210045 SE BAK10 International Politics and Development (2014W)

INTERNATIONALE POLITISCHE ÖKONOMIE DES WETTBEWERBSSTAATES

Im Zuge der Krisenpolitik 2008ff. zeigt sich eine bemerkenswerte Kontinuität eines Leitbilds von Staatlichkeit, das in der deutschsprachigen politikwissenschaftlichen Debatte insbesondere unter der Bezeichnung >Wettbewerbsstaat< firmiert. Die Lehrveranstaltung widmet sich aktuellen und historischen Bestandsaufnahmen zu den polit-ökonomischen Grundlagen dieser umfassenden Wettbewerbsorientierung, zu denen u.a. der Übergang vom >Binnen- zum Weltmarkt<, >Finanzialisierung<, der Zusammenhang zwischen Auslandsverschuldung und Leistungsbilanzsalden sowie die Nutzung von Krisen als Durchsetzungsmodus sog. >Strukturanpassungsprogramme< zählen.

Dafür wird in einem ersten Schritt eine Einbettung der Konzepte von >Staat< und >Krise< in konkurrierenden Analyseperspektiven der Internationalen Politischen Ökonomie vorgenommen (wie z.B. >merkantilistischer Realismus<, >liberaler Internationalismus< und >historischer Strukturalismus<). Daran schließt eine empirische Auseinandersetzung mit zentralen Interventionsfeldern wettbewerbsstaatlicher Politik im historischen Vergleich (wie z.B. Außenwirtschafts-, Fiskal- und Sozialpolitik).

Dies bildet die Basis für die Reflexion auf aktuelle Projekte und Debatten zur Rolle des Staates (wie z.B. USA-EU Freihandelsabkommen >TTIP<, >Maastricht 2.0<, Aufstieg der >BRICS<-Staaten?).