Universität Wien

190085 PS BM 5 Exemplification of Education Theories (PP+SP) (2020W)

Zur Bedeutung von Körper, Leib und Biographie für Bildung, Erziehung und Lernen aus phänomenologischer Perspektive

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

BM 5 PS (PP+SP) + BM 6 (2011)

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

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Die aufgrund der Corona-Situation geforderten Hygienebestimmungen werden einen Einfluss auf die Gestaltung des Seminars haben. Wenn die Zahl der Anmeldungen die derzeit zugelassenen Kapazität des Seminarraums übersteigt, werden Sie damit rechnen müssen, dass die Einheiten vor Ort für Sie zum Teil durch virtuelle Präsenz oder Selbststudium, inklusive die Verwendung von digitale Tools, ersetzt wird.

Raumkapazität HS 1 im WS 20: 18 Studierende + 1 Lehrende*r
Raumkapazität SR 4 im WS 20: 15 Studierende + 1 Lehrende*r

Die erste Einheit (19.10.) findet in Präsenz statt:
Gruppe 1: 13.15 - 14.00 Uhr
Gruppe 2: 14.15 - 15.00 Uhr
Klärung des Settings für Präsenz, Online- und Hybrid-Lehre mit Gruppenaufteilung in alphabetischer Form nach Gruppe 1 und
Gruppe 2.

  • Monday 19.10. 13:15 - 15:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Monday 09.11. 16:45 - 20:00 Digital
  • Monday 16.11. 16:45 - 20:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Monday 30.11. 16:45 - 20:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Monday 14.12. 16:45 - 20:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Monday 18.01. 18:00 - 20:00 Digital
  • Monday 25.01. 16:45 - 20:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Inhalt
Nicht erst seit dem neuesten 'body turn', spielen der Körper bzw. der Leib in bildungswissenschaftlichen Kontexten, oft mehr implizit als explizit eine wichtige Rolle. Jenseits 'ntellektualistischer', primär kognitiv oder kommunikativ orientierter Zugänge zu Fragen von Bildung, Erziehung und Lernen betonen vor allem phänomenologische und genderorientierte aber zum Teil auch biographisch orientierte Zugänge die Bedeutung von leiblicher Erfahrung bzw. analysieren kritisch, etwa in Anschluss an Michel Foucault die 'Disziplinierung des Körpers' nicht zuletzt, sondern auch wesentlich durch pädagogische Praxen und Institutionen. In der von Helmuth Plessner herausgearbeiten Spannung von Leib-Sein und Körper-Haben, in der Phänomenologie Maurice Merlau-Pontys und deren Rezeption etwa durch Käte Meyer-Drawe, wird die Bedeutsamkeit des Körpers/Leibes für unsere Situiertheit in der Welt, für unser Wahrnehmen, Denken und Erfahren und Lernen deutlich
gemacht. In biographischer Hinsicht unterliegen Körper/Leib ständigen Wandlungen vom kindlichen Körper über den Übergang ins Erwachsenenalter und nicht zuletzt hinsichtlich des Alterns. Damit verbunden sind Erfahrungen des Körpers/Leibes in der Ersten-Person-Perspektive aber auch immer im Sinne einer 'Zwischenleiblichkeit' (Merlau-Ponty), die noch vor der Reflexion unser Wahrnehmen und unsere Inter-Aktionen formt. Diese und weitere
Dimensionen in einer bildungswissenschaftlichen Hinsicht mit Fokus auf phänomenologische Zugänge zu theoretisieren und zu problematisieren ist ein wesentliches Anliegen des Proseminars.

Lehrziele
• Auseinandersetzung mit und Analyse und Kritik von Theorien und Konzepten zu Körper und Leib aus den Perspektiven der Philosophischen Anthropologie, Phänomenologie, Gendertheorie und Biographieforschung.
• Reflexion und Analyse bezüglich leiblicher Erfahrungen, leiblichen Lernens in biographischen Kontexten sowie des Körpers als Medium von Lern-, Bildungs und Erziehungsprozessen.
• Auseinandersetzung mit Methoden des wissenschaftlichen Denkens und Forschens insbesondere hinsichtlich phänomenologischer und biographischer Zugänge.
• Erwerb der Kompetenzen zu wissenschaftlichem Arbeiten und zum Verfassen einer Proseminararbeit

Methodik und Didaktik
Theoretische Inputs, vor allem jedoch gemeinsame Lektüre und Analyse, Diskussion und Auslegung von Texten, Hausaufgaben, selbständige Analyse und Kritik von Texten, Diskussion von Forschungsergebnissen.
• Im Zentrum meiner didaktischen Bemühungen liegt das Ziel, dass Kolleg*innen sich neben dem vermittelten und selbst erarbeiteten Wissen eigenständig und kritisch mit Texten und deren Inhalten sowohl mündlich als auch schriftlich auseinandersetzen und
damit sich Formen des wissenschaftlichen Denkens und Schreibens aneignen können.
• Die Kolleg*innen sollen selbständig vorgegebene Texte lesen und schriftlich zusammenfassen.
• Gemeinsame Lektüre und Analyse von unterschiedlichen Textsorten in Bezug auf theoretische Bezüge von Begriffen und Vorstellungen zu Körper, Leib und Biographie sowie von bildungswissenschaftlicher Forschung in diesen Zusammenhängen.
• Auseinandersetzung mit Methoden der Phänomenologie und phänomenologischen Forschung sowie Biographieforschung in der Bildungswissenschaft.

Assessment and permitted materials

• Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar
• Lektüre und schriftliche Bearbeitung ausgewählter Texte plus Diskussion im Plenum und mittels Moodle Plattform
• Portfolio oder Proseminararbeit
• Zweiseitige persönliche Reflexion über das Proseminar am Ende des Semesters
• Evaluation mittels des im u:space angebotenen Onlinetools für Evaluationen

Minimum requirements and assessment criteria

• Anwesenheitspflicht: Studierende dürfen zweimal unentschuldigt fehlen.
• Textlektüre, schriftliche Textreflexion, Teilnahme an Diskussionen (Präsenz, Moolde-Foren)
• Portfolio oder Proseminararbeit

Examination topics

Reading list

Anke Abraham (2002): Der Körper im bigraphischen Kontext. Ein
wissenssoziologischer Beitrag, Wiesbaden, Westdeutscher Verlag
Emmanuel Alloa, Thomas Bedorf, Christian Grüny, Tobias Nikolaus Klass hrsg. (2012):
Leiblichkeit. Geschichte und Aktualtität eines Konzepts, Tübigen, Mohr Siebeck
Peter Altheit, Bettina Dausien, Wolfram Fischer-Rosenthal, Andreas Hanses, Annelie
Keil hrsg. (1999): Biographie und Leib, Gießen, Psychosozial Verlag
Malte Brinkmann/Marc Fabian Buck (2017): Pädagogik - Phänomenologie:
Verhältnisbestimmungen und Herausforderungen (Phänomenologische
Erziehungswissenschaft, Band 3), Wiesbaden, Springer VS
Mary Douglas (2004): Ritual, Tabu und Körpersymbolik. Sozialanthropologische Studien in
Industriegesellschaft und Stammeskultur, 4. Auflage, Frankfurt am Main, Fischer Verlag
Michel Foucault (1998): Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, 12. Auflage,
Frankfurt am Main, Suhrkamp
Robert Gugutzer (2015): Soziologie des Körpers, 5. vollständig überarbeitete Auflage,
Bielefeld, Transcript
Ulle Jäger (2014): Der Körper, der Leib und die Soziologie. Entwurf einer Theorie der
Inkorporierung, 2. Auflage, Königsstein/Taunus, Ulrike Helmer Verlag
Käte Meyer-Drawe (1987): Leiblichkeit und Sozialität. Phänomenologische Beiträge zu
einer pädagogischen Theorie der Inter-Subjektivität, München, Wilhelm Fink Verlag
Helmuth Plessner (2016): Die Stufen des Organischen und der Mensch. Einleitung in die
philosophische Anthropologie, Gesammelte Schriften IV, 2. Auflage, Frankfurt am Main,
Suhrkamp
Hermann Schmitz (2015): Der Leib, der Raum und die Gefühle, Bielefeld, Aisthesis Verlag
Bernhard Waldenfels (2013): Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des
Leibes, Frankfurt am Main, Suhrkamp
Iris Marion Young (2005): On Female Body Experience 'Throwing like a girl' and other
essays, New York, Oxford University Press

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BM 5 PS (PP+SP) + BM 6 (2011)

Last modified: Fr 12.05.2023 00:18