Universität Wien

190245 SE Education and felicity. Thinking about aims of education beyond moral philosophy and effort (2009S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

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Tuesday 03.03. 16:00 - 18:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
Saturday 28.03. 09:00 - 17:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
Friday 24.04. 09:00 - 17:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
Saturday 23.05. 09:00 - 17:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1

Information

Aims, contents and method of the course

Im 20. Jahrhundert findet der Glücksbegriff vor allem in pädagogischen Protestbewegungen (Reform-, Antipädagogik oder Antiautoritären Erziehung) als Antwort auf ein dem wirtschaftlichen Denken entlehntes Leistungsprinzip Einsatz. Bis heute wünschen Eltern primär dass ihre Kinder glücklich sind. Aus Sicht der Eltern kann es verwundern, dass Hauptströmungen der modernen Erziehungswissenschaft bis heute ganz überwiegend an den zentralen Leitbegriffen Mündigkeit und Moralität orientiert sind. Diese Diskrepanz zwischen Wissenschaft und Lebenswelt ist weniger verblüffend, wenn man die Entstehungsgeschichte der Disziplin mitberücksichtigt.
Die Geburt der Disziplin aus dem Geist der Aufklärung impliziert eine Distanzierung von überlieferten Denk- und Lebensmustern. Gründungsväter wie Kant, Herbart oder Schleiermacher stufen die Familienerziehung einhellig als zufällige und defizitäre Erziehungspraxis ein, die als sozialgeschichtlicher Bezugspunkt pädagogischer Grundlagenreflexion ausscheidet.
Dass "Glück" zeitgleich auch als pädagogische Zielkategorie immer mehr ins Abseits gerät, ist begründungstheoretisch durch einen Paradigmenwechsel in der Ethik begünstigt. Mit Tugendhat lautet die Fragestellung der antiken Glücks-, respektive Strebensethik: was ist es, was ich für mich wahrhaft will; die der modernen Moral- respektive Pflichtenethik: was ist es, was ich in Bezug auf die anderen soll? Moderne Pflichtethik kennt Glück nur noch als Bezeichnung für die Befriedigung subjektiver, nicht verallgemeinerbarer Neigungen. In Abkehr von der Zielkategorie "Glück" steht pädagogische Unterstützung Fragen nach einer gelingenden Lebensführung, etwa im Zusammenhang einer Schullaufbahnberatung, ratlos gegenüber.
Vor dieser Problemskizze befasst sich das Seminar mit Bausteinen einer zeitgemäßen eudämonistisch versierten Pädagogik. Zu Einblicken in die Geschichte von Brückenschlägen zwischen Pädagogik und praktischer Philosophie gesellen sich auch Befunde der empirischen Glücksforschung. Eine eudämonistisch versierte Pädagogik steht heute u. a. vor den Aufgaben das Verhältnis von Glückseligkeit und Moralität zu bestimmen und eine Theorie von spezifisch kindlichem Glück aufzuweisen.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

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4.1

Last modified: Mo 07.09.2020 15:37