Universität Wien

210297 SE G5, G10: The Dimensions of Identity and Memory in the Policy of the Amplification of the EU (2008S)

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Continuous assessment of course work

Die LV wird vom Anreizsystem Frauenförderung der Universität Wien finanziert.

Details

max. 40 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Wednesday 02.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 09.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 16.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 23.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 30.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 07.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 14.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 21.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 28.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 04.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 11.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 18.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Wednesday 25.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Das Seminar hat die Auseinandersetzung mit politischem Gedächtnis, Erinnerungskultur und deren identitätspolitischen Dimensionen vor dem Hintergrund des EU-Integrations- und Erweiterungsprozesses zum Thema. Die Kategorien Gedächtnis und Identität werden als Aspekte Politischer Kulturforschung und wirksame Faktoren auf der nationalen wie auch der supranationalen, europäischen Ebene vergleichend analysiert.
Die komparative Perspektive bezieht sich sowohl auf Vergleiche zwischen einzelnen Staaten und europäischen Regionen als auch auf die zeitliche Achse: prägende Perioden der Geschichte, Systemwechsel, Desintegrations- und Integrationsprozesse werden hinsichtlich deren Einflüsse auf historische Narrative rekonstruiert.
Von besonderem Interesse ist die politische Instrumentalisierung von Geschichtserzählungen. Diese kommen als Mittel nationaler Identitätsstiftung ebenso zum Einsatz wie als Markierungszeichen für Positionsbestimmungen in einem größeren/ sich vergrößernden Europa. Insbesondere der EU-Erweiterungsprozess und die damit einhergehende Veränderung der politischen Landschaft Europas haben die EU-Mitglieder wie auch die Beitrittsländer der Erweiterungsrunden seit 1989 vor die Herausforderung gestellt, ihre Rolle neu zu definieren und jeweilige nationale Geschichtserzählungen zu europäischen Gedächtnispolitiken in Beziehung zu setzen.
Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf jenen gedächtnispolitischen Aspekten, die auf EU-Ebene und/ oder in den einzelnen Staaten aktuell von Bedeutung sind und politisch wie medial diskutiert werden, wie etwa die Diskussion um den Stellenwert der Erinnerung an nationalsozialistische und an stalinistische Verbrechen im Gedächtnis Europas, der Streit um die Symbolik von Denkmälern, Gedenktagen und historischen Persönlichkeiten, Spannungsfelder bzw. Interpretationsdifferenzen zwischen europäischen und nationalen Erinnerungskulturen, aber auch Ansätze für gemeinsame europäische Bezugspunkte.
Gedächtnispolitische Debatten verweisen immer auch auf Ambivalenzen und ungelöste Konflikte, die für aktuelle Politikformulierung und -gestaltung von Bedeutung sind, da sie wechselweise Wahrnehmungen politischer Akteure/AkteurInnen bestimmen und ein Reservoir für politische Argumentationen darstellen.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

" Einführung in die Thematik durch SE-Leiterin, gemeinsame Diskussion von Basistexten in der Eingangsphase (Handapparat mit Kopiervorlagen), Impulsreferate der TeilnehmerInnen zu ausgewählten Themen/ Fallbeispielen und anschließende Diskussion im Plenum
" Regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Referat mit Thesenpapier und Handout (Einsatz visueller Medien erwünscht), schriftliche SE-Arbeit
" Einzel- und Gruppenarbeiten sind wahlweise für Referate und/ oder schriftliche Seminararbeiten möglich

Examination topics

Reading list

Burke, Peter (1991): Geschichte als soziales Gedächtnis. In: Assmann, Aleida/ Harth, Dietrich (Hg.). Mnemosyne. Formen und Funktionen der kulturellen Erinnerung. Frankfurt/M. 289-304.
Erll, Astrid (2005): Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Stuttgart.
Halbwachs, Maurice (1991): Das kollektive Gedächtnis. Frankfurt/M.
Maier, Charles S. (2002): Hot Memory ... Cold Memory: On the Political Half-Life of Fascist and Communist Memory. In: Transit. Europäische Revue. Heft 22/ 2002. Das Gedächtnis des Jahrhunderts. Online-Version. http://www.iwm.at/transit.htm.
Marchart, Oliver (2005): Das historisch-politische Gedächtnis. Für eine politische Theorie kollektiver Erinnerung. In: Gerbel, Christian et al. (Hg.): Transformationen gesellschaftlicher Erinnerung. Studien zur "Gedächtnisgeschichte" der Zweiten Republik. Reihe Kultur.Wissenschaften des BMBWK Band 9. Wien. 21-49.
Reynolds, David (1997): The End of Bipolarity and the rewriting of History: Western Perspectives. In: Diendorfer, Gertraud/ Jagschitz, Gerhard/ Rathkolb, Oliver (Hg.): Zeitgeschichte im Wandel. 3. Österreichische Zeitgeschichtetage 1997. 18-26.
Rousso, Henry (2004): Das Dilemma eines europäischen Gedächtnisses. In: Zeithistorische Forschungen/ Studies in Contemporary History. In: http://www.zeithistorische-forschungen.de/portal/alias__zeithistorische-forschungen/lang__de/tabID__40208268/Default.aspx.
Transit. Europäische Revue. Heft 15/ 1998. Vom Neuschreiben der Geschichte. Erinnerungspolitik nach 1945 und 1989.
Transit. Europäische Revue. Heft 22/ 2002. Das Gedächtnis des Jahrhunderts.
Zubok, Vladislav (1997): The End of Bipolarity and the Rewriting of History: Eastern Perspectives. In: Diendorfer, Gertraud/ Jagschitz, Gerhard/ Rathkolb, Oliver (Hg.): Zeitgeschichte im Wandel. 3. Österreichische Zeitgeschichtetage 1997. 27-36.


Association in the course directory

Last modified: Mo 07.09.2020 15:38