Universität Wien

190104 SE Education, Biography and Age (2024W)

Sozialer Aufstieg durch Bildung. Biographieanalytische Rekonstruktionen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 04.10. 14:00 - 17:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Friday 25.10. 09:30 - 13:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Friday 25.10. 14:00 - 17:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Saturday 14.12. 09:30 - 13:00 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Friday 10.01. 14:00 - 17:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
  • Saturday 11.01. 09:30 - 13:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Dass Bildung - im Sinne der erfolgreichen Absolvierung von Bildungsgängen und des Erwerbs von Bildungszertifikaten - Möglichkeiten zu sozialem Aufstieg eröffnet, ist nicht nur eine weit verbreitete Überzeugung (und ein unsere Gesellschaftsordnung
legitimierendes Versprechen), sondern auch ein in empirischen Untersuchungen vielfach thematisiertes (und in Grenzen bestätigtes) Phänomen. Die meisten dieser Untersuchungen bedienen sich dabei quantitativer Methoden und berechnen unter Verarbeitung großer Datenmengen Korrelationen und einflussnehmende Faktoren.

Am biographietheoretischen Ansatz orientierte Arbeiten eröffnen dem gegenüber Einsichten eigener Art in den Zusammenhang von Bildung und sozialem Aufstieg. Auf dem Wege der Rekonstruktion (einer begrenzten Zahl) von Lebensgeschichten vermitteln sie
ein plastisches und tiefenscharfes Bild von förderlichen bzw. -hinderlichen Umständen und von mehr oder weniger anregenden ‚Umwelten‘, von der Bedeutung institutioneller Angebote und persönlicher Begegnungen, dinglicher Ressourcen und medialer
Weltzugänge - und vor allem von der Verarbeitung all dessen zu Erfahrungen, die über den weiteren (Bildungs-)Weg und den Einsatz des erworbenen ‚kulturellen Kapitals‘ in den beruflichen Feldern mit bestimmen. Sie lassen so ein differenziertes Bild der dialektischen
Beziehung von ‚Subjekt‘ und ‚Welt‘ im Prozess des sozialen Aufstiegs durch Bildung entstehen, ein Bild, das neben den Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten auch die Risiken und Nebenwirkungen für die Subjekte nicht ausblendet.

Im Seminar wird zunächst auf die begrifflichen und konzeptuellen Grundlagen (Biographie, Bildung, sozialer Aufstieg) eingegangen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt jedoch auf der empirischen Rekonstruktion von Bildungswegen und sozialen Aufstiegsprozessen über die Analyse autobiographischen Materials. Dabei werden zum einen Fragen des methodischen Vorgehens, der Interpretation und der Theoriebildung besprochen, zum anderen aber auch die thematischen Befunde der biographieanalytischen Arbeit diskutiert
und in die Forschung eingeordnet.

Ziele
• vertieftes Verständnis des biographietheoretischen Ansatzes in der
Bildungswissenschaft
• Fähigkeit zu methodisch kontrollierter Analyse autobiographischen Materials
• erweiterte Kenntnisse über den Zusammenhang von Bildungsverläufen und sozialem Aufstieg
• Einübung in das Fallverstehen als Grundlage pädagogischen Handelns (sowohl in der Beratung wie in der Konzeption und Organisation von Bildungsangeboten)

Arbeitsform
Grundlegende Begriffe und Konzepte sowie methodische Fragen werden in gemeinsamer Lektüre ausgewählter Texte erarbeitet, die in einem Moodle-Kurs bereitgestellt werden.
Die Teilnehmenden beschäftigen sich ferner in Arbeitsgruppen (zu dritt/viert) mit autobiographischem Material, das von der AG gemeinsam ausgewählt und analysiert wird.
Zwischenergebnisse dieser Arbeit werden (nach einer Besprechung mit dem Seminarleiter) im Stile eines Arbeitsberichts im Seminar präsentiert, diskutiert und in einem Handout festgehalten. Anschließend wird die Arbeit am Material in der Gruppe (ggf. auch einzeln) weitergeführt und am Ende in einer schriftlichen Ausarbeitung
zusammengefasst. Wem die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe nicht möglich ist, kann sich in Einzelarbeit anhand der Fachliteratur mit einem thematischen, theoretischen oder methodischen Aspekt des Themas beschäftigen und die Ergebnisse in einem Input im
Seminar (ca. 15 Min.) vorstellen sowie in einer daran anknüpfenden schriftlichen Ausarbeitung festhalten.

Assessment and permitted materials

Zu erbringende Leistungen: regelmäßige Mitarbeit im Seminarplenum (entschuldigtes Fehlen in 2 Sitzungen ist erlaubt); Mitarbeit in einer Kleingruppe (alternativ: Übernahme
einer Einzelarbeit); Präsentation eines Zwischenberichts (bzw. eines Inputrs) im Seminar einschließlich Handout (2-3 S.) und anschließende schriftliche Ausarbeitung (ca. 10 S./Teilnehmer*in). Die Bewertung orientiert sich an der Qualität von Präsentation und Handout (zusammen 50%) sowie schriftlicher Ausarbeitung (50%).

Minimum requirements and assessment criteria

Zu erbringende Leistungen: regelmäßige Mitarbeit im Seminarplenum (entschuldigtes Fehlen in 2 Sitzungen ist erlaubt); Mitarbeit in einer Kleingruppe (alternativ: Übernahme
einer Einzelarbeit); Präsentation eines Zwischenberichts (bzw. eines Inputrs) im Seminar einschließlich Handout (2-3 S.) und anschließende schriftliche Ausarbeitung (ca. 10 S./Teilnehmer*in). Die Bewertung orientiert sich an der Qualität von Präsentation und Handout (zusammen 50%) sowie schriftlicher Ausarbeitung (50%).

Examination topics

Prüfungsstoff sind die Lehrinhalte der Veranstaltung.

Reading list

Dausien, Bettina/Rothe, Daniela/Schwendowius, Dorothee (Hrsg.) (2016): Bildungswege.
Biographien zwischen Teilhabe und Ausgrenzung. Frankfurt/New York.

Eribon, Didier (2016): Rückkehr nach Reims. Berlin.

Kluchert, Gerhard (2022): Bildungsaufstieg zwischen Struktur und Prozess. Zu neuen
Ansätzen, Problemen und Perspektiven seiner historischen Erforschung. In: Archiv
für Sozialgeschichte 62, S. 31-55.

Reuter, Julia/Gamper, Markus/Möller, Christina/Blome, Frerk (Hrsg.) (2020): Vom
Arbeiterkind zum Professor. Sozialer Aufstieg in der Wissenschaft. Bielefeld.

Association in the course directory

M7.1

Last modified: We 02.10.2024 18:26