Universität Wien

190096 PS Society and Social Change (2018S)

Normalitätsbalancen - Gesellschaftlicher Wandel in den Kontexten von Normativität, Normalität und Normalisierung

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

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Achtung: Ersatztermin für 28.6.!
Neu: 21.6.2018, 16.45 - 20.00 Uhr im Seminarraum 3 !

Thursday 08.03. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Thursday 15.03. 18:00 - 20:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
Thursday 22.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Thursday 19.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Thursday 03.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Thursday 17.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Thursday 14.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Thursday 21.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Inhalt:
Inhalt der Lehrveranstaltung ist der gesellschaftliche Wandel in Bezug auf die Konstrukte: Normalbiographie, Normalarbeitsverhältnis, Normalarbeitszeit, Normalfamilie, Erziehung zur Normalität... hin zu 'flexibleren' Formen, wobei das Normative und das Normale nicht mehr identisch zu betrachten sind sondern zunehmend auseinander driften. Die Bildungswissenschaften und die pädagogische Praxis sind nicht unbetroffen davon, insofern Normativität, Normalität und Normalisierung auch wesentlich Theorie und Praxis der Pädagogik tangieren und sie sich mit dem damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel befassen muss. Die Auseinandersetzung im Proseminar baut auf Michel Foucault und auf die darauf aufbauende Theorie der Normalisierung Jürgen Links auf und unterschiedlicher Rezeptionen dazu in der bildungswissenschaftlichen Theorie und den Zusammenhängen
zwischen Normativität, Normalität und Normalisierung bei Fragen von Bildung, Erziehung oder auch Sozialpädagogik und Sozialer Arbeit.

Lehrziele:
• Die Unterscheidung zwischen Normativität, Normalität und Normalisierung erfassen und in Bezug auf den gesellschaftlichen Wandel beurteilen und analysieren können.
• Wissen über die vielfältigen Formen in welchen die Fragen von Normativität, Normalität und Normalisierung im Rahmen bildungswissenschaftlicher Theorie und pädagogischer Praxis eine Rolle spielen zu erlangen.
• Aktuelle Entwicklungen aus einer historisch-kritischen Perspektive in Bezug auf Fragen der Entstehung und des Wandels normativer Setzungen, der Beurteilung von 'Normalität' und deren Wandel sowie damit verbundene Prozesse der Normalisierung im bildungswissenschaftlichen Kontext, erkennen, analysieren und beurteilen können.
• Vertraut werden mit den Methoden einer historisch-kritischen Hermeneutik und mit Methoden der Diskursanalyse. Didaktik und Methodik
• Im Zentrum meiner didaktischen Bemühungen liegt das Ziel, dass Kolleg*innen sich neben dem vermittelten und selbst erarbeiteten Wissen eigenständig und kritisch mit Texten und deren Inhalten sowohl mündlich als auch schriftlich auseinandersetzen und
damit sich Formen des wissenschaftlichen Denkens und Schreibens aneignen können.
• Die Kolleg*innen sollen selbständig vorgegebene Texte lesen und schriftlich zusammenfassen. Die Übungen werden beurteilt, wobei die Kolleg*innen auf eigene Texte ein Feedback bzgl. Aufbau, Stil, Argumentation und Sinnerfassung erhalten.
• Gemeinsame Lektüre und Analyse von unterschiedlichen Textsorten in Bezug auf theoretische Bezüge von Normativität, Normalität und Normalisierung.
• Auseinandersetzung mit Methoden der Diskurs- und Dispositivanalyse.

Assessment and permitted materials

• Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar
• Lektüre und schriftliche Bearbeitung ausgewählter Texte plus Diskussion
• Selbständige Bearbeitung und Präsentation eines Themas in Gruppen
• Proseminararbeit
• Zweiseitige persönliche Reflexion über das Proseminar am Ende des Semesters

Minimum requirements and assessment criteria

Kennenlernen der Theorien/Konzepte zu Normalität und Normalisierung in ihrer geschichtlichen Dimension bis in die Gegenwart und die damit beschriebenen gesellschaftlichen Veränderungen.
Auseinandersetzung mit Normativität, Normalität und Normalisierung in Bezug auf unterschiedliche bildungswissenschaftliche Fragestellungen (Erziehung, Bildung, Sozialpädagogik, etc).
Reflexion der eingenen Normalitätsvorstellungen und Normativitäten.

Examination topics

Inputs, Anregungen und theoretische Rahmungen zu den behandelten Themen.
Gemeinsame Lektüre relevanter theoretischer Texte, Diskussion, schriftliche Bearbeitung.
Berarbeitung von Themen in Form von Gruppenarbeiten, Referaten, Präsentationen.
Schriftliches Feedback zu schriftlichen Arbeiten und zu den abgehaltenen Referaten und Präsentationen.

Reading list

Andrea D. Bührmann, Werner Schneider (2012): Vom Diskurs zum Dispositiv. Eine Einführung in die Dispositivanalyse, 2. Auflage, Bielefeld

Michel Foucault (1983): Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1, Frankfurt am Main

Michel Foucault (1977): Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, Frankfurt am Main

Michel Foucault (2004): Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Geschichte der Gouvernementaltität 1, Frankfurt am Main

Jürgen Link (2006): Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird, 3. ergänzte und überarbeitete Aufl., Göttingen

Thomas Rolf (1999): Normalität. Ein philosophischer Grundbegriff des 20. Jahrhunderts, München

Elisabeth von Stechow (2004): Erziehung zur Normalität. Eine Geschichte der Ordnung und Normalisierung der Kindheit, Wiesbaden

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BM 21

Last modified: Mo 07.09.2020 15:37