Universität Wien

190083 SE Education and Gender (2024S)

Heteronomativität und Perspektiven auf Bildungsprozesse

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Friday 01.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 15.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 12.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 26.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 24.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 07.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 21.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Die Lehrveranstaltung verfolgt folgende Ziele:
- Studierende kennen grundlegende Konzepte der Gender und Queer Studies als Analyseinstrumente gesellschaftlicher Ungleichheits- und Machtverhältnisse
- Studierende können die Relevanz der Ungleichheitsverhältnisse entlang der Kategorien Geschlecht(sidentität), Sexualität, Begehren für Bildungsprozesse beschreiben.
- Studierende können einen selbstgewählten thematischen Schwerpunkt reflektiert bearbeiten und mündlich sowie schriftlich in wissenschaftlicher Weise präsentieren.
- Studierende erleben und reflektieren soziales und inhaltliches Lernen im Lerngruppenformat (vorbereitende Textlektüren und -reflexionen; Feedback zu diversen Textprodukten; Lerngruppe selbst).

Inhalte: Der Begriff Heteronormativität verweist auf den Zusammenhang der zweigeschlechtlichen gesellschaftlichen Ordnung, hierarchischen Geschlechterverhältnissen und normativen Regulierungen von Geschlecht und Begehren. Als Analysebegriff der Gender- und der Queer-Studies wird damit die Naturalisierung und Privilegierung von Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit in Frage gestellt. In der Lehrveranstaltung werden wir die Entstehungsgeschichte des Konzepts besprechen, den theoretischen Hintergrund der dekonstruktiven Geschlechtertheorie erarbeiten und aktuelle Positionen diskutieren. Im zweiten Teil des Semesters werden wir Heteronormativität in Bildungssystemen (Elementarpädagogik, Schule, außerschulische Kinder- und Jugendarbeit, Hochschule) in den Blick nehmen, und zwar sowohl in Hinblick auf Reproduktion heteronormativer Ideale als auch in Richtung Ver-Lernen von Normen und pädagogische Handlungskompetenzen.

Methoden: Die LV-Leitung gibt mit Inputs einen Ein- und Überblick über die Thematik. Ausgewählte Texte werden von den Studierenden vorbereitend gelesen und mittels Textdiskussionen in Kleingruppen sowie plenar mit Hilfe verschiedener didaktischer Ansätze erarbeitet. Präsentationen zu den ersten Ergebnissen der inhaltlichen Auseinandersetzung werden strukturiert angeleitet und begleitet (Peer-Feedback und Feedback der Leitung.) Der Arbeitsprozess der abschließenden schriftlichen Arbeit wird schreibdidaktisch begleitet: Das Verfassen verschiedener vorbereitender Texte im Semesterablauf, Peer- sowie Leitungsfeedback sowie schreibdidaktische Pop-Ups des CTL unterstützen hierbei.
Um einen intensiven Austausch zwischen den Studierenden auch jenseits der Lehrveranstaltungseinheiten zu gewährleisten und vertrauensvolle sowie intensive Feedbackprozesse zu ermöglichen, wird ein Teil der inhaltlichen Auseinandersetzung in Lerngruppen stattfinden (vorbereitende Textdiskussionen; Peer-Feedback zu verschiedenen Textprodukten). Die Anfangsphase der Lerngruppen wird unterstützt, in der Mitte des
Semesters wird die Lerngruppenpraxis reflektiert und gegebenenfalls interveniert.

Assessment and permitted materials

Ziel der wissenschaftlichen Ausbildung im Master ist es, Studierende zu selbständiger Forschung anzuleiten. Deshalb wird in dieser Lehrveranstaltung großer Wert auf eigenständige Recherche und Aufbereitung von Wissen gelegt.

Erlaubte Hilfsmittel: wissenschaftliche Literatur und textgenerierende Künstliche Intelligenz. Der guten wissenschaftlichen Praxis entsprechend sind die Literatur sowie die KI-Tools und deren Verwendungsweise anzugeben (Details werden in der LV besprochen). Die Verantwortung für die abgegebenen Teilleistungen liegt selbstverständlich bei Ihnen als Studierende. Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die LV-Leitung eine mündliche Reflexion der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Leistungskontrolle:
- Inhaltliche Vorbereitung der Textlektüre mittels Lesenotizen und Kurzinput
- Verfassen verschiedener kurzer vorbereitender Texte (Lesenotizen, Themenidee, Rohfassung)
- Präsentation zum einem thematischen Schwerpunkt
- Verfassen einer Seminararbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderungen:
• Anwesenheit ist in der ersten Einheit verpflichtend und insgesamt zu 80% notwendig für einen positiven Abschluss.
• Präsentation zum vereinbarten Termin
• Die verschiedenen Texte (z. B. Lesenotizen, Themenidee, Rohfassung) sind zeitgerecht zu verfassen und abzugeben.
• Die Seminararbeit ist entsprechend den Kriterien einer wissenschaftlichen Arbeit zu verfassen und zum festgelegten Zeitpunkt abzugeben. Gegebenenfalls sieht die Lehrveranstaltungsleitung nach der Abgabe ein Gespräch zur Seminararbeit vor, das positiv zu absolvieren ist.
• Für den erfolgreichen Abschluss sind zumindest 20 Punkte bei der Präsentation und 20 bei der Seminararbeit erforderlich.

Beurteilungsmaßstab
91-100 Punkte = 1
81-90 Punkte = 2
71-80 Punkte = 3
60-70 Punkte = 4
0-59 Punkte = 5
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich.

Examination topics

Prüfungsstoff umfasst alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, inklusive der Inputs, Lektüre, Textdiskussionen und schriftlichen Arbeiten. Unterstützendes Lernmaterial und Hilfestellungen befinden sich auf Moodle.

Reading list

Busche, Mart / Tamas Jules Fütty (2023), Prekäre Subjektivierungs- und Handlungsbedingungen im Kontext Geschlechterpluralität Trans* Inter, Nichtbinarität und Agender in der Schule, in: Jahrbuch erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung 19, 75-90.
https://doi.org/10.3224/84742703.05

Butler, Judith (1991), Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Duggan, Lisa (2002), The New Homonormativity. The Sexual Politics of Neoliberalism, in: Russ Castronovo / Dana D. Nelson (Hg.), Materializing Democracy. Toward a Revitalized Cultural Politics, Durham: Duke University Press, 175-194.

Hark, Sabine (2016), Heteronormativität revisited. Komplexität und Grenzen einer Kategorie, in: Barbara Paul / Lüder Tietz (Hg.), Queer as ... - Kritische Heteronormativitätsforschung aus interdisziplinärer Perspektive, Bielefeld: transcript Verlag, 53-72.

Hartmann, Jutta / Astrid Messerschmidt / Christine Thon (2017) (Hg.), Queertheoretische Perspektiven auf Bildung. Pädagogische Kritik der Heteronormativität. Jahrbuch Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft 13.

Hartmann, Jutta (2016), Doing Heteronormativity? Funktionsweisen von Heteronormativität im Feld der Pädagogik, in: Karim Fereidooni / Antonietta P. Zeoli (Hg.), Managing Diversity. Die diversitätsbewusste Ausrichtung des Bildungs- und Kulturwesens, der Wirtschaft und Verwaltung, Wiesbaden: Springer VS, 105-134.

Hartmann, Jutta (2012), Improvisation im Rahmen des Zwangs. Gendertheoretische Herausforderungen der Schriften Judith Butlers für pädagogische Theorie und Praxis, in: Norbert Ricken / Nicole Balzer (Hg.), Judith Butler: Pädagogische Lektüren.
Wiesbaden: Springer VS, 149-180.

Hartmann, Jutta (2004), Vielfältige Lebensweisen transdiskursiv. Zur Relevanz dekonstruktivistischer Perspektiven in Pädagogik und Sozialer Arbeit, in: dies. (Hg.), Grenzverwischungen. Vielfältige Lebensweisen im Gender-, Sexualitäts- und Generationendiskurs, Innsbruck: Studia Verlag, 17-32.

Kleiner, Bettina (2015), subjekt bildung heteronormativität. Rekonstruktion schulischer Differenzerfahrungen lesbischer, Literature: schwuler, bisexueller und Trans*Jugendlicher, Opladen: Verlag Barbara Budrich. https://doi.org/10.2307/j.ctvdf03fx

Kleiner, Bettina (2015), Qe(e)r durch den Schulalltag? Annäherung an eine machtkritische Lesart von Differenz am Beispiel eines Schülerinterviews, in: Friedericke Schmidt u. a. (Hg), Selbstbestimmung und Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Lebenswirklichkeiten, Forschungsergebnisse und Bildungsbausteine, Wiesbaden: VS Springer. S 261-273.

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WM-M14

Last modified: Th 22.02.2024 13:26