben) bildungswissenschaftlich bedeutsam begreifen, formen und verändern, ablösen oder auch fortschreiben. Der Problematisierung dessen, was jeweils im disziplinären Selbstverständnis marginalisiert wird oder unberücksichtigt bleibt, kommt somit besondere heuristische Bedeutung zu. Denn der systematische Einsatz des Denkens offenbart nicht nur zu reflektierende Ordnungen pädagogischer Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata, sondern deckt ebenso Lücken und Umbrüche im architektonischen Gefüge unseres aus institutioneller Sicht vergleichsweise jungen Fachgebietes auf, dessen Gegenstandsbereich auf den unhintertreiblichen Aufgabencharakter des Pädagogischen verwiesen bleibt, dem schließlich wiederum auch wissenschaftliche Selbstverständigungsbemühungen nicht entzogen sind.

    Folglich handelt es sich bei dem gegenständlichen Seminar nicht um eine neuerlich-wiederholende Einführungs-, sondern eher um eine differenzierende Auslotungsveranstaltung mit den Mitteln grundlagenreflexiver Theoriearbeit. Gefolgt wird darin durchaus dem im Curriculum angegebenen modulspezifischen Studienziel, 'Grundlagen in bildungswissenschaftlicher Theoriebildung, deren Geltungsansprüche, Legitimationen und Grenzen' vorzustellen und im Wege gemeinsamer Diskussion zu vermitteln.

    Assessment and permitted materials

    Aktive Mitwirkung, Referate, abschließendes individuelles Prüfungsgespräch oder alternativ Erstellung einer essayistischen Seminararbeit zu einem selbstgewählten Aspekt aus den lehrveranstaltungsspezifischen Diskussionszusammenhängen.

    Minimum requirements and assessment criteria

    Neben einer kontinuierlichen und aktiven Seminarteilnahme wird vor allem die vorbereitende Lektüre der Basistexte vorausgesetzt. Eine seminaristische Lehrveranstaltung speist sich vor allem aus der gemeinsamen Diskussion jener Fragen und Aspekte, die der Textlektüre entspringen. Das Seminar ist als Raum zu gemeinsamen Erörterung, Diskussion und Reflexion Ihrer Lektüreerträge gedacht und ausdrücklich nicht als nachgängige (wie zuweilen wohl ermüdende) Überblicksveranstaltung. Der gemeinsamen Diskussion der Basistexte im Plenum wird daher möglichst viel Raum gegeben,Leselust und Argumentationsfreude werden daher ebenso ausdrücklich begrüßt wie auch das Interesse daran, dem Druck des unmittelbaren Praxisbezuges für die Dauer der Lehrveranstaltung den Rücken zuzukehren. Als Ausgleich wird die eine oder andere für die Sache der Pädagogik möglicherweise lohnende Exkursion zu den Oasen grundlagentheoretischer Abstraktion in Aussicht gestellt.

    Examination topics

    Reading list

    BURCHARDT, Matthias (2018): Bedrohte Species: Artenschutzfür einheimische Begriffe. Versuch über akademischeUnkultur, Hyperkritik und kreative Zerstörung. - In:SCHIRLBAUER, Alfred / SCHOPF, Heribert / VARELIJA,Gordan (Hrsg.) (2018): Zeitgemäße Pädagogik. Verlustund Wiedergewinnung der 'einheimischen' Begriffe. -Wien: Erhard Löcker, S. 25-39.
    BREINBAUER, Ines Maria (2010): Die Konstitution der Disziplinals Faktum und als Problem. - In: PädagogischeRundschau - 64 Jg. / H. 6 (2010) - Bern u.a.: P. Lang, S.629-641.CASALE, Rita (2011): Über die Aktualität der Bildungsphilosophie.- In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftlichePädagogik. - 87. Jg. / H. 2 (2011) - Paderborn: F. Schöningh,S. 322-332.
    FOUCAULT, Michel (1997) [1972]: Die Ordnung des Diskurses.Inauguralvorlesung am Collège de France, 2. Dezember1970. Mit einem Essay von Ralf KONERSMANN. -Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag (bzw. f.[1974]: München: C. Hanser), S. 7-49.
    FOUCAULT, Michel (2010) [1984]: Polemik, Politik und Problematisierungen. - In: Ders. (2010): Kritik des Regierens.Schriften zur Politik. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Ulrich BRÖCKLING. - Berlin: Suhrkamp, S. 258-267.
    GROEBNER, Valentin (2012): Ein bisschen Feldforschung. - In: Ders. (2012): Wissenschaftssprache. Eine Gebrauchsanweisung.- Konstanz: Konstanz University Press (Wilhelm Fink), S. 33-67.
    HOFFMANN, Christoph (2013): Der sanfte Druck. - In: Ders. (2013): Die Arbeit der Wissenschaften. - Zürich /Berlin: Diaphanes 2013, S. 45-77.
    KOLLER, Hans-Christoph (2006): Das Mögliche identifizieren?Zum Verhältnis von Bildungstheorie und Bildungsforschungam Beispiel der erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung.In: PONGRATZ, Ludwig / WIMMER, Michael / NIEKE, Wolfgang (Hrsg.) (2006): Bildungsphilosophieund Bildungsforschung. - Bielefeld, S. 108-124.
    KUBAC, Richard (2009): Widerständige Theorie. Ein Beitragzu einer Allgemeinen Erziehungswissenschaft ohneAllgemeinheit. - In: Ders. / RABL, Christine / SATTLER, Elisabeth(Hrsg.) (2009): Weitermachen? Einsätze theoretischerErziehungswissenschaft. - Würzburg: Königshausen& Neumann 2009, S. 19-30.
    LYOTARD, Jean-François (82015) [1979]: Das postmoderneWissen. Ein Bericht. - Wien: Passagen.
    PIBERGER, Jirko (2019): Auf abgründigen Pfaden in dieSozialwissenschaft? Studentische Skepsis und didaktischeErwiderungen in der Lehre qualitativer Forschungsmethoden.- In: Journal für Psychologie, Jg. 27 / H. 1 (2019) - Gießen: Psychosozial-Verlag, S. 72-97(https://doi.org/10.30820/0942-2285-2019-1-72).RUHLOFF, Jörg (2006): Warum Erziehungswissenschaft als Disziplin? - In: Ders. / BELLMANN, Johannes u.a. (Hrsg.) (2006):Perspektiven Allgemeiner Pädagogik. Dietrich Benner zum 65. Geburtstag. - Beltz: Weinheim und Basel, S. 33-44.
    RUHLOFF, Jörg (2006): Vita brevis - ars longa. Über Substanzbegriffund Funktionsbegriff der Pädagogik. - In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik. - 81. Jg. / H. 4. (2006) - Paderborn: F. Schöningh, S. 380-391.
    THOMPSON, Christiane (2020): Allgemeine Pädagogik. EineEinführung. - Stuttgart: Kohlhammer, daraus: Einleitung(S. 7-17), Kapitel 1 (S. 18-34) und Kapitel 2 (S. 35-55).
    VOGEL, Peter (1998): Vorschlag für ein Modell erziehungswissenschaftlicherWissensformen. - In: BORRELLI, Michele / RUHLOFF, Jörg (Hrsg.) (1998): Deutsche Gegenwartspädagogik.Bd. III. Interdisziplinäre Verflechtungen und intradisziplinäre Differenzierungen. - Hohengehren,S. 173-185.

    Association in the course directory

    M1b

    Last modified: Fr 10.01.2025 00:02