210332 PS G2: Grundlagen humanitären Handelns in Afrika (2006W)

Thema der LV ist die Geschichte "humanitären Handelns" mit besonderem Schwerpunkt auf Afrika. "Humanitäres Handeln" wird dabei als ein Handlungsfeld verstanden, dass sich parallel mit der Herausbildung moderner (Wohlfahrts)staatlickeit entwickelt hat und außerhalb der europäischen Expansion nicht verstanden werden kann. Gegenstand der LV sind sowohl ideengeschichtliche und philosophische Grundlagen für humanitäres Handeln als auch die Geschichte humanitären Handelns selbst, welche am Beispiel ausgewählter Themenbereiche, exemplarischer humanitärer Krisen, und ausgewählter Organisationen dargestellt wird. Erörtert werden soll dabei einerseits humanitär begründetes bzw. orientiertes Handeln nichtstaatlicher Akteure, andererseits staatliches, "humanitär" begründetes Handeln, inkl. sogenannter "humanitärer Interventionen". Die Lehrveranstaltung ist in drei Blöcke gegliedert, die sich jeweils einem thematischen Schwerpunkt innerhalb des Themenbereichs widmen:
1) Normative und geschichtliche Grundlagen humanitären Handelns - Menschenrechte vs. Souveränität; Anti-Sklavereibewegung (Bsp. Liberia, Sierra-Leone; Kongo-Freistaat)
2) klassischer Humanitarismus - humanitäre NGOs (Oxfam, Caritas, Médecins Sans Frontières), Flüchtlingshilfe in Afrika durch UNHCR
3) "Complex Emergencies" und humanitärere Interventionen (Somalia, Ruanda, DRC), New Humanitarianism ("Smart Aid"), Civil-Military Cooperation in den 1980er und 1990er Jahren.