Universität Wien

210116 SE M3: Political Theories and Research on Theory (2021S)

The State in Postmarxism

9.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Continuous assessment of course work
REMOTE

Die Lehre wird im SoSe 2021 zu Beginn voraussichtlich digital stattfinden. Je nach Lage wird auf hybride oder Vor-Ort-Lehre umgestellt. Die Lehrenden werden die konkrete Organisationsform und Lehrmethodik auf ufind und Moodle bekannt geben, wobei auch mit kurzfristigen Änderungen gerechnet werden muss.

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 50 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 11.03. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 18.03. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 25.03. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 15.04. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 22.04. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 29.04. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 06.05. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 20.05. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 27.05. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 10.06. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 17.06. 09:45 - 11:15 Digital
  • Thursday 24.06. 09:45 - 11:15 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Postmarxistische Theorien versuchen, Zwischenräume zu eröffnen. Abseits einer Entweder-oder-Konzeption geht es vor allem um das Zusammenspiel, die Gleichzeitigkeit und das Verhältnis scheinbar oppositioneller Kategorien (z.B. das Universelle und das Partikulare, das Politische und die Politik, Struktur und Subjekt, Grenze und Horizont, Staat und (Zivil)Gesellschaft, etc.). Bis heute bleiben jene Ansätze, die unter dem Namen „Postmarxismus“ geführt werden, äußerst heterogen. Dennoch weisen die solchermaßen bezeichneten Theorien Parallelen auf. Dazu gehört auch, dass ihnen oft ein mangelndes Verständnis des Staates vorgeworfen wurde und wird.
Dieses Seminar widmet sich also der Frage der Staatlichkeit in postmarxistischen Theorien: von Agamben, Badiou, Balibar, Butler, Deleuze und Guattari, Hardt und Negri, Lefort und Gauchet, Laclau und Mouffe, Nancy, Rancière und Žižek. Eine zentrale Annahme postmarxistischer Theorien ist, dass Institutionen zuallererst durch hegemoniale Artikulationen hervorgebracht werden. Die Frage des Staates und der Institutionen wird über eine solche Theoretisierung re-politisiert.

Die Zugänge einiger postmarxistischer Autor_innen zum Staat werden im Seminar anhand zentraler Konzepte in leicht zugänglicher Form dargestellt und von marxistischen und neomarxistischen Staatstheorien abgegrenzt. Zudem wird die Relevanz der Ansätze in Hinblick auf zeitgenössische politische Bewegungen hin geprüft.

Assessment and permitted materials

AUSSCHLIEßLICH DIGITAL
a) Regelmäßige Teilnahme (max. zwei Fehleinheiten) und aktive Mitarbeit (15%)
b) Schriftliche und termingerechte Abgabe der Lektürereflexion (20%)
c) kurze Präsentation wichtiger Thesen (in Gruppen zusammengefasst) (25%)
d) Seminararbeit (40%)
Eine selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn über univis ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!
Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierenden, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderung für die positive Beurteilung ist der positive Abschluss JEDER Teilleistung.
Dazu gehören: die regelmäßige Teilnahme (ein zweimaliges Fehlen ist gestattet); aktive Mitarbeit und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den behandelten Texten; Diskussion in der Stunde und Referat. Am Ende des Semesters ist eine 10-seitige Seminararbeit abzugeben.

Examination topics

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent und als Theorieseminar konzipiert. Insofern liegt der didaktische Fokus auf der intensiven Lektüre der Texte und der gemeinsamen Diskussion sowie dem selbstständigen Arbeiten für die Seminararbeit.

Reading list

EIN READER WIRD ZUR VERFÜGUNG GESTELLT

Einführung und Überblick:
Bruell, Cornelia und Monika Mokre (2018): Postmarxistisches Staatsverständnis, Baden- Baden.

Badiou, Alain, 2017: „Vierundzwanzig Anmerkungen über die Verwendung des Wortes „Volk““, in: Badiou / Bourdieu / Butler et al.: Was ist ein Volk?, Paris 2017, S. 9-16.

Butler, Judith, 2017: „Wir, das Volk“: Überlegungen zur Versammlungsfreiheit, in: Badiou, Alain/ Bourdieu, Pierre/ Butler, Judith/ Didi-Hubemann, Georges/ Khiari, Sadri/ Rancière, Jacques, Was ist ein Volk? Hamburg 2017, S. 39-55.

Deleuze, Gilles/Guattari, Felix, 2005: Tausend Plateaus: Kapitalismus und Schizophrenie. Berlin.

Derrida, Jacques, 1991: Gesetzeskraft. Der „mystische Grund der Autorität“. Frankfurt.

Hardt, Michael/ Negri, Antonio, 2003: Empire. Die neue Weltordnung. Frankfurt.

Hetzel, Andreas, 2009: „Der Staat im Diskurs der radikalen Demokratie“, in: Rüdiger Voigt und Michael Hirsch (Hrsg.), Der Staat in der Post-Demokratie. Staat, Politik, Recht und Polizei in der neueren französischen Philosophie, Stuttgart 2009, S. 171-189.

Laclau, Ernesto, 2002: „Subjekt der Politik, Politik des Subjekts“, in: ders.: Emanzipation und Differenz, hrsg. und Vorwort von Marchart, Oliver, Wien 2002, S. 79-103.

Laclau, Ernesto/Mouffe, Chantal, 1991: Hegemonie und radikale Demokratie: zur Dekon- struktion des Marxismus. Wien.

Marchart, Oliver, 2001: "Die politische Theorie des zivilgesellschaftlichen Republikanismus: Claude Lefort und Marcel Gauchet", in: Brodocz, André /Schaal, Gary S. (Hrsg.): Politische Theorien der Gegenwart II, Opladen 2001, S. 161-191.

Marchart, Oliver, 2009: „Politik ohne Fundament. Das Politische, der Staat und die Unmöglichkeit der Gesellschaft bei Ernesto Laclau und Chantal Mouffe“, in: Hirsch / Voigt (Hrsg.): Der Staat in der Postdemokratie. Staat, Politik, Demokratie und Recht im neueren französischen Denken, Stuttgart 2009, S. 133-144.

Mouffe, Chantal, 2007: Pluralismus, Dissens und demokratische Staatsbürgerschaft, in: Martin Nonhoff (Hrsg.), Diskurs - radikale Demokratie - Hegemonie. Zum politischen Denken von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe, transcript, Wien 2007, S. 41-53.

Nancy, Jean-Luc, 1983: Die undarstellbare Gemeinschaft. Stuttgart.

Rancière, Jacques, 2011: Der Hass der Demokratie. Berlin.

Žižek, Slavoj, 2012: „Das ‚unendliche Urteil‘ der Demokratie“, in: Agamben, Badiou, Bensaid et al.: Demokratie? Eine Debatte, Frankfurt a.M. 2012, S. 117-136.

Association in the course directory

Last modified: Fr 12.05.2023 00:19