190124 SE Theory and practical experience of education and consulting (2012S)

Im Zentrum des Seminars stehen Probleme des Umgangs mit vielfältigen Möglichkeiten des Andersseins im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Erkenntnissen der Gender- und Queer- sowie der kritischen Weißheits- und der Dis/abilityforschung. Ein zentraler Schwerpunkt liegt in der Diskussion von Begriffen wie Gender, kulturelle Herkunft, Religion, sexuelle Präferenz, Generation, soziale Schicht und Behinderung sowohl als strukturelle als auch als subjektiv erfahrene soziale Kategorien der Differenz. Untersucht werden ebenfalls Querverbindungen (Intersektionen) der Kategorien miteinander. Die erwähnten Kategorien spielen in Gleichstellungsgesetzen und der Politik der Diversität in der EU eine wichtige Rolle, um allen Menschen Chancengleichheit zu ermöglichen. Schon bei der Geburt ist jedes Individuum unterschiedlichen sozialen Bedingungen, Normen, Konventionen und Idealen unserer Gesellschaft unterworfen. Normen und Ideale spielen bereits bei der Wahrnehmung von Differenzen zwischen Subjekten und der Zuschreibung von bestimmten kulturellen Eigenschaften eine wichtige Rolle (Personenmerkmale, Zugehörigkeit zur sozialen Gruppe). Abweichungen von Normen bedingen häufig Diskriminierung und Ausgrenzung sowie Identitätszwänge.
Die Auseinandersetzung mit Normen, den Grenzen und Potenzialen von Diversitätspolitik stellen einen weiteren Schwerpunkt des Seminars dar, um Gerechtigkeit und Chancengleichheit als Grundlage der Beratung im Bildungsbereich besser verstehen zu können. Geboten wird weiters die Möglichkeit, Probleme bei der Beratung aus der eigenen Praxis im Kontext des Umgangs mit vielfältigen Möglichkeiten des Andersseins darzustellen.