Universität Wien

190131 SE Theory of Educational Science IV: Education, Counseling and Human Development (2021S)

Biographie und Lebenslauf im Kontext der Sozialen Arbeit

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work
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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

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Hinweis zu Covid-19: Die Lehrveranstaltung findet nach aktuellen Planungsstand digital statt. Weitere Informationen zum Ablauf der Veranstaltung werden in der ersten digitalen Sitzung bekannt gegeben.

Sofern die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt, wird die Abschlusssitzung als Präsenzveranstaltung durchgeführt.

  • Monday 12.04. 10:00 - 12:00 Digital
  • Friday 23.04. 08:00 - 12:00 Digital
  • Friday 14.05. 08:00 - 12:00 Digital
  • Friday 28.05. 08:00 - 12:00 Digital
  • Friday 11.06. 08:00 - 12:00 Digital
  • Friday 25.06. 08:00 - 12:00 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Biografische Fallrekonstruktionen sind ein wichtiges methodisches Instrument der sozialwissenschaftlichen Forschung ebenso des (sozial)pädagogischen Fallverstehens. Die Annahme ist, dass die Verschränkung zwischen gesellschaftlichen Strukturen und Möglichkeitsräumen und individuellen Lebensgeschichten nicht allgemein geklärt werden kann, sondern für jeden Einzelfall rekonstruiert werden muss. Biografiearbeit hat somit das Ziel des Erkennens allgemeiner Strukturen im Einzelfall und in individuellen Lebensgeschichten.
Auch in der Sozialen Arbeit hat die biografische Einzelfallhilfe eine lange Tradition. Sozialarbeiter:innen befassen sich mit sozialen Problemen und Problemlagen von Menschen, die sich in besonderen Lebenslagen und -krisen befinden. Für die Praxis einer Soziale Arbeit, die dem Fallbezug eine zentrale Bedeutung einräumt, bedeutet dies, Lebensgeschichten in historischen und sozialen Bedingungsgefügen zu rekonstruieren und daraus mögliche Handlungsstrategien zu entwickeln, die die Adressat:innen bei der Bewältigung von Krisensituationen und Problemlagen und bei der Gestaltung eines gelingenden Alltags unterstützen können.
Auf Grundlage ausgewählter Texte befassen sich Studierende im Rahmen des Seminars folgenden Fragen:
- Was heißt Biografiearbeit im Kontext Sozialer Arbeit?
- Warum ist Biografiearbeit im Rahmen professioneller Sozialer Arbeit sinnvoll und von Nutzen? Warum ist eine biografische Perspektive gewinnbringend für die sozialarbeiterische- und pädagogische Praxis?
- Was kann Biografiearbeit leisten und welche Risiken können gar mit einer biografischen Perspektive in der Sozialen Arbeit verbunden sein?
- (Wie) kann eine biografische Perspektive dazu beitragen eigene Normalitätserwartungen und normative Vorannahmen im Hinblick auf die Biografien von Adressat:innen kritisch zu reflektieren?

Assessment and permitted materials

Der Kurs ist positiv abgeschlossen, wenn alle Teilleistungen erbracht und formal und inhaltlich positiv beurteilt wurden.

Minimum requirements and assessment criteria

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar sind die regelmäßige Anwesenheit und die Mitarbeit in den Seminarsitzungen. Daneben werden erwartet die gründliche Lektüre, Vorbereitung und Präsentation von Texten sowie eine aktive Teilnahme an den Seminardiskussionen und an Gruppenarbeiten.

Examination topics

Reading list

Dausien, Bettina (2005): Biografieorientierung in der Sozialen Arbeit. In: Sozial Extra 29 (11), S. 611. DOI: 10.1007/s12054-005-0123-x.
Dausien, Bettina; Rothe, Daniela; Schwendowius, Dorothee (2016): Teilhabe und Ausgrenzung als biographische Erfahrung Einführung in eine biographiewissenschaftliche Analyseperspektive. In: Bettina Dausien, Daniela Rothe und Dorothee Schwendowius (Hg.): Bildungswege. Biographien zwischen Teilhabe und Ausgrenzung. Frankfurt, New York: Campus Verlag (Band 13), S.25-67.
Hanses, Andreas (2003): Angewandte Biographieforschung in der Sozialen Arbeit. Erörterungen zu 'Abkürzungsverfahren' biographischer Analysen in praxisorientierter Forschung. In: Otto, Hans-Uwe/Oelerich, Gertrud/Micheel, Heinz-Günter (Hg.): Empirische Forschung und Soziale Arbeit. Ein Lehr- und Arbeitsbuch. München/Unterschleißheim: Luchterhand, S. 259-277.
Helfferich, Cornelia (2016): Biografien und Lebenslauf. In: Albert Scherr (Hg.): Soziologische Basics. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 43-49.
Köttig, Michaela (2018): Biographieforschung und Soziale Arbeit. In: Helma Lutz, Martina Schiebel und Elisabeth Tuider (Hg.): Handbuch Biographieforschung. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 367-378.
Jakob, Gisela (2018): Biographie. In: Hans-Uwe Otto, Hans Thiersch und Treptow Rainer (Hg.): Handbuch Soziale Arbeit. 6. überarbeitete Auflage. München: Ernst Reinhardt Verlag, S.203-211.
Schütze, Fritz (2021): Biographieanalyse als Fallanalyse par excellence innerhalb der Sozialarbeit. In: Fritz Schütze (Hg.): Professionalität und Professionalisierung in pädagogischen Handlungsfeldern. Soziale Arbeit.
Hölzle, Christina (2011): Gegenstand und Funktion von Biografiearbeit im Kontext Sozialer Arbeit. In: Christina Hölzle und Irmgard Jansen (Hg.): Ressourcenorientierte Biografiearbeit. Grundlagen - Zielgruppen - Kreative Methoden. 2., durchgesehene Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 31-54.
Köttig, Michaela (2007): Zwischen Handlungsdruck im Interaktionsgeschehen und Fallverstehen. Zur Übersetzung rekonstruktiven Vorgehens aus dem Forschungsprozess in die Offene Jugendarbeit. In: Giebeler, Cornelia/Fischer, Wolfram/Goblirsch, Martina/Miethe, Ingrid/Riemann, Gerhard (Hg.): Fallverstehen und Fallstudien. Interdisziplinäre Beiträge zur rekonstruktiven Sozialarbeitsforschung. Rekonstruktive Forschung in der Sozialen Arbeit Bd. 1. Opladen: Barbara Budrich, S. 79-92.
Loch, Ulrike/Schulze, Heidrun (2002): Biographische Fallrekonstruktionen im handlungstheoretischen Kontext der sozialen Arbeit. In: Thole, Werner (Hg.): Grundriss Soziale Arbeit. Ein Handbuch. Opladen: Leske + Budrich, S. 559-576.
Polat, Serpil (2017): 'Ich bin Kokosnuss sozusagen'. In: Tina Spies und Elisabeth Tuider (Hg.): Biographie und Diskurs. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 195-212.
Rosenthal, Gabriele (2019): Biographieforschung. In: Nina Baur und Jörg Blasius (Hg.): Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung. 2. Aufl. 2019. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 585-598.
Schmitt, Caroline (2018): Transnationale Biografiearbeit mit geflüchteten Menschen. In: Beate Blank, Süleyman Gögercin, Karin E. Sauer und Barbara Schramkowski (Hg.): Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 635-644.
Schulze, Heidrun (2008): Lebensgeschichtliches Erzählen im Kontext von Beratung und Therapie [32 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung/Forum: Qualitative Social Research, 9(1), Art. 1, http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-08/08-1-1-d.htm (Zugriff am 25.5.2008).
Opladen, Toronto, Stuttgart: Verlag Barbara Budrich; UTB (Professionalität und Professionalisierung pädagogischen Handelns), S. 125-163.
Völter, Bettina (2014): Übergänge in Lebensgeschichten. Biographiesensible Zuwendung und Beratung. In: Jule-Marie Lorenzen, Lisa-Marian Schmidt und Dariuš Zifonun (Hg.): Grenzen und Lebenslauf. Beratung als Form des Managements biographischer Übergänge.

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M3d

Last modified: Fr 12.05.2023 00:18