210228 SE G6: Entwicklungstendenzen des Kapitalismus (2008W)
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Sa 27.09.2008 08:00 to We 01.10.2008 22:00
- Registration is open from Th 02.10.2008 22:00 to Fr 03.10.2008 22:00
- Deregistration possible until Fr 03.10.2008 22:00
Details
max. 40 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Friday 10.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
- Saturday 15.11. 09:45 - 18:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Saturday 22.11. 09:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
- Saturday 13.12. 09:30 - 18:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Saturday 17.01. 09:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
- Saturday 24.01. 09:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Minimum requirements and assessment criteria
Die SeminarteilnehmerInnen sollen einen Zugang zu einer strukturierten Analyse des globalen Kapitalismus gewinnen. Es geht darum, zu erkennen, was heute die relevanten Fragen bezüglich der Entwicklung von Ökonomie und Politik im nationalen und internationalen Maßstab sind und welche Positionen und Kontroversen es bei der Beantwortung dieser Fragen gibt.
Examination topics
Reading list
Detaillierte Literaturhinweise werden in der Vorbesprechung am 10.10. gegeben.
Association in the course directory
Last modified: We 15.12.2021 00:22
1. Folgt man Marx, so geht eine Gesellschaftsformation nie unter, bevor alle Produktivkräfte entwickelt sind, für die sie weit genug ist. Die Krise des Fordismus in den 1970er Jahren war durch einen Rückgang der Zuwächse der Arbeitsproduktivität gekennzeichnet. Wurde diese Produktivitätskrise inzwischen überwunden, und wenn ja, wie? Inwiefern gelingt es, auf der Basis der kapitalistischen Produktionsweise weiterhin Zuwächse der Arbeitsproduktivität zu erreichen? Welche Rolle spielen die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, die Automation der Produktion und die "Subjektivierung von Arbeit", d.h. die "verantwortliche Autonomie" und Einbindung der LohnarbeiterInnen bei der Steigerung der Arbeitsproduktivität?
2. Seit den 1970er Jahren ist in den kapitalistischen Metropolen eine Umverteilung zu Ungunsten der Lohnabhängigen zu beobachten. Was bedeutet dies für die Lebensweise der Lohnabhängigen und für die ökonomische und politische Stabilität der kapitalistischen Gesellschaften? Kommt es zu einer zunehmenden Kluft zwischen der wachsenden Produktionskapazität und der effektiven Nachfrage? Wie wird die Integration von Massenproduktion und Massenkonsum, die für die intensive Akkumulation seit dem Übergang zum Fordismus grundlegend ist, unter den Bedingungen sich verändernder Kräfteverhältnisse zwischen den sozialen Klassen erreicht?
3. Die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen in vielen Ländern lässt sich als "Akkumulation durch Enteignung" (David Harvey) begreifen. Doch wie funktioniert die Kapitalakkumulation eigentlich im Bereich ehemals öffentlicher Dienstleistungen? Ist es hier möglich, durch Rationalisierung des Arbeitsprozesses die Arbeitsproduktivität zu steigern? Oder ist die Aneignung von Profiten nur durch eine Senkung der Löhne der Beschäftigten bzw. durch eine Verschlechterung der Qualität der erbrachten Leistungen möglich?
4. Inwieweit gelingt in Ländern der (Semi-)Peripherie im Rahmen einer vertieften Weltmarktintegration der Übergang von einer exportorientierten Entwicklung auf der Basis niedriger Löhne zu einer stärkeren Entwicklung des Binnenmarktes, d.h. zu einer Ausweitung des Massenkonsums? Was bedeuten die Entwicklungen in Ländern wie China, Indien und Brasilien für die Zukunft des globalen Kapitalismus?
5. Welche ökonomischen, sozialen und politischen Auswirkungen haben die Knappheit und die ungleiche Verteilung von fossilen Energieträgern, Rohstoffen und Lebensmitteln? Welche Strategien werden verfolgt, um die Energie- und Lebensmittelversorgung sicherzustellen? Welche Rolle spielt die Finanzspekulation bei den steigenden Rohstoff- und Lebensmittelpreisen?
6. Nicos Poulantzas bezeichnete die sich entwickelnde Form von Staatlichkeit in den 1970er Jahren als "autoritären Etatismus". Inwiefern ist dies eine zutreffende Charakterisierung der gegenwärtigen Staatsform in den kapitalistischen Metropolen? Wie funktioniert heute politische und ideologische Herrschaft? Wie wird Konsens produziert? Inwiefern kommt es bei der neoliberalen Transformation der Gesellschaft noch zu Klassenkompromissen? Inwieweit kann man von einer Hegemonie des Neoliberalismus sprechen bzw. wo liegen die Widersprüche und Grenzen des Neoliberalismus?Methoden: Lektüre und Diskussion ausgewählter Basistexte, Erstellung von Exzerpten und Rezensionen, Referate und Hausarbeiten.