Universität Wien

210112 SE M9 b: East European Studies (2010W)

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 40 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Wednesday 13.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 20.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 27.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 03.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 10.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 17.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 24.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 01.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 15.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 12.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 19.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Wednesday 26.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Anhand ausgewählter Texte soll die gesellschaftliche Verankerung des Islams und dessen Politisierungspotential in Zentralasien untersucht werden. Nach dem Einstieg mit allgemeinen Texten zum Verhältnis von Islam und Politik wird die politische und gesellschaftliche Rolle des Islams in den vorkolonialen zentralasiatischen Stammesgesellschaften behandelt. Diesem stark tribal geprägten „Volksislam“ wird ein durch Schriftkultur und Scharia (islamisches Gesetz) geprägter „Gelehrtenislam“ der Flussoasen gegenübergestellt, welcher eine wichtige Rolle für die politische Legitimierung der vorkolonialen zentralasiatischen Patrimonialstaaten (Chanate von Chiwa und Kokand, Emirat von Buchara) spielte. Im Anschluss sollen dann die Auswirkungen der zaristischen Kolonialverwaltung auf den Islam und auf islamisch geprägte Eliten analysiert werden. Die Sowjetisierung der Region war mit der radikalen Bekämpfung aller islamischen Einrichtungen und Eliten verbunden (Aufhebung der islamischen Stiftungen, Schließung von Moscheen, Verfolgung von Mullahs), führte aber während des 2. Weltkriegs zur Errichtung von Geistlichen Verwaltungen (Muftiaten), die bis zum Zerfall der Sowjetunion die Religionsausübung unter staatlicher Kontrolle stellten und ein säkulares Islamverständnis verbreiteten. In vergleichender Perspektive wird dann die gesellschaftliche und politische Rolle des Islams in den unabhängigen Republiken in Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisien und Kasachstan untersucht. Dabei soll analysiert werden, in welcher Weise die Präsidialverwaltungen den Islam politisch zu integrieren versuchen und wie hoch das Politisierungspotential des Islams einzuschätzen ist.

Assessment and permitted materials

Beurteilt werden die (1) genaue Lektüre der behandelten Texte anhand der aktiven Teilnahme an der Seminardiskussion (10-30 %), (2) die Präsentation der Referatsthemen (inkl. Fragestellung) mit Folien/Overheadprojektor und Handout (Zusammenfassung der Präsentation) (34%) und die Abfassung einer Seminararbeit (15-20 Seiten) (36-56 %) bis zum 7. März 2010.

Minimum requirements and assessment criteria

Die Teilnehmer sollen in ein Forschungsfeld der Zentralasienforschung eingeführt und mit Hilfestellungen in die Lage versetzt werden, sich kritisch mit der Literatur auseinander zu setzen und die impliziten methodischen und wissenschaftstheoretischen Grundannahmen in den behandelten Texten zu erkennen. Dabei wird auf die Bedeutung der historisch-vergleichenden Methode, der Theoriebildung und der damit verbundenen Verwendung eines klar definierten analytischen Instrumentariums hingewiesen.

Examination topics

Das Seminar ist als Literaturseminar mit Pflichtlektüre konzipiert

Reading list

*Ahmed Rashid, Heiliger Krieg am Hindudusch, Der Kampf um Macht und Glauben in Zentralasien, Droemer 2002.
* Adeeb Khalid, Islam After Communism: Religion and Politics in Central Asia, Berkeley; University of California Press, 2007.
*Andrea Strasser, u. a., Hrsg., Zentralasien und Islam = Central Asia and Islam., Hamburg: Deutsches Orient-Institut, 2002.
*Udo Steinbach, M.-C. von Gumppenberg, Zentralasien: Geschichte, Politik, Wirtschaft. Ein Lexikon, München: C. H. Beck 2005.

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:38