Universität Wien

190085 SE Theories of Education and Learning in the Dynamic Worlds of Media (2021S)

Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Medienpädagogik: Medialer Habitus

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work
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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Das Seminar findet online statt.
Sie finden den Zoom Link in Moodle.

  • Thursday 04.03. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 11.03. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 18.03. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 25.03. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 15.04. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 22.04. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 29.04. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 06.05. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 20.05. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 27.05. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 10.06. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 17.06. 17:00 - 18:30 Digital
  • Thursday 24.06. 17:00 - 18:30 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Der Begriff des Medialen Habitus zählt - etwa neben jenem der Medienkompetenz - zu den grundlegenden Wortfügungen der Medienpädagogik. So hat Dieter Baacke bereits in den 1970er Jahren ein kommunikationstheoretisches Habituskonzept vorgelegt, dass die unbewussten Routinen von Subjekten zum medienpädagogischen Gegenstand erhob. Später wird dieser interdisziplinär entwickelte Begriff des Habitus auch an die Bildungssoziologie Pierre Bourdieus angelehnt und um Aspekte der Medialität des menschlichen Verhaltens erweitert. Zwischen Medienkritik, Medienkunde, Mediengestaltung und Mediennutzung werden im Rahmen der Medienpädagogik deshalb nach wie vor verschiedene Aspekte des Medialen Habitus (Hexis, Hysteresis-Effekt, Speicherfunktion, unbewusste Grundlagen der Praxis, Klassen- und Gschlechtsspezifika des Verhaltens etc.) eingehend diskutiert. Denn das Habituskonzept hat sich sowohl transzendental als auch empirisch als äußerst nützlich erwiesen, wenn es darum geht, das handlungstheoretische Verhältnis von Menschen und Maschinen zu erklären und zu modellieren.

Das Konzept des Medialen Habitus ist daher hochgradig theoretisch angereichert und bewährt sich - auch im inter- und transdisziplinären Zusammenhang - in empirischen bildungssoziologischen Feldstudien vom Kindergarten bis zur Hochschule. Deshalb soll im Rahmen dieses Seminars die Valenz des Habituskonzepts für Bildungs-, Erziehungs- und Lerntheorien herausgearbeitet werden, um im Kontext der Wissens- und Informationsgesellschaft die Medialität des Habitus angesichts der dynamischen Medienwelten von PC, Television, Mobiltelefon, Internet, YouTube, Instagram oder Facebook unter die Lupe zu nehmen. Wenn Lebenswelten Medienwelten sind und Medienwelten Lebenswelten (Dieter Baacke) dann trägt das Konzept des Medialen Habitus sowohl in der
Sozial- als auch in der Medienwissenschaft, die beide als konstitutiv für die Geschichte und Gegenwart der Medienpädagogik erachtet werden können.

Assessment and permitted materials

- regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit
- Referat
- Seminararbeit (15-20 Seiten)

Minimum requirements and assessment criteria

Das Seminar wird im Sinne des Close Reading anhand von rund 10 Primärtexten gestaltet, die als digitaler Reader zur Verfügung gestellt werden. Die Teilnehmer*innen bereiten innerhalb der zugeteilten Themenfelder bzw. Arbeitsgruppen und unter Berücksichtigung weiterer Literatur ein auf die Medienpädagogik bezogenes Impulsreferat von rund 15 Minuten vor, das dann anhand der Primärtexte eingehend diskutiert wird. Auch gemeinsame Referate sind dabei möglich. Die Erarbeitung der rund 10 Primärtexte stellt eine unabdingbare Voraussetzung für die positive Absolvierung des Seminars dar. Im Anschluss an das Seminar wird für den Abschluss eine Seminararbeit von rund 15-20 Seiten erstellt, die in Kombination mit Anwesenheit, Mitarbeit und Referat die Grundlage der Benotung darstellt.

Examination topics

Das Textarchiv soll mit den Referaten und den Abschlussarbeiten durchgearbeitet werden.

Reading list

Baacke, Dieter (1973): Kommunikation und Kompetenz. Grundlegung einer Didaktik der
Kommunikation und ihrer Medien, Juventa: München.

Baacke, Dieter (1999): Medienkompetenz als zentrales Operationsfeld von Projekten, in: Baacke, Dieter/Kornblum, Susanne/Laufer, Jürgen/Mikos, Lothar/Thiele, Günther A. (Hg.) (1999e): Handbuch Medien: Medienkompetenz. Modelle und Projekte. Bonn: Bundeszentrale für poli- tische Bildung (bpb), 31-35, online unter HYPERLINK "http://www.gmkpb.de/bibliothek/baacke_meko.html" : www.gmkpb.de/bibliothek/baacke_meko.html (letzter Zugriff: 05.05.2018).

Barberi, Alessandro/Swertz, Christian (2013): Medialer Habitus, Schwerpunktausgabe MEDIENIMPULSE 4/2013, Erscheinungsdatum: 21.12.2013, online unter: HYPERLINK "http://www.medienimpulse.at/ausgaben/ausgabe-4-2013" http://www.medienimpulse.at/ausgaben/ausgabe-4-2013 (letzter Zugriff: 21.04.2014).

Biermann, Ralf (2009): Der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden. Eine quantitative Studie zum Medienhandeln angehender Lehrpersonen, 1. Aufl., Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Bourdieu, Pierre/Wacquant, Loïc J. D. (2006): Reflexive Anthropologie, Suhrkamp, Frankfurt am Main.

Kommer, Sven (2006): Zum medialen Habitus von Lehramtsstudierenden. Oder: Warum der Medieneinsatz in der Schule eine so ‚schwere Geburt‘ ist, in: Treibel, Annette/Maier,
Maja S./Kommer, Sven/Welzel, Manuela (Hg.): Gender medienkompetent, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 165-177.

König, Markus (2003): Habitus und Rational Choice: Ein Vergleich der Handlungsmodelle bei Gary S. Becker und Pierre Bourdieu, Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag.

Krais, Beate/Gebauer, Gunter (2002): Habitus, Bielefeld: Transcript.

Meder, Norbert (2013): Habitus - auch medialer Habitus - aus pädagogischer Perspektive, in: MEDIENIMPULSE 4/2013, 21.12.2013, online unter:
https://journals.univie.ac.at/index.php/mp/article/view/mi599 (letzter Zugriff: 14.05.2020).

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M4.2

Last modified: Fr 12.05.2023 00:18