Universität Wien
Warning! The directory is not yet complete and will be amended until the beginning of the term.

190082 SE Theories of Education and Learning in the Dynamic Worlds of Media (2025S)

Zur Epistemologie der Medien. Theoretische Grundlagen der transzendentalkritischen Medienpädagogik im Informationskapitalismus

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work
Mo 03.03. 16:45-18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

    Classes (iCal) - next class is marked with N

    • Monday 10.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 17.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 24.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 31.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 07.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 28.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 05.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 12.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 19.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 26.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 02.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 16.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 23.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
    • Monday 30.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

    Information

    Aims, contents and method of the course

    Gerade angesichts des 300sten Geburtstags von Immanuel Kant im Jahr 2024 stellt sich im Blick auf eine erkenntnistheoretische Fundierung der Medienpädagogik die Frage nach der Konstitution einer transzendentalkritischen Medientheorie im Sinne einer Epistemologie der Medien (vgl. Kant 1998; Tholen 2002). Denn angesichts von Digitalisierung, Automatisierung, Computer, Kybernetik, Big Data, Robotik und Künstlicher Intelligenz (KI) muss die Bildungs-, Erziehungs- und Lerntheorie - im Rahmen des Digitalen Überwachungskapitalismus (Zuboff 2018, Staab 2019;
    Fuchs 2023) - auf die neuartigen Formen menschlicher Erfahrung und
    Wahrnehmung im digitalen Zeitalter antworten können (vgl. Krämer 2000; Kümmel/Löffler 2002; Mersch 2006; Barberi/Schmölz 2017). Gleichzeitig steht angesichts grassierender Mediendeterminismen, Datenhypes und Technikverherrlichungen die Notwendigkeit im Raum, die Grundlagen derAufklärung und - in vollem Bewusstsein der Freiheit und Entscheidungsfähigkeit von Menschen - die klassischen Bestände des Kantianismus und Neukantianismus
    zu sichten und zu aktualisieren (Kant 1998; Cassirer 1994; Hönigswald 1970; Canguilhem 1979; Meder 1975). Deshalb soll dieses Seminar in einer Doppelbewegung die Grundlagen der Transzendentalkritik klar vor Augen führen, um ihre Plausibilität angesichts der Neuen Medien im Rahmen des
    Informationskapitalismus (Mager 2019) deutlich zu machen.

    Damit ist nur kursorisch auf den Überlappungsbereich von Erkenntnistheorie, Medienwissenschaft und Kapitalismus- bzw. Ideologiekritik verwiesen, der im Rahmen dieses Seminars im Rückgriff auf die rationalen, kritischen und kategorialen Prinzipien der Aufklärung behandelt werden soll. Es wird dabei forschungspraktisch anhand von zentralen Primärtexten herausgearbeitet werden,
    welche diesbezüglichen Methoden, Theorien, Begriffe und Untersuchungen in Bildungswissenschaft und Medienpädagogik in jüngerer Zeit eine Rolle gespielt und Wirkung gezeitigt haben. Dabei soll es auch um ein grundlegendes analytisches Verständnis sozialer und medialer Transformationsprozesse in unseren
    Gesellschaften gehen, das der Struktur aktueller Lern- und Bildungsprozesse in dynamischen Medienwelten gerecht werden kann.

    Assessment and permitted materials

    - regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit
    - Referat
    - Seminararbeit (15-20 Seiten)

    Minimum requirements and assessment criteria

    Das Seminar wird im Sinne des Close Reading anhand von rund 12 Primärtexten gestaltet, die als digitaler Reader zur Verfügung gestellt werden, und findet in Präsenz mit einigen Onlinesitzungen statt, um dem Thema auch unterrichtspraktisch gerecht zu werden. Die Teilnehmer*innen bereiten innerhalb der zugeteilten Themenfelder bzw. Arbeitsgruppen und unter Berücksichtigung weiterer Literatur ein auf die transzendentalkritische Medienpädagogik bezogenes
    Impulsreferat von rund 20 Minuten vor, das dann anhand der Primärtexte eingehend diskutiert wird. Auch gemeinsame Referate sind dabei möglich. In diesem Kontext wird auch mit Murmelgruppen und Breakoutsessions der jeweilige Stoff seitens der Studierenden diskutiert. Die Erarbeitung der Primärtexte stellt eine unabdingbare Voraussetzung für die positive Absolvierung des Seminars dar. Am
    Ende der Lehrveranstaltung wird eine Seminararbeit von rund 15-20 Seiten erstellt, die in Kombination mit Anwesenheit, Mitarbeit und Pärnsentation die Grundlage der Benotung darstellt.

    Examination topics

    Reading list

    Auswahlbibliografie
    Barberi, Alessandro/Schmölz, Alexander (2017): Artikel: Medientheorien, in: Schorb, Bernd/Hartung-Griemberg, Anja/Dallmann, Christine (Hg.):
    Grundbegriffe Medienpädagogik, München: kopaed, 312-319.
    Canguilhem, Georges (1979): Wissenschaftsgeschichte und Epistemologie, Frankfurt/M: Suhrkamp.
    Cassirer, Ernst (199410, orig. 1953): Philosophie der symbolischen Formen. Erster
    Teil: Die Sprache, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
    Fuchs, Christian (2023): Der digitale Kapitalismus. Arbeit, Entfremdung und Ideologie im Informationszeitalter. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.
    Hönigswald, Richard (1970, orig. 1937): Philosophie und Sprache. Problemkritik und System, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
    Kant, Immanuel (1998a): Kritik der reinen Vernunft, in: Weischedel, Wilhelm (Hg.): Immanuel Kant. Werke in sechs Bänden, Band II, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
    Krämer, Sybille (Hg.) (2000): Medien - Computer - Realität.
    Wirklichkeitsvorstellungen und Neue Medien, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
    Kümmel, Albert/Löffler, Petra (2002): Medientheorie 1888-1933. Texte und Kommentare, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
    Mager, Astrid (2019) Zur Definition der Ideologie des Algorithmus. Kommerzielle Suchmaschinen im Licht der Ideologiekritik, in: Maske und Kothurn, 64, 107-112.
    Meder, Norbert (1975): Prinzip und Faktum. Transzendentalphilosophische
    Untersuchungen zu Zeit und Gegenständlichkeit im Anschluß an Richard Hönigswald, Bonn: Bouvier Verlag Herbert Grundmann
    Mersch, Dieter (2006): Medientheorien zur Einführung, Hamburg: Junius.
    Staab, Philipp (2019): Digitaler Kapitalismus. Markt und Herrschaft in der Ökonomie der Unknappheit. Berlin: Suhrkamp.
    Tholen, Georg Christoph (2002): Die Zäsur der Medien: Kulturphilosophische
    Konturen, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
    Zuboff, Shoshana (2018): Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus,
    Frankfurt/M.: Campus

    Association in the course directory

    M4.2

    Last modified: Fr 10.01.2025 00:02