Universität Wien

190103 KU BM 7 Applied Methodology II (AHP+DU+SB) (2021W)

Educational biography research

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work
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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 07.10. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 14.10. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 21.10. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 28.10. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 04.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 11.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 18.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 25.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 02.12. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 09.12. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 16.12. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 13.01. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 20.01. 13:15 - 14:45 Digital
  • Thursday 27.01. 13:15 - 14:45 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Die bildungswissenschaftliche Biografieforschung hat ihre Wurzeln sowohl in der phänomenologischen beziehungsweise der hermeneutischen, als auch in der sozialwissenschaftlichen Traditionslinie qualitativer Forschung. Insbesondere in den achtziger und neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sie unter anderem durch die Arbeiten von Hans-Christoph Koller, Winfried Marotzki und Rainer Kokemohr wesentliche Fortschritte gemacht. Der Schwerpunkt der Analysen lag damals vor allem auf der Bildungstheorie. In seinem Buch Bildung im Widerstreit (1999) unternimmt es Hans-Christoph Koller den Bildungsbegriff empirisch erfassbar zu machen, indem er in theoretischer Hinsicht insbesondere auf Modelle von Wilhelm von Humboldt, Theodor W. Adorno und Jean-François Lyotard zurückgreift. Gleichzeitig nutzt er die Möglichkeiten ausführlicher biografischer Interviews, um einen Zugang zu jenen Bildungsprozessen zu erlangen, die den Lebensweg von Personen begleiten. Damit wird einerseits eine Verbindung zur empirischen Bildungsforschung hergestellt und andererseits werden die theoretischen und methodischen Grundlagen erarbeitet, die es ermöglichen sollen, das Bildungskonzept in den empirischen Forschungsprozess der Erziehungswissenschaft insgesamt zu integrieren und es anschlussfähig für die Sozialwissenschaften zu machen. Darüber hinaus werden die Grundbegriffe, insbesondere jene der Biografie und der Erzählung (Narration) einer detaillierten Analyse unterzogen. Aus methodologischer Perspektive geht es darum das Methodenspektrum qualitativer Forschung (narratives Interview, Objektive Hermeneutik, Qualitative Inhaltsanalyse, Grounded Theory etc.) mit Blick auf biografische Studien zu evaluieren und gegebenenfalls zu verbessern. Damit sind die Voraussetzungen für eine fruchtbare Weiterentwicklung des Forschungsbereichs innerhalb der Bildungswissenschaft (ebenso interdisziplinär wie auch transdisziplinär) geschaffen, die sowohl zu einer weiteren Diversifizierung der theoretischen Konzepte als auch der methodologischen Perspektiven, sowie der Verfahrensweisen geführt haben. Das Forschungsfeld beschäftigt sich heute beinahe mit dem gesamten Spektrum bildungswissenschaftlicher Thematiken, die von biografisch induzierten Lernprozessen, über die verschiedenen Teildisziplinen der Bildungswissenschaft bis in die Hochschullehre reichen. In Bezug auf Letzteres wird beispielsweise von Regina Mikula (2014) der Versuch unternommen, zu untersuchen, wie Studierende ihre Lernprozesse biografisch reflektieren und wie sie sich Kompetenzen aneignen, die für ihre zukünftige Profession eine notwendige Bedingung darstellen.
Die Lehrveranstaltung widmet sich zunächst ausgewählten theoretischen Zugängen, bzw. Konzepten der bildungswissenschaftlich orientierten Biografieforschung. In enger Verbindung dazu werden elementare methodologische Überlegungen eingeführt, um die zum Einsatz kommenden Verfahrensweisen sowohl zu plausibilisieren als auch in ihren Vor- und Nachteilen transparent zu machen. Anschließend wird versucht – ebenfalls in Form ausgewählter Schwerpunkte – verschiedene methodische Orientierungen hinsichtlich der Erhebungs- und der Auswertungsverfahren zu präsentieren. Schließlich geht es darum, ein methodisches Verfahren anhand einer biografischen Thematik zu erproben und damit die Erfahrung eines konkreten Forschungsprozesses (in nuce) zu machen.

Assessment and permitted materials

Regelmäßige Teilnahme, qualifizierte Mitarbeit bei der gemeinsamen Erarbeitung der Thematik des Kurses und Beteiligung an den Diskussionen im Anschluss an die Präsentationen von ausgewählten Konzepten bzw. den methodologisch-methodischen Perspektiven. Referate, bzw. Präsentationen zu einem Thema der LV und Verfassen einer schriftlichen Arbeit in Bezug auf das selbstgewählte biografische Forschungsthema (ein biografisch angelegtes Interview und dessen Auswertung).

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderungen: 1. 60 Punkte (von 100 P.) müssen erreicht werden, 2. Abwesenheiten: 2 UE, 3. PS-Arbeit ist obligatorisch, 2 von 4 Teilleistungen müssen positiv sein.

Die Gewichtung der Teilleistungen im Rahmen des Kurses stellt sich wie folgt dar:
1. Beteiligung an den Diskussionen im Kurs (15% der Gesamtleistung = 15 Punkte).
2. Übungen zu den behandelten qualitativen Verfahren (über moodle) (20% = 20 Punkte).
3. Abhalten einer Präsentation, bzw. eines Referates zu einem ausgewählten Thema des Seminars (25% = 25 Punkte).
4. Verfassen einer schriftlichen Arbeit nach den üblichen Regeln guter wissenschaftlicher Praxis (40% = Punkte).
Insgesamt gilt, dass mindestens zwei der vier Leistungen positiv sein müssen, um erfolgreich abzuschließen, wobei die schriftliche Arbeit eine notwendige Bedingung darstellt.

Benotung:
1 (sehr gut): 100-91 Punkte
2 (gut): 90-81 Punkte
3 (befriedigend): 80-71 Punkte
4 (genügend): 70-61 Punkte
5 (nicht genügend): 60-0 Punkte

Examination topics

Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, insbesondere auch die fachlichen und fachdidaktischen Inhalte und Überlegungen der eigenen und der im Seminar präsentierten Planungen. Unterstützendes Lernmaterial befindet sich auf Moodle.

Reading list

Alheit, Peter (2009): Lebenslanges Lernen und erziehungswissenschaftliche Biographieforschung: Konzepte und Forschung im europäischen Diskurs. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Felden, Heide von (2008) (Hrsg.): Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung. Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaften. Fuchs-Heinritz, Werner (42009): Biografische Forschung: Eine Einführung in Praxis und Methoden. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Kirchhof, Steffen (2008) (Hrsg.): Biografisch lernen & lehren: Reflexionen - Denkanstöße -Praxismodelle. Flensburg: Univ. Press. Kokemohr, Rainer/Koller, Hans-Christoph (1996): Die rhetorische Artikulation von Bildungsprozessen. Zur Methodologie erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung. In Krüger, H .-H. /Marotzki, W. (Hrsg.), Erziehungswissenschaftliche Biographieforschung. Opladen, S. 90-102. Koller, Hans Christoph (1999): Bildung im Widerstreit. Zur Struktur biografischer Bildungsprozesse in der (Post-)Moderne. München: Fink. Krüger, Heinz-Hermann/Marotzki, Winfried (22006) (Hrsg.): Handbuch erziehungswissenschaftliche Biografieforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Marotzki, Winfried (1999): Erziehungswissenschaftliche Biografieforschung. Methodologie -Tradition - Programmatik. In: ZfE 2 (1999) 3, S. 325-341. Mikula, Regina et al. (2014): Figurationen biografischer Lernprozesse. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden: Imprint: Springer VS. Mikula, Regina (2014): Biografieforschung und biografisches Lernen in forschungsgeleiteter Lehre. In: Egger, R. et al. (Hrsg.): Forschungsgeleitete Lehre in einem Massenstudium. Wiesbaden: Springer VS, S. 111-126. Paschelke, Sarah (2013): Biographie als Gegenstand von pädagogischer Forschung und Arbeit: Möglichkeiten einer konstruktiven pädagogischen Biographiearbeit. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Völter, Bettina et al. (22009): Biografieforschung im Diskurs. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

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BM 7 KU II (AHP,DU,SB)

Last modified: Fr 12.05.2023 00:18