Universität Wien
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200213 SE Identity and Belonging (2021W)

Gestörte Gesellschaft? Kritische Perspektiven auf psychische Störungen

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 20 - Psychologie
Continuous assessment of course work
REMOTE

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Anmeldung:
Im Rahmen des e-Learning Ansatzes der Universität Wien werden wir die Auswahl der Teilnehmenden an diesem Seminar per E-Mail-Anmeldung durchführen, zu diesem Zweck bitten wir jede/n Studierende/n eine E-Mail an folgende Adresse zu schicken: alexander.michael.corlath@univie.ac.at. In dieser Mail sollen folgende Informationen enthalten sein
1. Name, Matrikelnummer und Studiengang/Studiengänge
2. Anzahl der erreichten ECTS pro Studiengang (Fortschritt des Studiums)
3. Eine kurze Begründung weshalb Interesse besteht an diesem Seminar teilzunehmen (akademisch und privat)Anmeldeschluss ist der 27.09.2021 , Anmeldungen danach können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Studierenden werden entsprechend per Mail über Zusagen/Absagen informiert und erhalten infolgedessen weitergehende Informationen zum Ablauf des Seminares. Falls es mehr Interessent*innen gibt, erfolgt die Auswahl auf Grund Punkt 3

  • Monday 04.10. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 11.10. 10:45 - 13:00 Digital
  • Monday 18.10. 11:30 - 14:30 Digital
  • Monday 25.10. 11:30 - 14:30 Digital
  • Monday 08.11. 11:30 - 14:30 Digital
  • Monday 15.11. 11:30 - 14:30 Digital
  • Monday 22.11. 11:30 - 14:30 Digital
  • Monday 29.11. 11:30 - 14:30 Digital
  • Monday 06.12. 11:30 - 13:00 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Die Benennung und Klassifikation psychischer Störungen entsteht nicht in einem neutralen ahistorischen Raum, sondern ist eng an geltende Vorstellungen von "normalem" und "abweichendem" Verhalten und Erleben und somit auch an gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse geknüpft. Dies bedeutet einerseits, dass gesellschaftliche Verhältnisse Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten sowie die Entstehung psychischer Störungen und Leidens haben. So ist seit längerem bekannt, dass gesellschaftlich benachteiligte Gruppen, wie LGBTIQA+ oder BPOC, eine höhere Vulnerabilität aufweisen, psychisch zu erkranken. Andererseits wird durch diese Verhältnisse jedoch auch definiert, welches Verhalten und Erleben als krank bzw. gesund gilt. So wurde beispielsweise Homosexualität als psychische Störung erst 1987 aus dem DSM-III und 1991 aus dem ICD-10 gestrichen, während die Geschlechtsidentität von trans Personen bis heute mit der Diagnose "Störung der Geschlechtsidentität" nach ICD-10 pathologisiert wird.
Ziel der Lehrveranstaltung ist eine kritische Auseinandersetzung mit psychischen Störungen und deren Verschränkung mit Macht- und Herrschaftsverhältnissen aus feministischer und gesellschaftskritischer Perspektive. Dies soll auf zwei Ebenen geschehen:

1. Stabilisierung und Reproduktion gesellschaftlicher Macht- und Herrschaftsverhältnisse durch psychiatrische Diagnosen:

Anhand ausgewählter Beispiele sollen die historischen Entwicklungen der Definitionen psychischer Störungen und aktuelle Diskurse um psychische Störungen kritisch auf die (Re)Produktion von Macht- & Herrschaftsverhältnissen beleuchtet werden. Zentrale Fragen dabei sind: Wie wird durch psychiatrische Diagnosen Verhalten und Erleben pathologisiert? Welche Vorannahmen gesellschaftlicher Ordnung liegen spezifischen Störungen zugrunde?

2. Einschreibung gesellschaftlicher Macht- und Herrschaftsverhältnisse in das Erleben und Verhalten von Subjekten:

Aufbauend auf Fragen der historischen Entwicklungen rund um Psychiatrie und psychiatrischen Diagnosen sowie deren gesellschaftspolitischer Einordnung, soll auf einer zweiten Ebene untersucht werden, inwieweit sich gesellschaftliche Verhältnisse bzw. Ideologien der Ungleichheit, wie Sexismus, Rassismus oder LGBTIQA+-Feindlichkeit, in Subjekte einschreiben und sich (unter anderem) in psychischen Krankheiten äußert.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Für eine positive Absolvierung der Lehrveranstaltung sind die Anwesenheit in den LV-Einheiten, die mündliche Mitarbeit und Teilnahme an Diskussionen, sowie die Lektüre der für die jeweiligen Module zur Verfügung gestellten Texte Voraussetzung. Die Teilnehmer*innen sollen zudem zu ausgewählten Einheiten Einzel- und Gruppenaufgaben bearbeiten und verschriftlichen. Zusätzlich wird in Kleingruppen mit Unterstützung der Lehrenden ein kleines Rechercheprojekt in Form eines Interviews mit ausgewählten psychiatrischen Einrichtungen, Organisationen oder in diesem Bereich arbeitenden Personen zu konzipieren, umzusetzen und vorzustellen sein.

Examination topics

Reading list


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Last modified: Fr 12.05.2023 00:19