Universität Wien

210124 SE M8: Gender and Politics (2018W)

Symbolic Violence: politics and gender according to Pierre Bourdieu

9.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Continuous assessment of course work

A registration via u:space during the registration phase is required. Late registrations are NOT possible.
Students who miss the first lesson without prior notification will lose their seat in the course.

Follow the principles of good scientific practice.

The course instructor may invite students to an oral exam about the student’s written contributions in the course. Plagiarized contributions have the consequence that the course won’t be graded (instead the course will be marked with an ‘X’ in the transcript of records).

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 45 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 25.01. 09:45 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Saturday 26.01. 10:00 - 16:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Monday 28.01. 09:45 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Tuesday 29.01. 13:15 - 20:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Pierre Bourdieu beschreibt und analysiert Politik als ein spezialisiertes „Feld“, auf dem um die Definition und Durchsetzung der legitimen Sicht- und Teilungsprinzipien einer Gesellschaft gerungen wird. Teilungen sind immer verbunden mit der Zuweisung von Menschen an bestimmte soziale Plätze, die zueinander in einem Verhältnis der Ungleichheit stehen. Damit eine gesellschaftliche Sicht und Teilung erfolgreich durchgesetzt werden kann, muss sie auch von denjenigen, die darin benachteiligt werden, als legitim anerkannt werden. In Bourdieus Begriffen ist es „symbolische Gewalt“ bzw. „symbolische Herrschaft“, die dies ermöglicht. Gesellschaftliche Hierarchien, die von symbolischer Gewalt legitimiert sind, werden nicht als Zwang wahrgenommen, sondern als „natürlich“ bzw. als „selbstverständlich“. Symbolische Gewalt stellt sicher, dass sowohl Herrschende als auch Beherrschte in ihren (alltäglichen) Praktiken Wahrnehmungs- und Deutungsschemata anwenden, die diese Hierarchie herstellen und aufrechterhalten. Doch nur wenig davon erfolgt bewusst. Vielmehr werden diese Schemata als Dispositionen in den Habitus eingeschrieben und in alltäglichen Praktiken immer wieder aufgerufen. Geschlecht bzw. ein geschlechtsspezifischer Habitus ermöglicht so gesehen die Reproduktion hierarchischer Geschlechterverhältnisse.
Im Seminar werden zunächst die zentralen Begriffe und Konzepte aus Bourdieus Sozial- und Politikanalysen aufbereitet. Schwerpunkte dabei bilden seine Analysen zur „männlichen Herrschaft“, zum „politischen Feld“, zum „bürokratischen Feld“ und zur Relevanz von Sprache. Sodann werden Kritik sowie rezente Anwendungen seiner Theoretisierung von Politik und Geschlecht diskutiert. Einen Schwerpunkt bilden die Auseinandersetzungen um „die männliche Herrschaft“ und die Kritik an Bourdieus pessimistischer Sicht auf emanzipatorische Politikstrategien. Schließlich wird der Frage nachgegangen, wie mit Bourdieu politisches Handeln und politische Praxis denkbar sind, die demokratischen und emanzipatorischen Ideen verpflichtet sind.

Assessment and permitted materials

- Seminararbeit (10-15 Seiten) (50%)
- Aktive Mitarbeit und Referat (50%)

Minimum requirements and assessment criteria

- Lektüre und Analyse von Grundlagentexten mit anschließender Diskussion im Plenum
- Konzeption einer Forschungsarbeit (Einzel- oder Gruppenarbeit)
- Präsentation des Forschungsvorhabens
- Seminararbeit in Form eines wissenschaftlichen Essay

Examination topics

Reader-Texte und sinnvolle Zusatzrecherche

Reading list

Bourdieu, Pierre. (2005). Die männliche Herrschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Löffler, Marion. (2017). Transformationen männlicher Herrschaft. Symbolische Gewalt, Geschlecht und Staatlichkeit bei Pierre Bourdieu. In Michael Hirsch & Rüdiger Voigt (Hg.), Symbolische Gewalt: Politik, Macht und Staat bei Pierre Bourdieu. Baden-Baden: Nomos, S. 145-166.

Weiterführender Reader auf Moodle.

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:38